Begleitet von seinem Ehemann tritt Marc am Abend in Cedar Creek auf.
Ladies and Gentlemen,
ich bin Marc Peterson. Und ich habe wie bei meinem ersten Wahlkampf vor vielen Monaten drei Wahrheiten für Sie, die immer noch gelten:
1. Ich bin schwul!
2. Ich bin verheiratet!
3. Es ist großartig!
Applaus und Jubelrufe unter dem Publikum.
Und wie damals gilt auch heute immer noch eine weitere Wahrheit: Die Familie ist die kleinste Einheit der Gesellschaft. An dieser jahrtausendealten schlichten Wahrheit hat sich absolut nichts verändert. Aber ihr Erscheinungsbild ist immer noch in Bewegung.
Unter Familie verstehen viele etwas ähnliches und doch kann man Familie verschieden beschreiben.
Eine Möglichkeit ist Vater-Mutter-Kind. Und dies ist auch das häufigste Erscheinungsbild einer Familie.
Eine andere ist die Gesamtheit aller Blutsverwandten als Familie zu bezeichnen.
Eine weitere ist unter Familie all jene Personen zu verstehen, die unter einem Dach leben.
Und wieder andere bezeichnen die Menschen als ihre "Wahl"familie, mit denen sie häufig zu tun haben.
Das alles ist nicht neu.
Neu beim Thema Ehe sind diejenigen, die nach der Ehe streben. Es geht vor allem dabei um Homosexuelle, aber nicht nur, auch alle anderen, die von der klassischen Definition von Mann und Frau und Kind abweichen. Sie sind keine Feinde der Ehe, ganz im Gegenteil: Sie streben doch in dieselben Formen des Zusammenlebens.
Sie gehen eine Verbindung mit einem besonderen Menschen ein, versprechen sich gegenseitiges Einstehen füreinander in guten wie in schlechten Zeiten. Soll man Ihnen verbieten, für mehr als nur für sich selbst Verantwortung und Beistand zu übernehmen?
Wir Aliosexuellen sind keine Gefahr für die Ehe, wir stehen auch nicht in Konkurrenz zu ihr. Wir streben in dieses Institut, weil es auch unserer Ansicht nach die höchste und lobenswerteste Form des Zusammenlebens ist.
Und auch der Wunsch nach Kindern existiert nicht nur bei Heterosexuellen. Themen wie Leihmutterschaft, künstliche Befruchtung und Adoption sind genau so wichtige Themen für alle Aliosexuellen wie auch für Heterosexuelle.
Aber auch hier gibt es eine Wahrheit: Es muss bei Entscheidungen über Kinder um die Interessen von Kindern gehen. Und diese brauchen Liebe und Zuneigung, ein stabiles Umfeld und natürlich die Versorgung mit allem, was man zum Leben braucht. Wenn das alles garantiert ist, sollte man auch homosexuellen Paaren den Wunsch nach Kindern rechtlich wie auch tatsächlich nicht verweigern.
Das Recht soll dem Menschen dienen. Ein wenig mehr Liberalismus, das Überdenken überkommener Vorstellungen, aber auch das Bewahren des Guten ohne das Verschließen vor möglichen Verbesserungen sollten im Kongress vertreten sein.
Ängsten erwachsen aus Unwissen. Jemand, der Dinge nicht kennt, sollte sie nicht von vornherein ablehnen. Vielmehr sollte er sich darum bemühen, im Dialog mehr über die Dinger zu erfahren, um dann bessere Entscheidungen treffen zu können, als er es in seinem unwissenden Zustand jemals könnte.
Daher bitte ich auch Sie in Assentia um Ihre Stimme.
Für einen vernünftigen Liberalismus ohne Scheuklappen und ohne unhaltbare Extrempositionen.
Thank You.
