Handlung
John Edgar Powell, ehemaliger U.S. Attorney und Jurist mit Spezialisierung unter Anderem auf Strafrecht, hat eine kleine Pressekonferenz für eine Äußerung zur aktuellen Debatte um die Todesstrafe einberufen.
Ladies and Gentlemen,
im Kongress verteidigte ein Congressman die Todesstrafe als "nicht grausam" und begründete dies damit, dass einer grausamen Ausführung die Gesetze entgegenstünden.
Hier muss ich Sie dann doch fragen : Wie kann die Tötung eines wehrlosen Menschen aus niederen Beweggründen - konkret : Rache - nicht grausam sein? Es ist in diesem Fall in meinen Augen egal, durch welches Mittel konkret der Tod des Menschen herbeigeführt wird. Er ist dabei wehrlos festgekettet, hat keine Chance sich gegen einen übermächtigen, Gott spielenden Gegner zur Wehr zu setzen und wird vor den Augen der Öffentlichkeit nicht nur regelrecht, sondern tatsächlich hingerichtet. Würde ein Mörder mit seinem Opfer verfahren wie der Staat mit ihm, jeder würde genau das als grausam und ihn als abscheulichen Menschen deklarieren.
Gleichzeitig möchte ich auch an Article II, Section I unserer Verfassung erinnern :
Das Recht auf Leben darf einem Menschen durch keine Gewalt geraubt oder entzogen werden. Wenn ein Mensch einen anderen Menschen also tötet, nimmt er ihm rechtswidrig das Recht auf Leben. Tötet der Staat einen Menschen, soll das plötzlich durch die Verfassung der Vereinigten Staaten gedeckt sein? Nein, Gentlemen, so nicht. Den Wunsch nach Rache kann ich in manchen Fällen ja verstehen. Aber der Staat sollte sich nicht durch den Wunsch nach Rache treiben lassen, sondern durch Vernunft. Und durch ein mir persönlich wichtiges Prinzip : Rechtsstaatlichkeit. Der Staat sollte nicht gegen seine eigenen Regeln verstoßen, weil Andere das auch getan haben.
Governor Quinn Michael Wells aus Astoria State brachte zuletzt ein oft wiederholtes, aber passendes Gleichnis vor : "Auge um Auge, Zahn um Zahn, und die Welt ist voll zahnloser Blinder." - Blind erscheinen mir manche Kongressangehörige bereits jetzt, zahnlos allerdings so gar nicht. Vielleicht sollten manche sich nochmal in aller Ruhe zu Hause hinsetzen und sich überlegen, wie sie sich fühlen würden, wenn sie womöglich zu Unrecht hingerichtet würden, von einem grausamen Staat dazu verurteilt, ihr Recht auf Leben aufgeben zu müssen. Fehlurteile sind niemals auszuschließen. Es ist tragisch genug, wenn ein Mensch, der einen anderen getötet hat, mit dem Tode bestraft wird, noch viel tragischer aber ist dies sicher für all jene, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden und noch werden.
Ladies and Gentlemen, der Kongress hat derzeit die einzigartige Möglichkeit, für ein gerechteres, ja, ich möchte sagen, für ein besseres Astor zu sorgen, in dem jeder seine verfassungsmäßigen Rechte behalten darf. Ich bitte die Mitglieder des Kongresses, dafür Sorge zu tragen dass dies auch passiert.