Presidency of Luciano Marani

Mr. President, das wäre mir eine große Ehre. Auch Ihre Einschätzung meiner Person und meiner Arbeit ehrt mich. Ich muss mir aber erstmal eben Gedanken machen. Geben Sie mir nur eine Sekunde.

Mr. President, ich habe eben mit Miss Hamilton gesprochen, die ja als Vorsitzende der Assembly die Geschäfte in der Governor's Mansion für die nächsten Tage führen müsste. Für die scheint das kein Problem zu sein. Ich wäre bereit, Ihnen in diesen letzten paar Tagen zu helfen, ihre Amtszeit würdig zu beenden und den Übergang in die Amtszeit von Miss Hamilton reibungslos zu gestalten. Würden Sie mir nur bitte verraten, weshalb Sie sich für mich statt irgend eines Angehörigen Ihrer Partei oder Ihres Kabinetts entschieden haben?

Bei den Wahlen entscheiden die Bürger sich letztlich für die Parteikandidaten. Aber das Amt des Vizepräsidenten nachzubesetzen, ist eine schwierigere Sache, denn da entscheidet der Senat.

Und auch wenn die Demokraten derzeit im Senat eine formidable Mehrheit haben, so scheiden alle Kongresssmitglieder als Kandidaten von vorn herein aus. Denn Sie wissen, derzeit berät der Kongress über meine Amtsenthebung. Natürlich habe ich mit einigen Kongressmitgliedern verhandelt und verhandeln lassen, sich die Sache nochmal zu überlegen und das Verfahren am besten vor der Abstimmung einzustellen. Aber in den Entscheidungsprozess des Kongresses möchte auf keinen Fall einwirken, indem ich jemandem aus dem Kongress herauslöse, um seine Stimmabgabe beim Impeachment zu negieren oder zu manipulieren.

Und wie Sie wissen, sind alle meine Kabinettsmitglieder auch Mitglied des Kongresses. Ich musste mich also in den Staaten umsehen. Einen Republikaner kann ich nicht nominieren. Das würde wieder wie indirekte Beeinflussung der Entscheidungsträger im Kongress wirken. Und die meisten Demokraten schauen angesichts der aktuellen Krise in der Partei trotz Mehrheit im Senat eher in die weitere Zukunft.

Und dann ist die eine Person mit Ihrem Werdegang, unabhängig, gut vernetzt, engagiert, mit Freunden und natürlich auch Kritikern auf beiden Seiten der parteilichen Demarkationslinie. Sie zum Vizepräsidenten zu machen, heißt aber, Astoria State bis zum Ende der Amtszeit des Gouverneurs, noch dazu einem im Wiederwahlkampf, zu berauben.

Es freut mich daher um so mehr, dass Sie bereit sind, als Vizepräsident dem Land zu dienen.

Nun, Mr. President, der Wahlkampf endet heute, und ich bin sicher dass Miss Hamilton eine gute Lösung für den Übergang ist. Ich hoffe, die Wähler werden es mir nicht zu sehr übel nehmen.
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und hoffe, dass das alles reibungslos und schnell verläuft. Die Vereinigten Staaten würden davon jedenfalls profitieren.

Das erhoffe ich mir auch. Dann lass ich mal die Dokumente vorbereiten. Der Senat stimmt ohne Anhörung ab. Sie können also nach Greenville zurückkehren, bis die Entscheidung gefallen ist. Denn Sie haben gewiss noch viele Dinge als Gouverneur zu tun.

Governor, ich bedanke mich für Ihr Kommen und Ihr Engagment.
Auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen.

President Marani verfolgt aus dem Oval Office die namentliche Abstimmung in beiden Kammern auf seinem Laptop. Dabei lässt er wie schon in früheren Zeiten Frankyboy laufen, während er sich einen Pinot Grigio genehmigt. Der Ausgang ist völlig offen und so bleibt dem Präsidenten nur zu warten.

Wegen neuerlicher Wortmeldungen ökologischer Interessengruppen liest sich President Marani in einer ruhigen Minute eine Abhandlung vom Dezember 2010 über die globale Abkühlung durch.

Der Congressman kommt relativ schnell durch die Kontrollen, da man ihm im Hause noch sehr gut kennt. Er begibt sich in Richtung des Oval Office und hält dort einen Plausch mit der Sekretärin des Präsidentin und wartet darauf, dass man ihn in das OO einlässt.

Marya kommt mit anderen aus dem Oval Office.

Congressman, guten Abend. Bitte, der Präsident erwartet Sie schon.

Congressman. Schön, dass Sie es noch einrichten konnten.

Wie wäre es mit etwas zu essen? Kuchen? Ein Drink?

Er betritt das Office und kommt nicht umhin, die ungewöhnlich positive Stimmung zu bemerken.

Mr. President.

Er grüßt zurück.

Vielen Dank. Ich nehme sehr gerne einen Drink. Aber lassen Sie mich zuerst Ihnen etwas überreichen.

Dann holt er eine hübsch verpackte Flasche Dom Pérignon hervor und überreicht sie dem Präsidenten.

Ich habe mir sagen lassen, dass Sie erst kürzlich Geburtstag hatten. Dafür herzlichen Glückwunsch nachträglich, Mr. President.

Oh, vielen Dank. Ein ausgezeichneter Schaumwein, ich meine Champaign.
Jetzt haben wir beide eine 44 in unseren Daten bzgl. des Alters.
Aber bitte, setzen wir uns doch.

Mr. O'Neill,

so seltsam sich das auch anhören wird, aber ich möchte Ihnen danken - und zwar für Ihre Opposition.
Oppostion ist ein gutes Recht und ein notwendiger Bestandteil einer funktionierenden Demokratie.

Wenn alles läuft wie geplant, haben wir in wenigen Monaten sogar jeder eine 69 in diesen Daten.

Er setzt sich. Die Sofas sind noch immer äußerst bequem.

Nun, Mr. President, bei allem Respekt gegenüber dem Amt, dass Sie inne haben, war und bin ich mit etlichen Ihrer Entscheidungen und Unterlassungen nicht einverstanden gewesen. Weder dort draußen noch irgendwo drinnen nehme ich ein Blatt vor den Mund , das ist Ihnen bekannt, und ich kann nicht verhehlen, dass ich manches Mal äußert ungehalten über die Entwicklungen war. Ich bin froh, dass Sie dies ebenso sehen wie ich: Als notwendigen Bestandteil unserer Demokratie.

Aber in diesem intimen Kreis verrate ich kein Geheimnis, wenn ich sage, dass ich dennoch von Ihnen enttäuscht bin. Sie erinnern sich an unsere Korrespondenz bezüglich einer etwaigen Rücknahme des Antrages auf Amtsenthebung. Sie haben dort Worte gewählt, an die Sie sich später nicht gehalten haben. Und Sie sind im Ergebnis damit durchgekommen. Das gibt mir zu denken, aber ich hoffe, Ihnen mit einem gewissen Abstand vom Amt ebenfalls.

Dann schaut er Marani erwartungsvoll an.

Ich kann Sie völlig verstehen. Ich hätte selbst durchaus gern mehr getan.

Viele Dinge sind passiert, auf die ich ebenfalls nicht stolz bin. Was unsere Korrespondenz angeht: Ich wollte das Impeachmentverfahren gegen mich verhindern und hatte einen weniger invasiven Weg vorgeschlagen, den ich auch gegegangen wäre. Natürlich war ich betrübt ... nein, doch eher sauer, dass Sie ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet haben. Aber Sie haben sich entschieden. Wir treffen alle unsere Entscheidungen. Leider liegen die Ergebnisse dieser Entscheidungen oft nicht nur bei uns selbst.

Die Dinge sind geschehen und wir sind vielleicht noch zu nah dran, um diese korrekt zu würdigen.
Ab morgen wird Miss Hamilton das Land regieren und ich hoffe, sie wird sich schnell in die Aufgaben einfinden.
Ich habe es in der Rede zur Lage der Nation angesprochen und ich habe ehrlich die Hoffnung, dass sie die Nation in einem Maße wieder eint, wie es mir nicht möglich war.

Aber! ... nochmal zu uns. Ich möchte Sie, mich und unsere Beziehung nochmal auf die Schippe nehmen.
Ich möchte dies inform eines Geschenks tun: Es ist eine vergoldete Pflaume mit einem Wortspiel.

Falls Sie sie nicht wollen, lassen Sie es einfach stehen.

Die Gründe, warum ich den von Ihnen vorgeschlagenen Weg nicht mitgegangen bin, habe ich bereits in meiner Antwort erläutert. Ich habe mich dafür enstcheiden, glaubwürdig zu bleiben - bis zum Schluss. Sie hingegen haben sich entschieden, bis zum Schluss zu bleiben.

Aber das ist Vergangenheit. Es stimmt, morgen bricht eine andere Zeit an. Für Sie ganz besonders. Passen Sie übrigens auf Ihre Gesundheit auf, so ein Amtszeitende hat schon einige Infarkte und Schlaganfälle verursacht, und das wünsche ich niemandem.

Er nimmt das Geschenk entgegen.

Ein Geschenk schlage ich eigentlich niemals aus, Mr. President, auch wenn ich mir noch überlegen muss, wo ich es hinstellen werde. Ich danke Ihnen.

Er nickt und muss sich ein grinsen nicht verkneifen.

Was halten Sie übrigens davon, wenn wir Ihre Secretaries nicht länger vor der Türe warten lassen? Weder möchte ich stören, noch möchte ich Ihre Gastfreundschaft vorzeitig abweisen. Was meinen Sie?

Ich brauche nicht auf meine Gesundheit achten. Um Mitternacht verwandel ich mich doch wieder in einen Kürbis.

Congressman,
ich wünsche auch Ihnen weiterhin gutes Gelingen beim Erreichen Ihrer Ziele. Das kann ich natürlich nicht laut sagen,
denn das Ding mit den Waffen und der Todesstrafe ist zwar Bockmist, aber ich kann es Ihnen wohl nicht ausreden.

Lassen wir doch die Politik noch für ein paar Minuten ruhen und holen wir die anderen wieder rein.