Ausgestaltung der Streitkräfte

Von verschiedenen Seiten kommen immer wieder Ideen und Anregungen zur Ausgestaltung der Streitkräfte. Da ich sowas schon ein paar Mal gemacht habe, werde ich viel darauf angesprochen und zeige mich auch daran interessiert. Meine Hauptmotivation dabei ist, dass nicht irgendein lächerlicher Murks ausgestaltet wird, sondern etwas, das Hand und Fuss hat und vor kritischen Augen bestehen kann. An einer Kriegssimulation bin ich nicht interessiert, wie man unschwer meinen jüngsten Äusserungen zu diesbezüglichen Vorkomnissen im näheren und ferneren Ausland entnehmen kann.

Bei einer Ausgestaltung von Streitkräften gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten:

Variante 1:
Ein paar Freaks basteln simoff was zusammen und das wird dann so übernommen. Die Spielerschaft simoff und das Parlament simon wird nicht oder praktisch nicht in den Ausgestaltungsprozess einbezogen, oft auch deshalb, weil es ausser die Freaks keinen Menschen interessiert.

Variante 2:
Ein paar Freaks basteln simoff was zusammen und das wird dann simoff über eine Abstimmung durch die Spieler legitimiert.

Variante 3:
Ein paar Freaks basteln was simon/simoff zusammen und das wird dann simon in den Gesetzgebungsprozess eingebunden und vom Parlament bewilligt oder eben ganz oder in Teilen verworfen.

Mir persönlich gefällt die Variante 3 mit Abstand am Besten. Astor ist eine sehr ausgeprägte Politiksimulation und da gehört die grundsätzliche Ausrichtung der Militärpolitik (Militärdoktrin), daraus abgeleitet die Gliederung und Gewichtung der Teilstreitkräfte und die Beschaffung des verwendeten Rüstungsmaterials bezüglich Qualität und Quantität (welcher Typ Flugzeug in welcher Zahl) dazu.

Solche Sachen sind ureigenste Kongressangelegenheiten. Der US-Kongress z.B. bewilligt oder verwirft Rüstungsvorhaben des DoD, setzt Untersuchungsausschüsse ein, wählt Rüstungsgüter aus bzw. bewilligt dafür die notwendigen Gelder oder eben nicht etc. pp.

Es ist Sache des DoD, den Mitgliedern des Kongresses die für ihre Entscheidung notwendigen Unterlagen einzureichen (z.B. vorzuschlagendes Rüstungsgut, Alternativlösungen, Kosten / Doktrin mit Alternativen etc. pp.) und Gesetzesvorlage im Entwurf auszustellen. Es ist nicht ein Muss der Kongressmitglieder, sich allzutief in die Materie hineinzuknieen (wenn einer das will, kann er das natürlich).

Die Ausgestaltung der Streitkräfte ist eine arbeitsintensive Aufgabe. Sie hängt von der gewählten Militärdoktrin ab. Will man wie die Amerikaner innerhalb von 96 Stunden eine Brigade, innerhalb von fünf Tagen eine Division und innerhalb von dreissig Tagen sechs Divisionen an jeden Ort der Welt transportieren können, dann müssen die Streitkräfte anders ausgestaltet sein, als wenn die Politik solche Vorgaben an das Militär nicht fordert.

Aus diesem Grund sind zuallererst die Militärdoktrin und die dem Militär zur Verfügung stehenden Finanzmittel zu klären. Sonst muss man die Arbeit zigmal machen, was dann schnell zu einem Murks und Versanden der Angelegenheit führt. Alles andere wie Gliederung der Streitkräfte und deren Ausrüstung ist dann in einem zweiten bzw. dritten Schritt zu machen. Jeder Schritt geht durch den Kongress, beim dritten Schritt (Rüstungsgüter) vermutlich in mehreren Unterteilschritten. Die Kodifikation des Militärs erfolgt also step by step, wobei jeder step auf den nächsten aufbaut.

Der Einbezug der Streitkräfteausgestaltung in den politischen Entscheidungsprozess wird dem Kongress viele interessante und lebhafte Debatten und den SoD an den Rand der Verzweiflung bringen. Für Simulationsstoff wäre also gesorgt.

Die bisher getätigten Arbeiten auf diesem Gebiet wären angemessen zu berücksichtigen. Es wird in Astor (oft zu Recht) immer wieder eine simon/simoff-Trennung eingefordert. Dies kann beim hier besprochenen Thema nur mangelhaft geschehen: Wenn z.B. die Air Force heute noch nicht ausgestaltet ist, dies aber nachgeholt wird, dann ist eben platsch was Neues da, so ist das nun mal in den MNs.

Bevor ich hier irgendentwas weiter bezüglich Streitkräfteausgestaltung unternehme, möchte ich die Meinungen der Spielerschaft einholen.

Welche der oben aufgeführten drei Varianten zieht ihr vor?

@ Haywood

Wenn du möchtest, können wir gerne sofort zusammensitzen und mit den ersten Gedanken anfangen. Melde dich doch bei Interesse in der Mansion des Gouverneurs von Savannah.

@ Wells

Du bist doch Rettungssanitäter, oder? Ich war fast drei Jahre in der Armee, mir hat's da gut gefallen und wir waren auch ziemlich rauh, aber einem Rettungssanitäter, der täglich an die schlimmsten Unfälle ranfährt, dem sage ich bestimmt nicht nach, er sei ein Weichei. So einem sicher zuletzt.

Zitat

Original von Quinn Michael Wells
Du warst aber wenn ich mich recht entsinne Schweizer

Ich bin es immer noch. Und eben wegen solcher Übertreibungen mach ich ja überhaupt mit. Von mir aus brauch ich sowas nicht. Aber untertrieben wird auch nix.