Im Hinblick auf die geplanten Manöver der United States Armed Forces beginnen wir hier eine Serie von Vorlesungen bezüglich Führung im Gefecht und taktischen Lehrmethoden.
Wer Gefechte gewinnen will, braucht neben den nötigen Kampfmitteln und einer zweckmässigen Taktik vor allem den festen Willen, den Gegner schlagen zu wollen. Dieser Wille kann sich nicht auswirken, wenn es dem Führer nicht gelingt, zeitgerecht die wichtigen Nachrichten zu beschaffen und Entschlüsse zu fassen und diese auch zeitgerecht zu verwirklichen. Das zu gewährleisten, ist der Sinn der Führungstechnik. Sie ist somit Mittel zum Zweck und hat sich nach der Lage zu richten. Kein Schema gilt, nur das Ziel: die Führungstätigkeiten im laufend zu führenden Gefecht und für das gleichzeitig zu planende nächste Gefecht möglichst geschickt auszuüben.
Folgende Reihenfolge der Führungstätigkeiten hat sich dabei bewährt:
- Analyse des Auftrages oder Ereignisses, das zum Handeln veranlasst
- Anordnung von Sofortmassnahmen
- Erstellen eines Zeitplanes
- Beurteilung der Lage
- Entschlussfassung
- Befehlsgebung
- Organisation der Kontrolle der Befehlsgebung
- Kampfplanung
Die Erfahrung zeigt, dass ein Überspringen von einzelnen oder mehreren Führungstätigkeiten fast immer zu groben Führungsfehlern führt. Auch unter ausserordentlich starkem Zeitdruck oder wenn man meint, eine Lage lasse nur eine Lösung zu: keine Führungstätigkeit auslassen ist erste Voraussetzung für gute Führung im Gefecht.