McCain's Choice

Es gibt 49 Antworten in diesem Thema, welches 5.220 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kimberly Beringer.

  • Schau' dir die Nominierungsrede an - da war Obama durchaus konkret. Und außerdem - wer das liest, ist doch schon wach. ^^

    Robert 'Bob' O'Neill (R-)
    Former 19th and 39th President of the United States

    Former Speaker of the House of Representatives

    Former Governor and Senator of Savannah

    Former Governor of Laurentiana

    Former Director of the Federal Reserve Bank

  • Also ich bin vollkommen bei Sinnen!


    Möchte jemand mit mir Wetten eingehen, wieviele Menschen nach einer Präsidentschaft Obama's enttäuscht sein werden? ;)


    "Ich dachte der beendet den Krieg..."
    "Ich dachte jetzt wird alles gut..."


    bla bla bla....und ich habe Menschen gesehen, die so über den Wahrhaftigen gesprochen haben!

  • Überflüssiger als zu erwähnen, dass ich natürlich am liebsten Bob Barr im Weißen Haus sähe ist wohl nur noch zu bemerken, dass das sowieso nicht passieren wird ;)


    Die realistische Auswahl lautet McCain oder Hussein, ausführlicher geschildert: ein lebens- und politisch erfahrener Absolvent der Marineakademie, ehemaliges Repräsentantenhausmitglied und langjähriger Senator, grundsätzlich wertkonservativ eingestellt, aber mit gesundem Pragmatismus, der ihn vernünftige Distanz zu radikalen politischen Amokläufern wahren lässt, oder ein politisch wenig beschlagener Senator in seiner ersten Amtszeit (die acht Jahre in der Laberbude in Illinois - die Parlamente der Bundesstaaten sind nun mal nichts als Laberbuden - haben ihm wirklich keine Sporen eingebracht), ungedienter Überflieger an einer Eliteuniversität (was Eindruck schinden mag, aber i. d. R. auch eine gewisse Entfremdung von der Wirklichkeit indiziert), ohne greifbares Programm, mit frommen Sprüchen die schon ein Bill Clinton acht Jahre lang medienwirksam geklopft, aber niemals auch nur im Ansatz in konkrete Politik umgesetzt hat, einer ganzen Kohorte politischer und sonstiger Prominenz und schließlich seiner Hautfarbe als einzigen Pfunden, vom Jubel genau der gleichen Leute hochgejazzt, die einen weißen Republikaner mit seinem Werdegang als versnobten neureichen Nordoststaaten-Yuppie verachten würden.


    Bei aller Begeisterung für die linken oder linksliberalen Verständnisse solcher Begriffe wie Frieden, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit - den kann man doch nicht wirklich ernst nehmen... :rolleyes

  • Zitat

    Original von John Robert Waller
    Möchte jemand mit mir Wetten eingehen, wieviele Menschen nach einer Präsidentschaft Obama's enttäuscht sein werden? ;)


    Ja, aber ich neige inzwischen immer weniger dazu, Obama die Schuld daran zu geben. Wer noch nicht gemerkt hat, dass die Yes-We-Can-Rallys in den großen Hallen seit einem halben Jahr nicht mehr stattgefunden haben und dass Obama seitdem die erfolgreichste politische Bewegung seit Jahrzehnten aufgebaut hat (ich rede nicht über Geld, sondern über Organisation), dem ist in gewissem Maße nicht mehr zu helfen, wenn er dann noch das sagt, was du sagst (du bist kein Amerikaner, insofern trifft der Vorwurf dich nicht). ;)


    Natürlich werden die Menschen enttäuscht sein - aber das sind sie immer. Wenn du dir anschaust, wie sich die Beliebtheitswerte amerikanischer Präsidenten entwickelt haben, fällt eines auf: Sie fallen am Anfang immer ab.


    Für diese Festellung (und weitere Fakten) empfehle ich das American Presidency Project - der beste, informativste Link, den ich im letzten halben Jahr gesehen habe.

  • Gerade eben weil am Schluss immer alle enttäuscht sind, zählen nur die wirklichen Ergebnisse. Wie die dann öffentlich gewertet werden, ob sie in Popularitätsumfragen zu Hoch oder Tief führen, ist die andere Frage. Aber die eigentlichen Resultate zählen. Und da erhoffe ich mir vom alten Mann einfach mehr als vom Träumer.

  • Zitat

    Original von Kapinsky
    Aber die eigentlichen Resultate zählen.


    Aha. Aber was definierst du als "eigentliche Resultate"? Am Ende erinnert sich ohnehin keiner daran, ob Lincoln das Budget ausgeglichen hat.


    Ein Selbstversuch: Probier mal, woran du dich bei den letzten zehn US-Präsidenten erinnern kannst. Das werden in der Regel ein bis zwei Dinge sein. Jeder Präsident versucht, daraus zwei positive zu machen; den wenigsten gelingt es (Roosevelt? Reagan?).


    Und wenn ich mir anschaue, wie John McCain seine Kampagne führt... well, wir brauchen nicht noch einen Präsidenten, dessen Weißes Haus alle drei Monate einen neuen Chief of Staff bekommt und an dessen Ende dann wieder einmal zwei negative Erinnerungen stehen, weil das Resultat insgesamt ein Absturz war.


    Ein US-Präsident lagert das tägliche Geschäft mehr oder minder aus und kümmert sich - schon aus Zeitgründen - nur um das große Ganze. McCain ist dazu entweder unfähig oder er delegiert an Unfähige.


    Auf welcher Grundlage also traust du ihm zu, gute Resultate hervorzubringen?

  • Das ist ja genau das, was Waller schon treffend sagte: was erwarten die Leute von Hussein?


    Dass er die Islamofaschisten mit der christlichen bzw. westlichen Welt versöhnt, Israelis und Palästinenser miteinander sowieso? Den angeblich menschengemachten Klimawandel aufhält und wieder Gletscher auf die Andengipfel zaubert? Die Nahrungsmittelknappheiten bzw. Hungersnöte in weiten Teilen der Welt beendet und eine ausreichende Nahrungsmittelproduktion für alle sicherstellt? Allen Amerikanern die 35-Stunden-Woche, 3.000 $ Mindestlohn und eine Rundum-sorglos-Krankenversicherung beschert?


    Mich beschleicht das dumpfe Gefühl, von den 200.000 Leuten die ihn an er Siegesjubel bejubelt, bekreischt und beklatscht haben, erwarten etwa 195.000 genau das, und nicht weniger. Von Millionen Amerikanern mal ganz zu schweigen...


    Was erwarten hingegen McCains Anhänger von ihm? Nichts spektakuläres, nur machbares, realistisches und sinnvolles: Steuern runter, Wirtschaftswachstum rauf, Arbeitslosigkeit runter, Vermögensbildung der Mittelschicht rauf, Guantanamo zu, weitere Förderung des demokratischen Aufbaus im Irak und Afghanistan - alles in allem nichts, das ihm einen exponierten Platz in den Geschichtsbüchern, oder gar ein Denkmal einbringen wird. Niemand erwartet, dass McCain die Welt aus den Angeln hebt. Seine Anhänger bauen auf ihn als jemanden, der die Erfahrung, den Pragmatismus und das Verständnis hat, in seinem Land und für sein Land, für seine Menschen und die Menschen in der Welt einige Dinge durch sinnvolle Schritte einiges zu verbessern. Als Jesus II. spielt er sich weder auf, noch redet bzw. jubelt ihn irgendwer dazu.


    Der Kandidat, der die Chance hat, in die Geschichte einzugehen - und zwar als beim Tanzen aus dem Elfenbeinturm gefallener Versager - heißt Hussein, nicht McCain...

  • Eigentlich müßte man hoffen, Obama gewänne die Wahl - dann, nur dann werden die naiven Europäer endlich feststellen, was das Wort "bipartisanship" in bezug auf amerikanische Außenpolitik bedeutet. Schade nur für die Amerikaner, daß eine Lektion für die Venus-Bewohner sie mindestens vier Jahre mit einer Luftpumpe im Weißen Haus kosten würde.

  • Zitat

    Original von Kimberly Beringer
    ...


    Genau so ist es.


    Obama wird, wenn er denn Präsident wird, Präsident der vereinigten Staaten. Er kann dann eben nicht mehr einfach so im Senat nach einem Rückzug der Truppen aus dem Irak schreien, sondern muss den Bürgern auch gleich erklären wie er das bezahlen will (das hat übrigens bereits sein Vize-Kandidat ihm vorgeworfen). Zugleich wird er wahr machen was er ebenso dauernd gesagt hat: Er verstärkt den Kampf in Afghanistan und wirft ein Auge auf Pakistan. Ich bin realistisch genug um das nicht stupide zu kritiseren, sondern darin zumindest ansatzweise einen Sinn zu sehen...trotzdem: Genau das denken eben viele Anhänger nicht. Sie glauben er holt die Soldaten nach Hause! Sie glauben er wird eine Krankenversicherung für alle schaffen. Sie glauben er wird die Reichen stärker besteuern und die Armen weniger. Sie glauben er wird nicht den Lobbyisten in Washington verfallen. Sie glauben nicht an den Menschen Barack Obama, sondern an den Erlöser!


    Das sehe ich als Gefahr...nicht ihn selbst, sondern der völlig unüberlegte Umgang mit den wirren Träumen dutzender Gutmenschen.


    Und noch einmal: Dem gegenüber steht nunmal ein Mann der besser als Bushy-Boy ist...liberaler als er. McCain ist nicht die Idealbesetzung....er ist Republikaner....aber Barack Obama macht mir Sorgen. Aus oben genannten Gründen. Das einzige, wirklich negative was gegen McCain spricht, ist seine Vize-Kandidatin. Nach der Vollkatastrophe Cheney, diesmal eine Jägerin die ausversehen statt einen Elch zu häuten ihren Anwalt häutet? Nein danke.....

  • Zitat

    Original von Leo McGarry


    Aha. Aber was definierst du als "eigentliche Resultate"? Am Ende erinnert sich ohnehin keiner daran, ob Lincoln das Budget ausgeglichen hat.


    Ein Selbstversuch: Probier mal, woran du dich bei den letzten zehn US-Präsidenten erinnern kannst. Das werden in der Regel ein bis zwei Dinge sein. Jeder Präsident versucht, daraus zwei positive zu machen; den wenigsten gelingt es (Roosevelt? Reagan?).


    Wie gesagt ist es mir egal, an was man sich erinnert. Das war eigentlich die Grundlage meines Postings.

  • Zitat

    Original von Kimberly Beringer
    Hussein


    Billig, billiger, am billigsten.


    Komm mal wieder runter; diese auf simple Gemüter ausgelegte Polemik wird hier niemanden überzeugen.

  • Der Mann heißt so, was kann ich dafür?


    Und weiter glaube ich auch nicht daran, nur einen einzigen seiner Anhänger davon überzeugen zu können, dem Glauben an ihn abzuschwören. Wer sich den Husseiniten angeschlossen hat beweist dadurch ja gerade seine Unzugänglichkeit für sachliche Argumente ;)

  • Was ich doch äusserst schräg finde: Wie die Tatsache, dass sich Obama einige konkrete Punkte aus der Nase ziehen lässt, nun wiederum als Offenbarung gefeiert wird. Seht her, er hat was Konkretes gesagt, Wahnsinn. Das sollte eigentlich der Normalfall sein - und kein Gnadenakt des Kandidaten kurz vor Torschluss.

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