Am Abend vor der Eröffnung der Wahllokale sendet Lynx News nach der http://Republican National Convention ein am Mittag des 20. Januar aufgezeichnetes Interview mit dem Kandidaten der Republikanischen Partei für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten, Márkusz Varga. Der ehemalige Secretary of Commerce wird von Jeffrey Baker interviewt.
Baker: ... ist nun von seinem Campaign Trail zu uns ins Studio geschaltet: Der Presidential Nominee der Republican Party, Mr. Márkusz Varga. Herzlich Willkommen!
Varga: Es freut mich heute hier sein zu dürfen, auch wenn ich befürchte dass dies zu Lasten der Einschaltquoten von Varga TV geht.
Er grinst.
Baker: Ihre Nominierung ist keine große Überraschung gewesen. Was die Öffentlichkeit aber umso mehr überrascht hat, ist die Erklärung ihres Parteifreundes, Senator Terence Deringer, dass das republikanische Ticket eigentlich aus President Stackhouse - bis heute Mitglied der Demokraten - und Ihnen bestehen sollte. Nur der gesundheitliche Zustand der Präsidentin habe dies verhindert.
Mr. Varga, was ist an dieser Erklärung dran?
Varga: Die Aussage von Senator Deringer ist im Kern korrekt. Ich habe Anfang Dezember mit Präsidentin Stackhouse Gespräche ein gemeinsames Ticket betreffend geführt. Resultat dieser Gespräche war, dass ich und die Präsidentin genügend inhaltliche Übereinstimmung haben um ein gemeinsames Ticket einzureichen. Es war Präsidentin Stackhouse wichtig, einen aktiven Vice President an ihrer Seite zu wissen. Auch der kompromisslose Oppositionskurs des jetzigen Präsidentschaftskandidaten John Edgar Powell trug da sicher seinen Teil zu bei.
Mitte Dezember schliesslich beschloss der RNC ein Ticket Stackhouse/Varga zu unterstützen. Dass Senator Deringer von einem Republikanischen Ticket sprach ist insofern allerdings nicht ganz korrekt: Es wäre wohl eher schlicht ein Ticket gewesen welches die Unterstützung des Republican National Committee erhalten hätte.
Baker: Jetzt-und-noch-President McIlroy ist rechtzeitig zur Wählerregistrierung wieder aufgetaucht, als wäre sie nicht fort gewesen. Haben Sie Informationen darüber, wo sich President Stackhouse derzeit aufhalten könnte?
Varga: Zunächst einmal bin ich über die Rückkehr von Mrs. McIlroy hocherfreut. Was den Verbleib von Präsidentin Stackhouse angeht, so hält sie sich meines Wissens derzeit abgeschirmt von der Öffentlichkeit in Laurentiana auf.
Baker: Sie wurden vor Kurzem von Acting President Peterson "auf eigenen Wunsch" aus dem Amt als Secretary of Commerce entlassen. Als Secretary waren Sie in den engsten Kreis der Administration eingebunden. Wie bewerten Sie die zurückliegenden Monate unter President Stackhouse?
Varga: Über alles gesehen ziehe ich eine positive Bilanz. Die Arbeit in der Administration empfand ich als persönliche Bereicherung. Besonders stolz bin ich darauf, dass wir die Vereinigten Staaten gegen innen und aussen deutlich aktiver als früher vertreten konnten. Als besonders wichtig für unsere Nation erachte ich insbesondere die konsequente Vertretung der US-Interessen gegenüber anderen Staaten wie im Falle Andro und die Stärkung unseres diplomatischen Netzes durch den Vertrag mit Fuchsen, das Joint Cabinet Meeting mit Albernia und den Beitritt zur Polkonvention. Innenpolitisch ist sicher die Ratifizierung des Federal Income Tax Act ein Erfolg, wird dieses Gesetz doch ein wichtiger Pfeiler für unsere künftige Budget-Politik sein. Es freut mich dass wir nun auf gutem Wege sind künftig wieder eine funktionierende Finanzpolitik zu haben. Übrigens erhielt ich dieser Tage eine Einladung der Regierung von Glenverness um das angedachte System einer forenbasierten Wirtschaftssimulation vor Ort vorzustellen. Sie sehen also, die USA nehmen diesbezüglich eine Vorreiterrolle ein.
Baker: Sie treten gegen den umstrittendsten Kandidaten der Demokratischen Partei seit Tyler Evans an: Senator Powell aus Astoria State. Ein Kandidat, den vor wenigen Tagen ein schwerer Schicksalsschlag traf und der um das Leben seines Sohnes bangen muss. Ein Kandidat, der trotzdem an seiner Kandidatur festhält. Ist das für Sie das richtige Verhalten oder würden Sie andere Prioritäten setzen?
Varga: Die Entscheidung anzutreten oder nicht ist eine persönliche. Ich hätte in dieser Situation sicher eine andere Entscheidung getroffen. Ich würde in einer solchen Situation jede freie Minute mit meiner Familie verbringen. Seien wir ehrlich, ein solcher Schicksalsschlag beeinträchtigt einen auch in seiner Entscheidungsfreiheit. Die Vereinigten Staaten aber verdienen einen Präsidenten, der voll und ganz für sein Land da ist, und Marty Powell verdient einen Vater, der voll und ganz für ihn da ist.
Baker: Davon abgesehen, welche Stärken und welche Schwächen haben Sie bei Mr. Powell entdeckt, und warum glauben Sie, der bessere Präsident zu sein?
Varga: Die USA brauchen jemanden an der Spitze, der fähig und willens ist die kommenden vier Monate das Land zu führen. Ich denke Senator Powell ist zumindest willens dies zu tun. Ganz allgemein kann man John Edgar Powell sicherlich seine Hartnäckigkeit zu Gute halten, allerdings ist dies abgesehen von seinem Stil auch seine grösste Schwäche. So wie ich ihn kennengelernt habe ist er kein Mann der Kompromisse eingeht.
Warum ich die besser Wahl bin? Nun, ich bin fähig und willens dieses Amt vom ersten bis zum letzten Tage aktiv auszuüben. Ich stehe bedingungslos zu den Vereinigten Staaten und ihren Bürgern und im Gegensatz zu Senator Powell verfüge ich bereits über Exekutiverfahrung. Auch, und darauf bin ich besonders stolz, steht mir ein fähiges und top motiviertes Team zur Seite.
Baker: Welche Schwerpunkte möchten Sie auf den letzten Metern vor der Öffnung der Wahllokale setzen? Gibt es bestimmte Themen, die Sie unbedingt ansprechen möchten?
Varga: Sicherlich wird die Sprache auf die Finanzpolitik fallen, auch zur Aussenpolitik und zu sicherheitspolitischen Themen werde ich mich noch einmal äussern.
Dabei erscheint eine Bildunterschift: "Mr. Varga hat in seiner Rede auf der Republican National Convention entsprechende Schwerpunkte gesetzt. Im Anschluss an diese Übertragung zeigen wir Ihnen eine Wiederholung der Rede."
Baker: Als Ihre Running Mate kandidiert die bundesweit unbekannte Claudia Cavenagh. Warum haben Sie sich bei dieser allen Umfragen zufolge sehr knappen Wahl für Ms. Cavenagh entschieden anstatt für einen profilierten Kopf Ihrer Partei oder sogar für einen Unabhängigen?
Varga: Ms. Cavenagh verfügt als ehemaliges Mitglied unserer Delegation beim Council of Nations über ein weltweites Beziehungsnetz. Gerade bei der Lösung der Andro- und der Polkrise, aber auch ganz allgemein bei der Pflege unserer auswärtigen Beziehungen wird es von unschätzbarem Wert sein Ms. Cavenagh im Team zu haben.
Baker: Wir haben es uns zur Regel gemacht, im Vorfeld von Präsidentschaftswahlen den Kandidaten die Möglichkeit für ein frei formuliertes Abschlusstamenent zu geben. Was möchten Sie den Wählerinnen und Wählern noch sagen?
Varga: Wählen sie mit bedacht, denn die kommenden Wahlen werden wegweisend sein. Wollen sie ihre Stimme jemandem geben der einst dafür plädierte dass Sanktionen gegen die USA ergriffen werden sollen? Der unsere stolze Nation als Willkürstaat beschimpfte, wo er selbst dass Recht biegt wie es ihm gerade passt? Wollen sie ihre Stimme jemandem geben der sich gegen Fortschritt sträubt? Dann sollten sie ihre Stimme John Edgar Powell geben.
Wollen sie ihre Stimme jemandem geben der sich stets für die Wahrung der US-Interessen einsetzte und dies auch weiterhin tun wird? Wollen sie ihre Stimme jemandem geben der unser Land mit Stolz in der Welt repräsentieren wird? Wollen sie ihre Stimme jemandem geben der sich für eine Wiederbelebung der Finanzpolitik und der damit einhergehenden Stärkung des Repräsentantenhauses einsetzt? Dann sollten sie ihre Stimme mir geben.
Baker: Vielen Dank für das Interview, Mr. Varga.
Varga: Es war mir eine Freude hier sein zu dürfen.
*zapp*