2015/01/07 Secretary of Justice (February through May 2015 Term)

Honorable Commoners,
Madam Speaker,

erlauben Sie mir, mich vielleicht nicht nur kurz, sondern etwas ausführlicher vorzustellen.
Mein Name ist Marc Fitzpatrick Longman, geboren wurde ich am 16. Oktober 1970 in Durban, Assentia als Sohn eines jüdischen Bänkers und einer muslimischen Veterinärmedizinerin, beide zu der Zeit mit Lehraufträgen an der örtlichen Universität versehen und somit sozial sehr gut gestellt. Dadurch hatte ich eine sicherlich angenehmere Kindheit und Jugend als meine Amtsvorgängerin, und schon früh war mein Leben klar geplant. 1989, nach dem Abschluss der High School, begann ich eine Banklehre bei der Astorian Wealth Bank in Durban, nebenbei belegte ich einige Kurse in BWL und VWL an der Universität von Durban. Bereits 1990 allerdings erkannte ich, dass diese Ausbildung für mich nichts ist, ich nicht in die Fußstapfen meines Vaters treten wollte.
So kam es denn, dass ich mich 1991 an der Athena University in Astoriatown einschrieb, um Recht mit Nebenfach Neuere Geschichte zu studieren. 1995 schloss ich dieses Studium erfolgreich ab, nach drei Jahren als angestellter Anwalt bei der Astorian Wealth Bank - eine Stelle, die mir mein Vater verschafft hatte - gelang es mir, mich über Strafrecht des Kapitalmarkts zu promovieren. 1999 machte ich mich in Durban selbstständig und begann nebenbei, mich intensiver mit dem regulären Strafrecht zu befassen - der Markt in all seinen Facetten mag für viele faszinierend sein, mir hat es nach meinen Erfahrungen gereicht und ich wollte mich mehr mit Menschen und weniger mit Geld befassen.
Im Jahr 2002 zog es mich nach Astoria City, wo ich den großen Sprung erhoffte. In der Bundeshauptstadt musste es doch interessante Fälle, faszinierende Vorkommnisse geben. Was gab's? Außer Spesen nichts gewesen, 2004 musste ich feststellen, dass dieser Umzug der wohl größte Fehler meiner Karriere war, hatte ich doch zuvor in Durban einen durchaus stabilen Stamm an Klienten gehabt und sah mich nun großer Konkurrenz ausgesetzt, gegen die ich mich kaum behaupten konnte. Meinen Finanzhaushalt besserte ich mir in dieser Zeit als Repetitor - also durch Nachhilfe für Jurastudenten - auf.
Im Jahr 2006 bot mir der Dekan der juristischen Fakultät der Astoria City University eine Lehrbeauftragung an, ich sollte in Vertretung für eine werdende Mutter Grundlagen des astorischen Strafrechts lehren. Dankbar nahm ich diese Möglichkeit an, arbeitete bis 2009 an diesem Lehrstuhl mit, ehe es mich doch wieder in die weite Welt zog - so wurde ich denn rechtlicher Berater des Astorian Red Cross, befasste mich auch intensiv mit dem Völkerrecht und dem Staatsrecht und blieb dieser Stelle bis 2014 treu, als ich auf ein Stellenangebot der Kanzlei "Powell & Partners" aufmerksam wurde, die noch einen Spezialisten für Strafrecht suchte. Nach meiner erfolgreichen Prüfung zum J.D.(AS) wurde ich denn in dieser Kanzlei auch Partner und hatte durchaus interessante Arbeiten zu erledigen - unter Anderem habe ich maßgeblich an dem Gutachten im Fall "Sefului" mitgewirkt - und lernte nebenbei faszinierende Juristinnen und Juristen, unter Anderem den ehemaligen Bundesanwalt John Powell und die werdende Bundesjustizministerin Sue McKellan kennen.
Nun hat mich auf Empfehlung von Sue McKellan vor einiger Zeit der Gouverneur angefragt, ob ich ihm als neuer Staatsminister zur Verfügung stehe. Nach kurzen Gesprächen mit John Powell habe ich mich schließlich entschieden, zuzusagen. Gerade in den Bereichen "Veranstaltungsrecht" und "Grundlagen der Ermittlungsarbeit" denke ich, dass ich durch meine Vorerfahrungen und mein Wissen punkten kann und den Gouverneur in den wichtigen Fragen gut beraten können werde.

Mr Longman,
was können Sie den zu den angesprochenen Projekten sagen, was können wir da von Ihnen erwarten?

Commoner Lugo,

beim Veranstaltungsrecht werde ich natürlich genau darauf achten, dass der Staat nicht seine Kompetenzen überschreitet, nicht unverhältnismäßig in die Versammlungsfreiheit sowie in sonstige Rechte der Bürgerinnen und Bürger eingreift und auch darauf, dass möglichst viele der in der Assembly-Debatte vorgebrachten Positionen berücksichtigt werden.
Bei den Grundlagen der Ermittlungsarbeit werde ich mich mit führenden Polizei-Officers aller Ebenen zusammensetzen und eruieren, was in der Praxis nötig erscheint, aber auch, wo das Gesetz klare Grenzen ziehen muss. So ist es, um ein aktuelles Beispiel aufzugreifen, klar dass unter bestimmten Umständen in die Räumlichkeiten Anderer eingedrungen werden muss. Dafür muss es aber eben strikte Regeln geben - unter welchen Umständen und von wem das zu genehmigen ist, und wann auch ohne Genehmigung vorgegangen werden darf.
Auch die Untersuchungshaft sowie generell die Möglichkeiten der Polizei, die Freiheit der Person einzuschränken - etwa über Regelungen, nach denen eine Person eine Stadt oder ein County nicht verlassen darf - muss gesondert geregelt werden. Hier gibt es in ganz Astor massive Regelungslücken, die es zu finden und zu füllen gilt.

Honorable Commoners,

Während meiner politischen Ruhephase habe ich das Geschehen der astorischen Politik-Landschaft aktiv beobachtet.
Dabei ist mir des öfteren die Kanzlei Powell&Partners aufgefallen welche mit eigentlich ziemlich erfolglosen Klagen glänzt.
Der selbsternannte "profilierteste und anerkannteste" Mr. Powell hat ebenfalls gezeigt dass er ein verqueres Rechtsverständnis hat und irgendwie jedes mal denkt er habe die richtige Meinung für sich gepachtet.

Meine Meinung wird zwar hier nicht viel anrichten aber trotzdem werde ich Mr. Fitzpatrick Longmans Ernennung nicht zustimmen.
Wer in der Kanzlei P&P arbeitet hat sonst nirgendwo einen Job gefunden und kann tiefer nicht sinken.

Commoner Chavez,

Ihre Einschätzung möchte ich Ihnen natürlich nicht nehmen, möchte aber eben auf Folgendes hinweisen:
Dr. John Edgar Powell, Leiter der Kanzlei Powell and Partners, ist ehemaliger Bundesanwalt, ehemals selbst Angehöriger einer Strafverfolgungsbehörde und anerkannter Experte für Verfassungsrecht, mit einem Master- und einem Doktorgrad.
Dr. Sue McKellan, Partnerin in der Kanzlei Powell and Partners, ist Inhaberin mehrerer Doktorgrade, derzeit Justizministerin von Astoria State und soll der nächsten Bundesregierung als Attorney General angehören.
Und dann stehe hier ich, ebenfalls Doktor des Rechts, nominiert als nächster Justizminister von Astoria State.

So schlecht kann das Personal der Kanzlei Powell & Partners wohl nicht sein, nicht wahr?
Im Übrigen würde es mich - ganz privat - schon einmal interessieren, wo Sie bei Dr. Powell ein "verqueres Rechtsverständnis" zu erkennen glauben. Das hat hier aber - so wie Ihre Kampagne gegen die Kanzlei von Dr. Powell - eigentlich nichts zu suchen. Das können Sie mir aber gerne einmal privat erklären.

Honorable Commoners,

Ich bin Bachelor of Arts, habe 5 Semester lang Politikwissenschaften studiert und war Senator dieses Bundesstaates.
So ein schlechter Politiker wie die Leute behaupten kann ich wohl nicht sein, nicht wahr.

Commoner Chavez,

auch wenn Sie hier massiv vom Thema abkommen: Zunächst bewundere ich, dass Sie in nur 5 Semestern einen Bachelor-Grad erreicht haben. Aber: Die Fähigkeit, sich theoretisch mit Politik auseinanderzusetzen, und nichts anderes erreicht man mit dem Studium der Politikwissenschaft, macht einen noch lange nicht zu einem guten Politiker. Dafür muss man auch entsprechende Leistung bringen. Man kann sogar ein ganz hervorragender Psychologe sein, ohne therapeutisch fähig zu sein, um ein anderes Beispiel zu nennen für Fälle, in denen die wissenschaftliche Beschäftigung nicht zwingend zur praktischen Arbeit befähigt.
Nun würde ich mich aber sehr freuen, wenn es hier wieder um das Thema ginge.

Honorable Commoners,

Mein Architekturstudium, aufgrund welchem ich einen Bachelor Grad erreicht habe, hat nichts mit den 5 Semestern Politikwissenschaften zu tun aber wie dem auch sei: Meine Meinung ist so, sie war immer so und sie wird immer so bleiben.