Honorable Commoners,
Governor Quinn Michael Wells beantragte die folgende Resolution der Assembly:
Die Aussprache dauert 96 Stunden, endet also am 9. Februar um 21:22 Uhr. Ich erteile zunächst dem Antragsteller das Wort.
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Honorable Commoners,
Governor Quinn Michael Wells beantragte die folgende Resolution der Assembly:
Die Aussprache dauert 96 Stunden, endet also am 9. Februar um 21:22 Uhr. Ich erteile zunächst dem Antragsteller das Wort.
Mr. Speaker,
wie bereits angekündigt, möchte ich mit dieser Resolution ein Zeichen setzen. Der Staat Astoria State hatte schon oft eine politische Vorreiterrolle, weshalb also nicht auch bei der Abschaffung der Todesstrafe? Es wird Zeit dass dieses absolut inhumane Bestrafungsmittel abgeschafft wird.
Über die konkrete Formulierung lasse ich gerne mit mir reden. Dennoch möchte ich der erste sein, der beantragt, dass diese Resolution als "Passed by Acclamation" angenommen wird. So können wir ein Zeichen setzen, dass Astoria State sich geschlossen gegen inhumane und grausame Bestrafungsmethoden stellt.
btw : Threadtitel
Honorable Commoners,
wir erleben eine Art der Inflation: Nicht nur diese Resolution beschäftigt sich mit der Frage der Todesstrafe, auch der Kongress der Vereinigten Staaten ist mit einem Gesetzentwurf und einer zielgleichen Resolution konfrontiert. Ich möchte die Motive des Gouverneurs nicht hinterfragen, sondern einfach nur meine Meinung Kund tun, indem ich mitteile, dass ich diese Resolution ablehne, weil ich ihren Inhalt und vor allem ihr Ziel nicht teile.
Wenngleich ich jetzt Partei für einen Congressman und Freund aus meiner Partei ergreife, der schon im Kongress etwas Ähnliches gefordert hat, möchte ich feststellen: Wer fürchtet, dass Unschuldige bestraft werden, der muss dafür sorgen, dass Fehlurteile durch eine zweifelhafte Beweislage nicht möglich sind. Wer aber behauptet, dass die Abschaffung der Todesstrafe einen anderen Mehrwert hat als ein vermeintlich gutes Gewissen der Befürworter dieser Maßnahme, der verkennt, dass abscheuliche Verbrechen, die derzeit mit der Todesstrafe bedroht sind, dadurch nicht verhindert werden können.
Danke, korrigiert.
Mr. Speaker,
diese abscheulichen Verbrechen werden auch MIT der Todesstrafe nicht verhindert. Mit der Abschaffung der Todesstrafe würde aber ein abscheuliches Verbrechen, das derzeit der Staat begehen kann, verhindert.
Ich habe ehrlich gesagt zu keinem Zeitpunkt erwartet, dass sämtliche Mitglieder der Assembly sich diesem Ansinnen anschließen. Ich hoffe aber, dass eine Opposition zur Todesstrafe mehrheitsfähig sein kann und somit eine solche Resolution dennoch angenommen werden kann.
Ich bitte aber darum, aus Formgründen in Beschluss-Satz 4 das "of" durch "von" zu ersetzen, nur der Einheitlichkeit halber, und bin auf die weiteren Wortmeldungen sehr gespannt.
Honorable Commoners,
wie der Gouverneur bereits ganz richtig sagte: Das "Argument", die Todesstrafe verhindere die mit ihr bedrohten Verbrechen, ist von der Lebenswirklichkeit widerlegt und bedarf gar keiner näheren Betrachtung. (Die übrigens auch nicht unbedingt zu ihren Gunsten ausfallen müsste, wenn es durch die Todesstrafe keine mit dieser bedrohten Verbrechen mehr gäbe: Vielleicht ließe sich Kriminalität auch gänzlich abstellen, indem man alle Menschen rund um die Uhr mit Kameras, Mikrofonen, Peilsendern etc. überwachte - dürfte man das deshalb dann?)
Da die vielfältigen Argumente gegen die Todesstrafe im Kongress wie in der Öffentlichkeit schon viele Male ausführlich dargelegt wurden, verzichte ich hier darauf, diese erneut zu wiederholen, bis vielleicht einmal ein Befürworter dieser Strafe - der ehrenwerte Commoner Bracewell tut es hier seinem Freund Congressman O'Neill gleich und drischt nur Phrasen, wie ich ebenso wie meine einstige Schülerin Senator Stackhouse leider feststellen muss - etwas vorbringt, dass eine nähere analystische Auseinandersetzung lohnt.
Mr. Speaker,
Ich kann mich den Worten von Commoner Bracewell nur anschließen. Ich lehne diese Resolution daher ab.
Honorable Commoners,
ich respektiere die Meinung jedes Commoner, aber ich muss sie nicht teilen. Die Todesstrafe ist umstritten, aber sie ist weder Wüllkür, noch übertrieben, noch ein "abscheuliches Verbrechen", wie der Governor es sagte. Ich kann weder eine "Abscheulichkeit" erkennen, noch ein "Verbrechen".
Mr. Speaker,
ich finde es abscheulich, jemandem sein Leben zu nehmen. Noch dazu einem wehrlosen Menschen. Das ist meine Meinung, und diese wird sich auch nicht ändern.
Honorable Commoners,
Dem Mörder war die Konsequenz seines Handelns sehr wohl bewusst, als er einem anderen Menschen das Leben nahm. Ich kann mit so jemandem kein Mitlied verspüren. Entsprechend widerspreche ich natürlich dem Antrag auf "passed by acclamation".
Wenn der Governor an dem Antrag zu dieser Resolution festhält muss ihm bewusst sein, dass er damit eine Spaltung der Assembly in dieser so sensiblen Frage herbeiführt.
Mister Speaker,
die Spaltung scheint schon lange da zu sein, wenn auch nicht schriftlich fixiert. Natürlich hat jeder Commoner hierzu seine ganz eigene Meinung. Nun wird es also auf die Abstimmung ankommen. Aber, Madam President : War denn auch jemandem, der zu Unrecht des Mordes verdächtigt wird, klar, dass er dafür sein Leben lassen wird?
Honorable Commoners,
ich möchte mich wiederholen: Wer fürchtet, dass Unschuldige bestraft werden, der muss dafür sorgen, dass Fehlurteile durch eine zweifelhafte Beweislage nicht möglich sind.
Ein zweifelsfrei bewiesener Mörder, der mit der Todesstrafe belegt und überführt ist, mag vieles andere sein, aber ganz sicher nicht "unschuldig".
Mr. Speaker,
ich möchte Sie ganz direkt fragen : Was unterscheidet den Henker, der den wehrlos an einen Stuhl Gefesselten tötet, von einem Mörder, abgesehen von der Rechtslage?
Mr. Governor,
Wie Sie schon sagten: Die Rechtslage.
Mr. Speaker,
ich möchte Sie ganz direkt fragen : Was unterscheidet den Henker, der den wehrlos an einen Stuhl Gefesselten tötet, von einem Mörder, abgesehen von der Rechtslage?
Honorable Commoners,
das Motiv. Ganz abgesehen davon, dass es in den Vereinigten Staaten keine Henker gibt und ich mich dagegen verwehre, einen Mörder jemals als "wehrlos" zu verharmlosen, tötet ein Mörder aus niederen Motiven, und wird für seine Tat bestraft. Nicht, weil der Staat oder der Staatsdiener unbedingt wahllos oder geplant aus ebensolchen niederen Motiven jemanden töten will, der "unschuldig" ist.
Mr. Speaker,
inwiefern ist jemand, der gefesselt ist, nicht wehrlos? Übrigens : Das Motiv "Rache" haben sicher auch einige zum Tode verurteilte Mörder geteilt. Und die Auffassung, dass ihr Tun der Gerechtigkeit dienen würde, vermutlich auch.
Mr. Speaker,
meine Haltung zu dieser Frage dürfte den meisten Kollegen seit dem letzten Senatswahlkampf bekannt sein. Ich befürworte auch weiterhin das Mittel der Todesstrafe für besonders schwere, grausame oder terroristische Verbrechen und werde dem eingebrachten Resolutionsentwurf daher nicht zustimmen können.
inwiefern ist jemand, der gefesselt ist, nicht wehrlos? Übrigens : Das Motiv "Rache" haben sicher auch einige zum Tode verurteilte Mörder geteilt. Und die Auffassung, dass ihr Tun der Gerechtigkeit dienen würde, vermutlich auch.
Mr. Governor,
der Täter hatte die Wahl, er ist also keinesfalls einem "grausamen" Staat ohnmächtig ausgeliefert. In sofern ist er auch nicht wehrlos gewesen. Sie können nun wirklich niht auch noch behaupten, die Gerechtigkeit, die durch ein sauberes Gerichtsurteil ausgesprochen wurde sei vergleichbar mit der, die ein Mörder durch seine Tat zu schaffen glaubte.
Mr. Speaker,
Madam President,
der Staat, der einemMenschen das Leben nimmt, ist für mich genauso schuldig wie der Mensch, der einem Anderen das Leben nimmt.
Mr. Speaker,
honorable Commoners,
an diesem Punkt unterschieden sich die Meinungen. Der Staat agiert auf Basis seiner rechtmäßig zustandegekommen Gesetz und auf Basis eines sauberen Gerichtsverfahrens, während ein Mörder aus niedersten Beweggründen mordet. Wer diese beiden Taten als gleichrangig ansieht und den Unterschied nicht erkennt, dem muss ich an dieser Stelle Vorsatz unterstellen.
Mr. Speaker,
Madam President,
nicht alles, was demokratisch legitimiert ist, ist automatisch richtig. Nicht jedes Gesetz ist automatisch richtig. Ein Freund von mir, Anwalt, pflegt zu sagen "Schlechte Gesetze sind die schlimmste Form der Tyrannei."
Im Übrigen : Wäre es rechtlich genehmigt, einem Dieb die Hand abzuhacken - würden Sie das für gut befinden?
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