Auf der Hybertina Avenue in der Hauptstadt haben sich mehrere zehntausend Anhänger der Demokratischen Partei versammelt, um der Abschlusskundgebung der demokratischen Präsidentschaftskandidaten Muffley und Darling beizuwohnen.
Präsidentschaftskandidat Muffley tritt unter großem Applaus der Anwesenden auf die Tribüne.
My fellow Democrats!
Ich danke Ihnen allen, dass Sie so zahlreich hier erschienen sind, und ich danke auch den anwesenden Vertretern der Presse, und auch den Nichtmitglieder unserer Partei, die aus Interesse oder Sympathie den Weg hierher auf sich genommen haben. Vor allem danke ich denen, die sich den Strapazen unterzogen haben, zunächst die Konkurrenzveranstaltung in den Southern Territories und nun diese hier zu besuchen.
Mein geschätzter Gegenkandidat hat es vorgestern schon betont: Astor braucht Führungskräfte und ein Team. Da hat er völlig Recht. Die Mitgliedschaft in einem solchen Team sollte primär nach Kompetenz und erst in zweiter Linie auf der Grundlage von Parteizugehörigkeit erfolgen - daher habe ich stets betont, in mein Schattenkabinett Leute von anerkannter Fachkunde auf ihrem Gebiet aufzunehmen, etwa Secretary Andriz, der die gegenwärtige Krise in Cuello mit bewundernswertem Elan verfolgt und Astors Truppen durch diese schweren Zeiten manövriert, aber auch Parteilose wie Mr Buchanan, der die wirtschaftspolitischen Verhandlungen im Rahmen der VETO wie kein zweiter lennt. Ich habe, trotz fehlender Parteizugehörigkeit von Mr Buchanan, keine Bedenken, ihm im Falle meines Wahlsieges das Department of Trade and Treasury anzubieten, das ich selbst seit geraumer Zeit führe und dem ich durch die Ausarbeitung mehrerer wichtiger Gesetzgebungswerke für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung Astors gerecht zu werden versuchte. Ob mir das gelungen ist, muss der Wähler entscheiden.
"Wer könnte Astor besser an die Spitze zurückführen, als ein Südstaatler?", hat Mr Waller unlängst gefragt. Nun, ich weiß es nicht; Astors Wähler sind es, die es wissen müssen, und ich bin überzeugt, dass sie eine weise Entscheidung treffen werden. Meine persönliche Einschätzung ist aber, dass die Herkunft einer Person keine Rolle spielen sollte - ob von den heißen Baumwollfeldern des Südens oder den kühlen, windigen Bergen Freelands: Darin sollte nicht der Unterschied liegen, auf dessen Grundlage Astor seinen Präsidenten aussucht. Maßgeblich sollten die Inhalte sein, die issues, die zu einem abgenutzten Begriff der politischen Debatte geworden sind, die aber dennoch im Kern der politischen Meinungsbildung stehen sollten. Die issues, für die ich als Präsident stehen möchte, sind:
Competence. Liberty. Openness. Reliability.
Competence, damit meine ich die Bestzung der wichtigen ƒmter - Secretaries, Federal Justices - mit Personen, die ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt haben. Das Parteibuch sollte nicht den Ausschlag geben.
Liberty, damit meine ich die ur-astorische Tugend, jedermann sein Leben nach seinen Vorstellungen leben zu lassen. Das meine ich auch, aber nicht nur, in wirtschaftspolitischer Hinsicht. It's your life, not the society's.
Openness, damit meine ich Offenheit und Toleranz der astorischen Gesellschaft sowohl nach innen gegenüber Minderheiten als auch nach außen gegenüber Immigranten und dem befreundeten Ausland.
Reliability, damit meine ich, dass sich Astor nach innen wie außen nach denselben Regen verhält, die es auch von anderen verlangt. Daran haben wir uns messen zu lassen.
Heute, auf der Schwelle zur "Zeitrechnung nach Evans", die Mr Waller kürzlich meinte ausrufen zu müssen,
Gelächter auf den Ehrenrängen, vor allem beim amtierenden Präsidenten Evans, dem Muffley an dieser Stelle zunickt
spreche ich zu Ihnen und bitte Sie um Ihre Stimme bei den Präsidentschaftswahlen.
God bless Astor!
Muffley verlässt das Rednerpult, schüttelt Präsident Evans die Hand, dankt ihm für seine geleistete Arbeit und Unterstützung und verlässt, dem Publikum zuwinkend, die Tribüne.
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