Congressman Biden, meine Meinung hat nichts damit zu tun, die Augen zuverschließen. Nur halte ich nichts davon, darauf auszusein, eine möglichst große Vernichtung von Leben herbeizuführen. Viel mehr gilt es in solchen Fällen, die betreffenden Staaten international zu ächten und auf deren Isolierung hinzuarbeiten, damit die dort herrschenden Machthaber wirtschaftlich und politisch gezwungen werden, ihre Haltung aufzugeben.
Fangen wir jedoch an, uns in jeden kleineren oder größeren Konflikt einzumischen, steht Astor irgendwann überall und nirgendwo, ist nicht mehr in der Lage, die jeweiligen Einsätze adäquat auszustatten und verliert gleichzeitig noch international an Vertrauen. Denn irgendwann werdem sich Fragen aufdrängen, die wir nicht mehr zu beantworten in der Lage sind: Wer ist der Nächste? Welche Ziele verfolgt Astor noch? Wie sind militärische Einsätze auf langfristige Sicht zu rechtfertigen? Und vor allem: Welche konkreten Missionsziele werden gestellt? Und damit einhergehend: Wann zieht Astor wieder ab?
Mrs. Gerard,
Ihre Einstellung, Blutvergiessen zu verhindern, ist sehr löblich. Wir müssen allerdings einsehen, dass wir mit wirtschaftlichen Sanktionen und internationaler Isolierung das unnötige Sterben von Zivilpersonen nicht verhindern werden. Im Gegenteil, wir treffen die eh schon notleidende Bevölkerung und nicht das Regime, wenn wir Sanktionen aussprechen. Wollen wir wirklich ein Land, auf Kosten der Bevölkerung, austrocknen lassen?
Unterschätzen Sie die Fähigkeit unserer Streitkräfte nicht, Mrs. Gerard. Unsere Aussenpolitik sollte nicht von Opportunismus geprägt sein, sondern in der Tradition unserer Gründungsväter stehen.