Lobbygruppen in Astor?

Es gibt 100 Antworten in diesem Thema, welches 8.638 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lindsey McIlroy.

  • Ich fände die Lobbysache nach wie vor im Prinzip testenswert. Natürlich würde es dazu führen, dass im HoR einzelne Spieler sehr viel mehr Macht hätten, weil Sie grundsätzlich die ganze Fraktion steuern. Andererseits würde dies auch der geringeren Personaldecke Rechnung tragen. In Barnstorvia gab es auch mal das System, dass ein Parlament mit 100 Sitzen aus 3-4 Leuten bestand. Das hat zumindest den Vorteil, dass es keinen Patt gibt. Zudem käme ja das Lobbyelement dazu, dass einzelne Abgeordnete ja zu abweichenden Voten führen könnte.


    Die Kernfrage bleibt ja, wie man einen Staat mit wenigen Aktiven so simulieren kann, dass a) die staatlichen Funktionen gewährleistet werden und b) es möglichst aktiv zu geht. Ich fand tatsächlich hier das Barnstorvia Projekt von 2006 sehr gelungen, da wir dort mit 5-6 Leuten eine verhältnismäßig aktive und spannende Sim hinbekommen haben.


    Gegenargument ist in der Tat, das die Umsetzung allein schon deshalb kompliziert ist, weil es simon bestimmte demokratische Grundsätze ausser Kraft setzt, auf denen unsere gesamte simon Rechtssetzung beruht, die ja - wie schon ausgeführt - auf dem 1 Man - 1 Vote Prinzip aufbaut. Da wären entsprechende Instrumente nachträglich durchaus schwierig einzuführen.

  • Man müsste wohl SimOn die Zahl der Sitze erhöhen (z.B. auf 500) und SimOff die Verteilung festlegen, dann bliebe es SimOn bei 1-Man-1-Vote.

    Ja, aber es geht ja auch um das passive Wahlrecht. Die 500 House Members wären ja dann quasi "Dummies", die von wenigen Personen gesteuert würden. Das müsste dann simon oder simoff verfahrenstechnisch geregelt sein.

  • Ich behaupte, irgendein neues System, das Repräsentantenhaus künftig unter Einbezug von Lobbygruppen zu simulieren, würde nichts bringen. Weil es am eigentlichen Problem vorbeisegelt: Die großen "ideologischen" Diskussionen sind sowieso tot. ;)


    Es hat ja bereits jetzt schon jeder die Möglichkeit, seine ID als Vertreter bestimmter polarisierender Interessen zu simulieren und mit entsprechenden Reden, Forderungen, Anträgen usw. Kampagnen in der Öffentlichkeit und Debatten im Kongress anzustoßen.


    Tut aber kaum mal einer. Es dreht sich immer nur alles um entweder persönliche Animositäten, oder mechanisch-administrative Strukturen (Wahlrecht, Gerichtsorganisation, Zuständigkeiten in der Außenpolitik usw.)


    Erst mal müsste man überhaupt sehen, ob man die großen weltanschaulichen Glaubenskriege und ihre Redeschlachten, wie es sie früher einmal in den MNs gab, wiederbeleben könnte.


    Wenn das irgendwie gelingt, kann man weitersehen. Aber jetzt einfach ein paar Lobbygruppen aus der Retorte zu stampfen und das Repräsentantenhaus an diese zu koppeln hätte auch keinen Effekt.

  • Das hat aber auch mit der veränderten Lebenswelt der - inzwischen doch deutlich älteren - Spielerschaft zu tun. Die frühre MN Aktivität lebte auch sehr stark von einem übersteigerten Engagement, gerade im Bereich Ausgestaltung und Detailarbeit. Dazu hat man heute weder Zeit noch die Bereitschaft. Wenn ich daran denke, dass ich 2005 mal mehrere Stunden Grafiken erstellt und ein microolympisches Radrennen kommentiert habe, tue ich mir ja heute eher selber leid ;). Daher wird man diese Aktivität auch in der Form nicht wiederbeleben können. Die Sim müsste eher so sein, dass sie einfach konsumierbar ist und man auch durch wenige Beiträge - v.a. im Sinne politischer Diskussionen - dabei bleiben kann. - Die optimale Lösung kenne ich aber auch nicht.


    P.S. Und die Redeschlachten sind wohl auch vorbei, weil sich 80% der Spieler kennen und da ohnehin alles gesagt ist. Von daher ist es ein Teufelskreis, denn für Aktivität bräuchte man neue Spieler, aber für neue Spieler erstmal Aktivität

  • Bringen wir es auf den Punkt: Eines der Kernprobleme in Astor und den MNs insgesamt ist die "doppelte Überalterung."


    Die noch übriggebliebenen Spieler heute sind erstens im Durchschnitt erheblich lebensälter als noch vor zehn Jahren oder so, und dadurch in ihren Positionen und ihrem Stil schon ganz automatisch einfach viel gemäßigter.


    Und zweitens sind sie in aller Regel auch schon seit Jahren dabei, haben sich über jedes Thema, das sie irgendwie persönlich besonders interessiert oder berührt, schon mehrere Male mit aller Leidenschaft gefetzt. Sie verspüren nicht unbedingt das Bedürfnis, in der nächsten Debattenrunde um Todesstrafe, Waffenbesitz, Drogen, Schwangerschaftsabbruch et al. wieder in einer der vorderen Reihen zu stehen. Das hatten sie schon zur Genüge, sie kennen längst alle Argumente der Gegenseite, und können ihre eigenen eigentlich auch nicht mehr hören. ;)

  • Richtig!


    Darauf müsste man halt die passende Antwort finden, die ich aber auch nicht habe. Vielleicht muss man mehr versuchen, eine Geschichte zu simulieren und weniger die 10. Debatte über die Todesstrafe anzuheizen. Ideen, wie man aber z.B. mehr exogene Ereignisse produziert gab es aber auch schon zu Hauf, wurden aber entweder verworfen oder konnten sich nicht durchsetzen.

  • An dieser Stelle kann ich jetzt erst mal die gleiche Schallplatte auflegen, die ich schon mit meinen beiden vorangegangenen IDs so gerne abgespielt habe: Bevor man gesichert beurteilen kann, für welches Angebot es noch einen Markt gibt, muss Astor sich überhaupt wieder auf den Markt begeben. ;)


    Ich meine, versuch einfach mal, Astor mittels naheliegender Begriffe bzw. Begriffskombinationen über Google zu finden - viel Spaß dabei ... :(


    In Wahrheit sind doch so gut wie alle "Neubürger" seit Jahren entweder Rückkehrer oder Veteranen anderer MNs, für die eben beide das oben Gesagte gilt. Die Spielerschaft hier vegetiert so inzüchtig vor sich hin wie die Bevölkerung eines alpenländisches Bergdorfes im 19. Jahrhundert. (O pfui, jetzt habe ich mich gerade selbst wieder an meine Schullektüre von vor über 15 Jahren "Schlafes Bruder" erinnert!)


    Wenn es hier ein paar Leute gibt, die eine brauchbare Strategie für so was zimmern können, kann Maranis Social-Network-Initiative vielleicht ein Anfang sein, Astor mal wieder ein paar Frischblutinfusionen zu verschaffen.


    Und erst dann kann und würde sich zeigen, ob das hergebrachte MN-Konzept noch funktioniert, oder es tatsächlich nicht mehr ohne "gescriptete" Ereignisse, Kampagnen etc. geht.


    Und sollte dem wirklich so sein, fänden sich unter den Neuzugängen vielleicht wiederum ein paar Leute, die Erfahrungen damit haben, wie man so was anlegt und gestaltet.


    Aber so lange wir sowieso nur im eigenen Saft schmoren, nutzen alle konzeptionellen Reformen eh nichts. ;)

  • Weniger jamern, mehr machen.


    Einfach mal rock'n'roll veranstalten, das wirkt immer. Ich kann auch gerne eine nukleare Bedrohung aufbauen damit ihr euch echt amerikanisch fühlen könnt. ;)

    Kommissar für Äußere Angelegenheiten der Liga Freier Republiken <= Das steht auf meinem T-Shirt!
    Vorsitzender der SD-LP Nerlant

  • Mal abgesehen von meiner grundsätzlichen Skepsis gegenüber außenpolitischer Aktivität als Rückgrat einer MN, sehe ich dabei auch das ganz praktische Problem, dass Ereignisse der internationalen Politik ab einem gewissen Kompexitätsgrad und Konfliktgehalt sinnvollerweise wohl einer von allen beteiligten Seiten akzeptierten neutralen Leitungs- und Entscheidungsinstanz bedürfen, die über die Einhaltung von etwa Logik und Realismus wacht.


    Und ich bezweifle, dass eine solche Institution sich dauerhaft etablieren ließe. ;)

  • Oder man sucht sich vernünftige Simulationspartner.


    Ja ja, selber zweimal. :P


    Nein, ernsthaft, es ist doch ganz einfach so: Niemand, der sich mit seiner virtuellen Heimat identifiziert, will, dass diese in einem Konflikt ernsthaften simulativen Schaden nimmt.


    Das hat nun nichts mit unsportlicher Gesinnung oder aus sonstigen Gründen nicht verlieren zu können zu tun, sondern ist eine völlig gesunde Form des Stolzes auf das, was man sich gemeinsam mit seinen Mitspielern in seiner MN aufbaut und gestaltet.


    Das für einen noch so spannenden Konflikt möglicherweise zu opfern bereit zu sein, fände ich absolut erschreckend.


    Insofern ist es nur natürlich, dass letztlich jede MN, die ein ernst- und dauerhaftes Projekt ihrer Spieler ist, und eben nicht nur als Protagonist für ein Konfliktszenario angelegt, sich selbst auf irgendeine Weise zumindest defensiv letztlich unbesiegbar macht. Und sich von niemandem würde sagen lassen wollen, sie würde dem logischen und realistischen Verlauf der Dinge zu Folge von (einem) anderen Staat(en) jetzt nun mal "platt gemacht."


    Mit einer MN zu simulieren, deren Spieler dieses Risiko einzugehen bereit sind, würde mir auch schon gar keinen wirklichen Spaß machen. Eben weil man in ihr gar keinen echten Gegenspieler für eine Rivalität auf Augenhöhe hat. Sondern bloß eine Zielscheibe, die aufgestellt wurde, um zerschossen zu werden.

  • Wir hatten schon immer Pläne, eine Art MN-Militärakademie zu gründen und dort gestaltungstechnisch tätig zu werden, Probesims zu laufen, aber daraus ist nie etwas geworden.
    Colton hat die Idee damals in Barnstovia aufgegriffen soetwas war eigentlich ganz gut.

    There is many a boy here today who looks on war as all glory, but, boys, it is all hell. You can bear this warning voice to generations yet to come. I look upon war with horror.




    Former Commandant of the United States Marine Corps;
    Former Chairman of the Joint Chiefs of Staff;


    Marines never die, they just go to hell to regroup.


    McQueen Petroleum

  • Hört sich auch gut an.


    llerdings gab es ja gerade auch beim Militär immer wieder das Problem, dass Aktivität und Ausgestaltungsenthusiasmus immer wieder sehr schwankend waren. Es gab ja auch schon alles mögliche, z.b. auch recht aktive Kirchen. Die Kernfrage bei allem bleibt, wie man soetwas mal über längere Zeit verstetigen kann.

  • Mir ist nicht klar, was genau hier bezüglich Militärsimulationen zur Diskussion steht: eine grosse Milsim oder kleine Einsätze wie Search and Rescue, Entebbe oder sowas?


    Milsims sind heikel und verlangen von allen Beteiligten Fingerspitzengefühl. Bevor man an etwas Grosses rangeht, holt man sich Erfahrung bei kleinen Aktionen. Eine Sim wird auf gar keinen Fall abgesprochen, das wäre ja völlig öde, sondern die Simgegner spielen sich ständig den Ball zu.


    Für Astor sehe ich Milsims eher nicht. Das Spielerumfeld scheint mir irgendwie nicht dafür geschaffen. Was man allenfalls ausprobieren könnte, wäre eine kleinere Aktion wie eine Geiselbefreiung oder sowas, eben um simulatorische Erfahrung zu holen. Doch wie gesagt, irgendwie passt das nicht so recht zu Astor, hier wird alles zu schnell ins Simoff gezogen und zerredet. Das ist kein Nährboden für Milsims.

    Former Secretary of Defense
    Former Governor and Senator of Savannah


  • MilSims sind und waren immer schwierig. Außenpolitisch war es eigentlich immer am spannendsten, wenn ein paar Leute - und damit meine ich bewußt nicht alle - ein paar Sachen abgesprochen hatten. Also z.B. bei der Imperia Verschwörung. Das macht es nur auch nicht besser, weil dann die Uneingeweihten, in dem Fall der Rest der DU, im Kern von allen Seiten erstmal auf die Mütze kriegen. Und das man das nicht als externe Simulation hinnehmen will ist auch klar.


    Dennoch ist Astor was Außenpolitik Sims angeht keineswegs unerfahren. Aktuell vielleicht sehr inaktiv, aber die VSA waren in ihrer Geschichte durchaus über lange Phasen außenpolitisch sehr aktiv und haben auch simuliert,

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