The Road to Super-Tuesday

Es gibt 122 Antworten in diesem Thema, welches 7.302 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Andriz.

  • Okay, ich will versuchen meine Meinung zu erklären:


    Sechs mehr oder weniger aussichtsreiche Kandidaten sind noch dabei. Wobei ich denke, dass Thompson und Paul bei der Vergabe der Kandidatur keine Rolle spielen werden. (Ich spreche jetzt immer über die Präsidentschaftskandidatur und lasse die Frage hinsichtlich der möglichen Vizepräsidenten der Einfachheit halber einmal außen vor.)


    Bleiben Giuliani und McCain für die Gemäßigten oder Liberalen und Romney oder Huckabee für die Konservativen.


    Giuliani, auf den ich vor Beginn der Vorwahlen vermutlich sogar Geld gesetzt hätte (Gott sei Dank, dass ich es nicht getan habe), hat seine Chance mit dem Aufbau seines Wahlkampfes wohl vertan. Er muss ohne wenn und aber in Florida gewinnen und das auch noch möglichst deutlich. Bislang hat er ja auch noch gute Chancen. Ich denke aber, dass diese abnehmen, wenn die Ergebnisse aus Michigan, South Carolina und Nevada, wo er überall weit hinten landen wird, ihre Wirkung voll entfalten. Giuliani wird daher meiner Meinung nach nicht der Kandidat.


    Huckabee sehe ich mit mehr Chancen als die meisten sogenannten deutschen Experten. Er ist DER Kandidat der christlich-konservativen innerhalb seiner Partei und ist damit auf keinen Fall zu unterschätzen. Für ihn wird das Ergebnis in South Carolina wichtig, denn seine Chancen liegen im Süden und Mittleren Westen. Ich nehme aber an, dass die Republikaner in den liberalen und stimmenanteilig sehr wichtigen Staaten (Kalifornien, New York, New Jersey, Die-großen-Seen-Staaten) ihn definitiv nicht wollen und er deswegen ebenfalls nicht der Kandidat der Republikaner werden wird.


    Romney ist für mich, was er schon seit Anfang an war. Die Wundertüte schlechthin. Ihm ist alles zuzutrauen. Und er schlägt sich durchaus sehr gut, auch wenn er die wichtigen Vorwahlen bislang nicht gewinnen konnte. Aber er ist zweimal Zweiter geworden, hat in Wyoming gewonnen und ist in Michigan ganz dicht dran. Mittlerweile glaube ich, nachdem ich zuerst anderer Meinung war, dass er als Kandidat der Konservativen Huckabee überleben wird. Ob es am Ende reicht? Ich würde nein sagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Republikaner einen Multimillionen-Mormonen, ohne dass dies von mir irgendeine Wertung ist, ins Rennen schicken. Halte ich für undenkbar.


    Bleibt McCain - das Stehaufmännchen. Hundertmal tot gesagt und genauso oft wieder aufgestanden. Er kann offenbar die Stimmen bündeln, die Giuliani verliert und könnte als Kompromiss zwischen Rechten und Liberalen durchaus für beide - jeweils mit Abstrichen - geeignet sein. Hinzu kommt, dass er nach Umfragen seit einer ganzen Zeit der einzige Republikaner ist, der sich sowohl mit Clinton, als auch mit Obama messen kann (mal führt er knapp, mal die Demokraten). Er hat bislang gute Ergebnisse verbuchen können, wird, meiner Meinung nach, in Michigan, Florida und South Carolina überall mindestens Zweiter und könnte am Ende des Super Tuesdays durchaus mit einem respektablen Vorsprung vorne liegen. Daher sage ich heute - McCain ist, nach meiner Meinung, und nach den Erfahrungen des bisherigen Wahlkampfes die einzig logische Wahl und wird der Kandidat der Republikaner bei der Wahl im November (wo er gegen Hillary Clinton antritt und diese auch schlägt :D - aber bis dahin kann noch extrem viel passieren ;)).


    Auf der anderen Seite genießen Gouverneure einen gewissen Bonus gegenüber Senatoren, deswegen schreibe ich auch Huckabee und / oder Romney noch nicht ab. Und auch Giuliani kann mit einem Sieg in Florida ratzfatz wieder mit von der Partie sein. Ich denke die Republikaner werden es noch über den Super Tuesday hinaus spannend machen - eine Entscheidung könnte erst nach der Wahl in Texas und Ohio (140 bzw. 88 Delegierte / 04.03.) oder gar erst nach Pennsylvania (74 Delegierte / 22.04.2008) fallen.

  • Research 2000 wagt eine Prognose für Nevada:


    Demokraten:


    Obama: 32 %
    Clinton: 30 %
    Edwards: 27 %


    (Bei Fehlerquoten von irgendwo zwischen 3 und 5 % ist da also noch alles offen)


    Republikaner:


    McCain: 22 %
    Giuliani: 18 %
    Huckabee: 16 %
    Romney: 15 %
    Thompson: 11 %
    Paul: 6 %


    (Auch hier ist noch alles offen. Überraschend gut dabei: Rudy Giuliani)

  • Ich habe inzwischen das Gefühl, dass die Clintons recht erfolgreich darin waren, die Bedeutung Nevadas runterzureden. Erst die negativen Äußerungen über das Caucus-Verfahren, jetzt die Klage von Clinton-Unterstützern gegen die Vielzahl von Wahllokalen am Strip von Vegas... Sie scheinen darauf zu setzen, dass es weniger gegen Clinton und mehr gegen Nevadas Caucus ausschlägt, und wenn ich mir die Blogbeiträge so ansehe (aus denen sich auf die Zeitungsartikel schließen lässt), dann ist ihre Strategie recht erfolgreich.

  • So, wir haben die Michiganergebnisse:


    Clinton: 55,22 %
    Uncommitted: 39,97 %


    Man kann zuerst immer wieder nur betonen: Es zählt nicht! Von daher ist die Bedeutung des Ergebnisses vielleicht marginal. Dennoch: 4 von 10 Demokraten haben ihre Stimme lieber als "ungebundene" Stimme eingesetzt, anstatt für Clinton zu stimmen. Das ist noch mal deutlich mehr, als es die Umfrage vermuten ließen und ein Warnzeichen für Madame Clinton, was Staaten mit ähnlichen Strukturen (Große Seen, Stahlgürtel-Staaten) angeht. Ihr Wirtschaftswahlkampf hat, meiner Meinung nach, nur sehr bedingt gezündet.


    Romney: 38,96 %
    McCain: 29,67 %
    Huckabee: 16,11 %
    Paul: 6,28 %
    Thompson: 3,69 %
    Giuliani: 2,85 %


    Welch Heimtriumpf für Romney! Das ist das von ihm erwünschte und gebrauchte starke Resultat. Damit ist er, wenn ich auch nicht glaube, dass er mit einem starken zweiten Platz weg vom Fenster gewesen wäre, wieder voll dabei. Wird jetzt spannend sein zu sehen, ob er das momentum auch in Nevada und South Carolina erhält. Seine alles oder nichts Strategie ist aufgegangen - zumindest in Michigan.
    McCain wird mit deutlichem Rückstand und deutlichem Vorsprung zweiter. Er bleibt knapp unter den moralisch wichtigen 30 %, liegt aber deutlich über den Umfragewerten und dürfte ebenfalls nicht unzufrieden sein. Das Ergebnis dürfte zumindest keine negativen Auswirkungen auf die anderen Staaten haben.
    Huckabee kann über den Umfragen auch noch einmal leicht zulegen und erreicht etwas mehr als 16 %. Das ist für ihn in Ordnung und müsste ihn eher bestärken als schwächen.
    Paul bleibt mit guten sechs Prozent etwa dort, wo ihn alle erwartet haben. Thompson hingegen liegt klar unter den Erwartungen. Das ist von daher ärgerlich, als das er in Nevada und South Carolina bislang gut im Rennen lag. Das dürfte ihn einiges kosten.
    Giuliani ist ein Witz seiner selbst. Letzten Sommer lag er nach Umfragen irgendwo bei 30 % - jetzt sind es keine 3 geworden. Das ist ein Desaster und mehr denn je eine Ohrfeige für seine Strategie.

  • Zitat

    Original von George W. Hayes
    So, wir haben die Michiganergebnisse:


    Clinton: 55,22 %
    Uncommitted: 39,97 %


    Nicht überbewerten: Clinton hat keinen expliziten Michigan-Wahlkampf geführt und dass Edwards und Obamas Anhänger in Michigan sich angesichts dieses knappen Rennens nicht überwinden können, Hillary zu wählen, kann keine Überraschung sein. Das Ergebnis ist praktisch bedeutungslos.


    Zitat

    Romney: 38,96 %
    McCain: 29,67 %
    Huckabee: 16,11 %
    Paul: 6,28 %
    Thompson: 3,69 %
    Giuliani: 2,85 %


    Auch hier: nicht überbewerten. Es gibt bei spannenden Rennen einen Trend von Wählern, immer wieder unbewusst für Überraschungen zu sorgen. Ich glaube, auch hier gilt: Sie wollten einfach noch mal sehen, was geht. Die Republikaner sind verunsichert. Und zusätzlich wollte in Michigan keine rechte "allgemeine Spannung" aufkommen, McCains Unterstützer von den Unabhängigen wurden also nicht motiviert und die schwache Wahlbeteiligung wurde von Beginn an als Nachteil McCains gesehen.


    Übrigens würde ich Rudy nicht abschreiben, ich halte das für einen gefährlichen Trend. Er hat eine unglaublich loyale Kampagne und er hat den Tiefpunkt momentan erreicht, bis Florida kann er aber wieder auf die Beine kommen. Ich glaube nicht, dass man ihn schon streichen muss - wenn sich die Augen auf Florida richten, dann rückt Rudy automatisch wieder in den Mittelpunkt und bekommt kostenlose Werbung (die ihm momentan fehlt).

  • Zitat

    Original von Leo McGarry
    Übrigens würde ich Rudy nicht abschreiben, ich halte das für einen gefährlichen Trend. Er hat eine unglaublich loyale Kampagne und er hat den Tiefpunkt momentan erreicht, bis Florida kann er aber wieder auf die Beine kommen. Ich glaube nicht, dass man ihn schon streichen muss - wenn sich die Augen auf Florida richten, dann rückt Rudy automatisch wieder in den Mittelpunkt und bekommt kostenlose Werbung (die ihm momentan fehlt).


    Das betone ich ja auch in praktisch jedem zweiten Post zu dem Thema! :)


    Okay, fellows, nächste Ausfahrt South Carolina und natürlich das geheimnisvolle Nevada ;).

  • Zitat

    Original von George W. Hayes
    Dennoch: 4 von 10 Demokraten haben ihre Stimme lieber als "ungebundene" Stimme eingesetzt, anstatt für Clinton zu stimmen. Das ist noch mal deutlich mehr, als es die Umfrage vermuten ließen und ein Warnzeichen für Madame Clinton, was Staaten mit ähnlichen Strukturen (Große Seen, Stahlgürtel-Staaten) angeht. Ihr Wirtschaftswahlkampf hat, meiner Meinung nach, nur sehr bedingt gezündet.


    Zitat

    To me, it is not all that significant that 44% of Michigan Democrats did not vote for Hillary Clinton. For one thing, Fox News polled Democrats and found that, had all the names been on the ballot, she would still have won by a double-digit margin. For another, there were plenty of paid efforts to gin up the uncommitted vote.


    Marc Ambinder


    Richtigerweise erwähnt er auch, dass die Schwarzen ihr Problem sind, was ich aber nach den Debatten der letzten Tage wenig verwunderlich finde. Mit diesen Zahlen wird es für Obama aber schwierig, in SC den Triump zu deklarieren, den er eigentlich braucht - denn dort sind bis zur Hälfte der Vorwähler schwarz und werden überwältigend-mehrheitlich für ihn stimmen. Aber das ist keine Überraschung, die Story läuft sich dann schon vorher tot.

  • Allmählich frage ich mich schon, ob es bei den Reps wirklich einen Showdown geben wird - oder ob es nicht weiter und weiter geht bis zur Convention. Es wird ja schon über eine brokered convention gesprochen, da käme mal richtig Spannung auf. So unwahrscheinlich finde ich das Szenario gar nicht, vor allem nicht im Falle eines Rudy-Siegs in Florida.

  • Naja sollte- was ja durchaus möglich erscheint- McCain es schaffen South Carolina und dann auch Florida zu holen wird es schwer sein ihn einzuholen. Besonders SC ist da entscheident. Man hat immernoch 2000 im Kopf wo er dort unterging. Wenn er es jetzt gewinnt wird das seiner Kampagne nomal einen boost geben mit dem er Florida recht gut gewinnen könnte. Das Senator Lindsey Graham ihm in SC zur Seite steht hilft sicher einiges. Sollte Romney den Umfragen zum trotz SC und auch noch Nevada gewinnen sehe ich ihn vorn, gleiches gilt für Huckabee. Das Rennen wird am Samstag nicht entschieden aber die Richtung wird eindeutiger werden.

  • Spiegel Online meldet erste Zahlen zum Ergebnis aus Nevada, demnach entfielen die Stimmen wie folgt:


    Romney: 45,6 %
    McCain: 15,2 %
    Paul: 14,8 %
    Thompson: 10,3 %
    Huckabee: 8,7 %
    Giuliani: 3,4 %


    Wenn sich das so bestätigt, ist a) klar, warum die Umfrageinstitute sich so um die Befragung gedrückt haben und b) dass es, selbst wenn man zu Grunde legt, dass etwa 20 % der Navader Mormonen sind, ein deutlicher Sieg für Romney, der ihm, je nach Ergebnis in SC, kräftigen Aufwind bescheren dürfte.
    Ebendalls sehr gut sieht es für Paul aus, im Rahmen liegt auch Thompson.
    McCain fehlen ganz klar die Paul-Stimmen - das wäre, sollte sich das bewahrheiten, ein echter Rückschlag - selbst wenn die Bedeutung von Nevada marginal ist. Huckabee verliert kräftig an Romney und Guiliani kann die vielversprechenden Umfragewerte zu seiner Person nicht im Ansatz bestätigen.


  • Hoffen wir mal, dass Romney noch mehr solche Resultate erzielt. ;)

    Chester B. Crawford
    Governor of Freeland
    Head of U.S. Delegation to the CoN

  • Ich muss allerdings dazu sagen, dass es sich um eine erste Prognose handelt. Die Zahlen werden laufend aktualisiert. Ich werd hier im Verlaufe des späten Abends, dann auch mit den Ergebnissen der Demokraten, wo die ersten Zahlen ab 22 Uhr erwartet werden, die aktuelleren Zahlen posten.


    Aber das Romney gewonnen hat, dürfte unzweifelhaft klar sein.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!