Presidency of Paul Cunningham

Mister Sucre,

Wie Sie wissen, hat mich der Präsident beauftragt, mit Ihnen dieses Bewerbungsgespräch durchzuführen. Es geht dabei darum, dass wir von Ihnen einen Eindruck Ihrer Person und Fachkompetenz gewinnen können und dass Sie sich auf das Senatshearing vorbereiten können. Fangen wir doch gleich an mit den Fragen.

Erstens. Wie schätzen Sie die aktuelle globale sicherheitspolitische Lage ein?

Mr. Colton,

zunächst möchte ich mich herzlichst bei Ihnen Mr. Colton, Mr. Atakapans und Mr. President bedanken für diese einmalige Chance und für die Einladung.
Nun zu ihrer Frage:

Ich würde die aktuelle sicherheitspolitische Lage als unübersichtlich bezeichnen. Es gibt viele Faktoren, die wir nicht einschätzen können. Zum einen haben wir jetzt eine umstrittene Person als Vorsitzenden des CoN. Das ist natürlich alles andere als unser Wunsch gewesen. Zum anderen muss man die Institution an sich in Frage stellen. Es ist seit längerem bekannt, dass der CoN seine Legitimität verloren hat und von der internationalen Öffentlichkeit nicht ernst genommen wird. Er ist somit nahezu handlungsunfähig. Das sollte aber nicht der Sinn sein. Es geht darum, einen international Bindenden Konsens zu finden, um Sicherheit und wirtschaftliche Zusammenarbeit zu gewährleisten. Doch was machen die Staaten stattdessen? Sie benutzen den CoN - wenn sie ihn überhaupt ernst nehmen - als Forum für ihre Nationalinteressen, Propaganda oder als persönliches Forum, um sich internationales Gehör zu verschaffen. Internationale Verträge, Handelsabkommen und militärische Missionen werden weiterhin bilateral und zwischenstaatlich abgeschlossen. In einer multipolaren Weltordnung ist dies aber nicht förderlich. Wenn wir also nicht zusehen, dass wir mit allen Staaten vertraglich Dinge festhalten, laufen wir Gefahr ins Abseits zu geraten. Dies kann aber nicht klappen, da die Welt an sich unübersichtlich ist. Es kann also durchaus dazu kommen, dass wir den Überblick verlieren und Krisengebiete übersehen oder gar vernachlässigen.
Des Weiteren geht eine erhöhte Gefahr von vielen Staaten aus. Ich möchte hier auch ungern Namen nennen.
Oder vielleicht sollte ich doch einige nennen, um Ihnen zu zeigen, dass mir dieses Thema vertraut ist. Nehmen wir Aurora, aus meiner Sicht ein halbautokratisches System. Zwar pflegen wir offiziell neutrale bis kooperative Beziehungen zu diesem Staat, jedoch geht ein erhebliches Gefahrenpotenzial von ihnen aus. Sie besitzen zum einen Atomwaffen und ihre Marine ist sehr stark. Ein Konflikt mit Aurora wäre also für unser Land sehr kritisch. Dass Aurora unberechenbar ist, hat es in den vergangenen Jahren oft gezeigt. Ich möchte da an die aggressive Intervention in Cuello erinnern. Des Weiteren neigen sie oft zu Kurzschlussreaktionen und daher ist ein sensibles Verhalten ihnen gegenüber äußerst wichtig. Es gibt noch viele weitere Staaten, die wir schlecht einschätzen können und die eventuell eine Gefahr für unsere Demokratie darstellen, deshalb spreche ich gerne von einer internationalen Unübersichtlichkeit.

Ich hoffe das hat ihre Frage einigermaßen beantwortet.

Vielen Dank.

Zweite Frage: In welchen Zeitintervallen werden sie bei einer allfälligen Wahl zum Director des CIS den Präsidenten orientieren und konkret über was?

Nun, es ist natürlich außerordentlich wichtig, den Präsidenten auf dem Laufenden zu halten. Sofern sich an der Sicherheitslage nicht akut etwas verschlechtert, werde ich mit ihm regelmäßig zusammen kommen. Das werde ich aber wahrscheinlich mit ihm persönlich ausmachen, ob er alle zwei Wochen oder jeden Monat einen Bericht des CIS haben möchte. Bei akuten, bedrohlichen Informationen, werde ich selbstverständlich schnellstmöglich den Präsidenten aufsuchen und ihm unsere Informationen überreichen.
Zu dem Briefing gehören Informationen wie: Wertung der aktuellen Sicherheitslage für unser Land, Veränderung von politischen Strukturen in fremden Staaten und auf Anfrage eine Bewertung von Staaten.

Mister Sucre,

Würden Sie als Director des CIS die Spionageabwehr in Astor aktiv - also gezielt Jagd auf Spione machen - betreiben oder passiv abwarten, bis Ihnen von Dritten entsprechende Hinweise zugespielt werden?

Ich glaube, Spionage abzuwehren ist ganz schön schwierig. Da will ich ganz ehrlich sein. Natürlich werde ich Hinweise von Dritten und auch aus erster Hand dem Präsidenten weiterreichen, dennoch halte ich das Thema für schwierig. Wie erkenne ich einen Spion? Beschuldige ich einen falschen, ist das für unsere Verwaltung ziemlich peinlich. Ich glaube, da fehlt es uns noch an Techniken, die wir zur Zeit unzureichend besitzen.

Sir, Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Jagt CIS-Director Sucre von sich aus in Astor gezielt nach Spionen oder tut er dies erst auf entsprechende Hinweise von Dritten an seine Behörde?

Erst auf entsprechende Hinweise, da uns die Mittel dazu fehlen.

Nun zur vierten Frage:

Würden Sie als Director des CIS die Spionageabwehr aktiv auch ausserhalb der astorischen Staatsgrenze betreiben, also gezielt im Ausland Personen karteimässig erfassen, welche eine potentielle Gefahr für Astor darstellen und allenfalls die Schritte dieser Personen überwachen sowie Gegenmassnahmen gegenüber solchen Personen einleiten?

Ja das werde ich Sir. Ich möchte ein vernetztes Agentennetz errichten, werde dazu aber auch mehr Personal benötigen. Deshalb würde ich ein Agentenausbildungsprogramm einführen, Sir.

Mister Sucre, ich danke Ihnen für die Beantwortung meiner Fragen und wäre meinerseits fertig.

Mister President, haben Sie noch eine Ergänzung?

Danke Mr. President.