Super-Duper-Dienstag

Es gibt 120 Antworten in diesem Thema, welches 5.467 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von John E. Prescott.

  • Zitat

    Original von Leo McGarry
    Mensch, was bin ich froh, dass "wir" zwei wählbare Kandidaten haben. 8)


    Das hörte sich vor einigen Wochen aber noch anders an :D ...


    btw: Paul, Thompson und mit einigen Abstrichen Giuliani wären vielleicht auch vermittelbar gewesen. Die hätten aber allesamt aus anderen Gründen eher geringe Chancen gehabt. Von daher McCain ist die einzig richtige Wahl, wenn die Reps eine Chance im November haben wollen. Und ich bin froh, dass er sich noch durchgesetzt hat, nachdem ich noch im Herbst und Winter 2007 wahlweise ausgelacht bzw. gesteinigt worden bin, als ich mich für McCain ausgesprochen habe. ;)

  • Nochmal zur Übertragung: Zu Kalifornien haben wir eine Zeitverschiebung von 9 Stunden. Wann kommen die Ergebnisse aus Kalifornien? Wer kann mir bei meiner strategischen Entscheidung behilflich sein: Aufbleiben, bis es ein Ergebnis gibt (und riskieren, gar keinen Schlaf zu bekommen) oder um 3 oder 4 oder 5 Uhr nachts aufstehen? ;)

  • Zitat

    Original von Lance B. Jackson
    Nochmal zur Übertragung: Zu Kalifornien haben wir eine Zeitverschiebung von 9 Stunden. Wann kommen die Ergebnisse aus Kalifornien? Wer kann mir bei meiner strategischen Entscheidung behilflich sein: Aufbleiben, bis es ein Ergebnis gibt (und riskieren, gar keinen Schlaf zu bekommen) oder um 3 oder 4 oder 5 Uhr nachts aufstehen? ;)


    Ich würde eher die frühen Staaten, vor allem New York und New Jersey, mitnehmen. Kaliforniens Ergebnisse können sich lange, lange hinziehen. Der kalifornische Sec of State [URL=http://www.latimes.com/news/local/la-me-calelection3feb03,0,2945808.story]spricht gar von Mittwoch[/URL] - kalifornischer Zeit!

  • Zitat

    Original von Leo McGarry
    Ich würde eher die frühen Staaten, vor allem New York und New Jersey, mitnehmen. Kaliforniens Ergebnisse können sich lange, lange hinziehen. Der kalifornische Sec of State [URL=http://www.latimes.com/news/local/la-me-calelection3feb03,0,2945808.story]spricht gar von Mittwoch[/URL] - kalifornischer Zeit!


    Ah, danke. Wann ist mit den frühen Staaten zu rechnen - schon um Mitternacht?

  • Zitat

    Original von Lance B. Jackson
    Ah, danke. Wann ist mit den frühen Staaten zu rechnen - schon um Mitternacht?


    Die Wahllokale machen um 21 Uhr New Yorker Zeit zu, das ist - wenn ich richtig gerechnet habe - drei Uhr morgens deutscher Zeit. Insofern: Wahrscheinlich früh schlafen und dann früh aufstehen. ;)

  • Zitat

    Original von Leo McGarry
    Die Wahllokale machen um 21 Uhr New Yorker Zeit zu, das ist - wenn ich richtig gerechnet habe - drei Uhr morgens deutscher Zeit. Insofern: Wahrscheinlich früh schlafen und dann früh aufstehen. ;)


    Danke!


    *murmelt* 21 Uhr ... alle Demokratien in denen die Wahllokale nach 18 Uhr zumachen sind doch Barbarenstaaten ... fast so schlimm wie diese Länder wo die Leute nach Wahlsiegen auf der Straße tanzen ...

  • Zitat

    Original von Lance B. Jackson
    *murmelt* 21 Uhr ... alle Demokratien in denen die Wahllokale nach 18 Uhr zumachen sind doch Barbarenstaaten ... fast so schlimm wie diese Länder wo die Leute nach Wahlsiegen auf der Straße tanzen ...


    Solange sie nicht in die Luft schießen, kann man sich nicht übermäßig beklagen.


    Eine Übersicht darüber, wie der Super Tuesday in Deutschland verfolgt werden kann, sowie die Schließzeiten der Wahllkokale gibts beim Elefanten und dem Esel.

  • Zitat

    Original von Leo McGarry
    Die Wahllokale machen um 21 Uhr New Yorker Zeit zu, das ist - wenn ich richtig gerechnet habe - drei Uhr morgens deutscher Zeit.


    Super, um die Zeit bin ich sowieso wach. Es naht ein wichtiger Abgabetermin. ;)

  • Ja, aber die Wahllokale machen ja nicht überall um 21 Uhr zu. Bei den letzten Wahlen haben die immer um 18 Uhr Ortszeit geschlossen. Evtl haben FOX, CNN und Sky ja durchgesetzt, dass die nacheinander zumachen, um nacheinander die Ergebnisse präsentieren zu können und dass nicht alles auf einmal kommt

  • Zitat

    Original von Leo McGarry
    Ich glaube aber durchaus daran, dass Obama die besseren Wahlchancen hat - vor allem gegen Ol' John.


    Dem widerspreche ich entschieden. Ich halte die Wahlkampfmaschine der GOP - auch ohne Karl Rove - nach wie vor für die gerissenste und gefährlichste weltweit, wenn es um das Anwenden von "dirty tricks" und das damit verbundene Diskreditieren eines Kandidaten auf Graswurzelebene geht. Die evangelikalen Netzwerke, die republikanische College-Jugend und die konservativen Radiostationen im Hinterland sind ein Verbund, die noch aus dem besten demokratischen Kandidaten Hackfleisch machen können. Man denke nur an 2000, als ein Farmkind aus Tennessee das Etikett "Ostküstenintellektueller" angeheftet bekam - oder an 2004, als ein mehrfach ausgezeichneter Vietnamveteran zum ängstlichen Appeasement-Politiker abgestempelt wurde. Nur zur Erinnerung: Der republikanische Kandidat bei beiden Wahlen war ein Abkömmling einer Neuengland-Dynastie, der sich während Vietnam auf einer Airbase in Texas vergnügt hat...


    Die Republikaner werden auch diesmal keine Mühe scheuen, um dem demokratischen Kandidaten im Wahlkampf ein negatives Image anzuheften. Und Barack Obama ist dafür ein gefundenes Fressen: Der muslimische Hintergrund seiner Familie, seine freizügige Drogenbeichte, und, ja, seine Hautfarbe - COME ON! Ein John McCain mag mit so einer Biographie persönlich keine Probleme haben, aber er ist immer noch Kandidat seiner Partei - und deren Abteilung Attacke dürfte sich heimlich bereits die Hände reiben. Sie müssen jetzt nur noch so lange still halten, bis die Demokratische Partei aus freien Stücken den Fehler gemacht hat, Obama zu nominieren - um dann genüsslich auf ihn einzuschlagen.


    Und was ist mit Obamas Change-Message? Gerade sie ist das große Problem. Würde der Senator einen inhaltlichen Wahlkampf à la Edwards führen, könnte er spätere Attacken auf seine Person als unsachliche Ablenkungsmanöver abkanzeln. Da er aber selbst nahezu ausschließlich auf Basis seiner "All American Success Story" in den Wahlkampf zieht, liefert er den Republikanern die perfekte Voraussetzung für einen personalisierten Wahlkampf. Und darin wird er untergehen.


    Hillary ist durchs Stahlbad gegangen. Die Familie Clinton hat die Allianz aus Kenneth Starr, Karl Rove, Ted Haggard und Bill O'Reilly in zwei schmutzigen Wahlkämpfen erfolgreich niedergerungen. Der Name Clinton steht für acht überaus erfolgreiche Jahre in der amerikanischen Politik, in der gerade die demokratische Stammwählerschaft eine spürbare Verbesserung ihrer Lage gespürt hat. Und es gibt keinen einzigen Grund für pseudo-demokratische College-Kids aus Kalifornien, dieses stolze Erbe in den Schmutz zu ziehen - sei es aus vorgeschobenen moralischen Gründen, sei es, weil sie ans fröhliche Händchenhalten mit den Republikanern glauben.


    Naivlinge haben in der Politik keine Chance. Hillary hat diese Lektion 1972 gelernt, als "ihr" Kandidat McGovern von Richard Nixon massakriert wurde. Damals lag Obama mit Surfbrett und Schulranzen am Strand von Honolulu.


    Falls Barack Obama heute in Kalifornien und später bei der Convention triumphiert, werden die Demokraten im November ein böses Erwachen erleben.


    California, the whole world is watching you.

    Harriet O'Connor
    I wish I was in the land of cotton, old times there are not forgotten...

  • Zitat

    Original von Harriet O'Connor
    ...


    Nun, ich würde angesichts der Problematik eines schwarzen Kandidaten gar nicht so sehr widersprechen. Ich glaube allerdings, dass Hillary Clinton massiv überschätzt wird. Sie ist als Frau (erster Punkt) eines Präsidenten, dessen Endorsement in den USA, laut der Uni Suffolk, im Verhältnis zwei zu eins HRC schadet (zweiter Punkt) und dessen Politik in den USA keinesfalls durchweg als "überaus erfolgreiche Jahre" gewertet werden (dritter Punkt) mit ihrer Biographie, unter anderem als Aufsichtsratmitglied bei Wal-Mart (einem ihrer neuen Feindbilder) (vierter Punkt), durchaus ebenfalls eine Kandidatin, die ein hohes Potential an Angriffsfläche für einen schmutzigen Wahlkampf bietet. Mal abgesehen von der Tatsache, dass sie die Kandidatin mit den höchsten Antipathie-Werten überhaupt ist.
    Nein, beide Kandidaten bieten genug Angriffsfläche für einen möglichen schmutzigen Wahlkampf. Und ich bitte zu bedenken, es kommt nicht von ungefähr, dass Obama in Umfragen seit einer ganzen Weile in der großen Breite besser gegen einen möglichen Kandidaten McCain abschneidet, als es Clinton tut, die, bei einer solchen Konstellation nämlich noch ein weiteres Problem hat - eines ihrer Hauptargumente, die Erfahrung nämlich, ist praktisch wertlos.

  • Ich sehe, dass "Madam O'Connor" Hillarys Talking Points gut gelernt hat. ;)


    Zitat

    Original von Harriet O'Connor
    Ich halte die Wahlkampfmaschine der GOP - auch ohne Karl Rove - nach wie vor für die gerissenste und gefährlichste weltweit, wenn es um das Anwenden von "dirty tricks" und das damit verbundene Diskreditieren eines Kandidaten auf Graswurzelebene geht. Die evangelikalen Netzwerke, die republikanische College-Jugend und die konservativen Radiostationen im Hinterland sind ein Verbund, die noch aus dem besten demokratischen Kandidaten Hackfleisch machen können.


    Zunächst zu den Gruppierungen innerhalb der Demokraten: Die evangelikalen Netzwerke werden McCain nur unterstützen, wenn er den richtigen Running Mate (das wäre wohl Huckabee) haben. Dass McCain aber Huckabee wählt, ist eher unwahrscheinlich, weil auch dieser ein "maverick" ist, der in seiner Zeit als Gouverneur von Arkansas die dortige Republikanische Partei in Schutt und Asche regiert (und an Demokraten gespendet) hat.


    Abgesehen davon können die Republikaner keinen Value-Wahlkampf mehr führen. Das hat nichts mit Naivität zu tun, sondern mit Glaubwürdigkeit. DeLay, Craig, Abramoff, auch Bush - die moralische Glaubwürdigkeit der Republikaner ist ruiniert. Vor allem bei denen, denen es am wichtigsten ist.


    Die republikanische College-Jugend hat ihre einstige Strahlkraft verloren. Es gab eine Generation, die in den 1980er durch "the great communicator", Ronald Reagan, geprägt wurde. Diese Jugend ist verschwunden. Die Demokraten liegen inzwischen in nahezu allen Umfragen unter Jugendlichen mit zwei Dritteln vor den Republikanern.


    Die konservativen Radiostationen haben seit ihrer Hochphase in den 1990er Jahren an Einfluss verloren. Heutzutage können Sie noch Themen innerhalb der Republikaner setzen, aber keine Kandidaten mehr fördern, ruinieren oder landesweit wirken. Ansonsten würden die Demokraten 24/7 über Immigration reden und Tom Tancredo wäre republikanischer Präsidentschaftskandidat.


    Und dann zur Feststellung, die Republikaner hätten eine schlagfertige Wahlkampfmaschine. Ja, bis 2004. Und seitdem hat sich die politische Welt - Fundraising, Schmutzkampagnen etc. - verändert. Vielmehr verlagert, ins Internet nämlich. Die demokratische Online-Organisation ist unter DNC-Chairman Howard Dean beispielhaft und den Republikanern um Längen voraus. Das wirkt sich insbesondere beim Spendensammeln zu Gunsten der Demokraten aus. Und wo das Geld einmal ist, bleibt es auch - es ist nicht zufällig, dass die größten Unternehmensspenden mit deutlicher Mehrheit an die demokratischen Kandidaten gehen.


    Zitat

    Ein John McCain mag mit so einer Biographie persönlich keine Probleme haben, aber er ist immer noch Kandidat seiner Partei - und deren Abteilung Attacke dürfte sich heimlich bereits die Hände reiben. Sie müssen jetzt nur noch so lange still halten, bis die Demokratische Partei aus freien Stücken den Fehler gemacht hat, Obama zu nominieren - um dann genüsslich auf ihn einzuschlagen.


    Ein John McCain hat 24 Jahre und mehrere Hundert, wenn nicht gar Tausende Abstimmungen auf dem Buckel. Er wird sich früher oder später widersprochen haben - wie gesagt, Arnie Vinick lässt grüßen. Es hat seinen Grund, dass seit Kennedy kein Senator mehr zum US-Präsidenten gewählt wurde, denn dort gilt (für Präsidentschaftskandidaturen): So lange wie nötig, so kurz wie möglich.


    Und nebenbei bemerkt ist John McCain 72 Jahre alt (so als sind nicht einmal meine Großeltern). Das ist ein Wahlkampfthema, das ganz offen angesprochen werden kann und trotzdem Ressentiments bedient - anders als die Hautfarbe.


    Zitat

    Und was ist mit Obamas Change-Message? Gerade sie ist das große Problem. Würde der Senator einen inhaltlichen Wahlkampf à la Edwards führen, könnte er spätere Attacken auf seine Person als unsachliche Ablenkungsmanöver abkanzeln. Da er aber selbst nahezu ausschließlich auf Basis seiner "All American Success Story" in den Wahlkampf zieht, liefert er den Republikanern die perfekte Voraussetzung für einen personalisierten Wahlkampf. Und darin wird er untergehen.


    Gegen John McCain hat Obama eine Trumpfkarte: Irak. Klar, McCain war für die Surge - aber mit Obama hätte es so weit gar nicht kommen müssen. Auch wenn 52 Prozent der Amerikaner Fortschritte im Irak sehen, ist dieser Krieg zutiefst unpopulär - vor allem dort, wo die Soldaten herkommen. Das sind ländliche, traditionelle, christliche, ärmere, pronvizielle, konservative Gegenden - republikanische Gegenden.


    Zitat

    Hillary ist durchs Stahlbad gegangen. Die Familie Clinton hat die Allianz aus Kenneth Starr, Karl Rove, Ted Haggard und Bill O'Reilly in zwei schmutzigen Wahlkämpfen erfolgreich niedergerungen.


    Bill Clinton hat sie nicht nur niedergerungen, sondern viel von ihnen gelernt. Der besonders erfolgreiche Karl Rove übrigens hat nie sonderlich scharf gegen Clinton geschossen.


    Parlamentarischer Haupttreiber der Anti-Clinton-Kampagne war die Class of '94 im Kongress. Die ist inzwischen mehrheitlich im Ruhestand, im Gefängnis oder vor Gericht.


    Zitat

    Der Name Clinton steht für acht überaus erfolgreiche Jahre in der amerikanischen Politik, in der gerade die demokratische Stammwählerschaft eine spürbare Verbesserung ihrer Lage gespürt hat. Und es gibt keinen einzigen Grund für pseudo-demokratische College-Kids aus Kalifornien, dieses stolze Erbe in den Schmutz zu ziehen - sei es aus vorgeschobenen moralischen Gründen, sei es, weil sie ans fröhliche Händchenhalten mit den Republikanern glauben.


    Oder sei es, weil Bill Clinton in diesem Wahlkampf mehr Schmutz als Mitt Romney gewofen hat.


    Aber darum geht es mir ja gar nicht. Ich bestreite Bills Erbe nicht, ich halte Hillarys Irak-Votum weiter für richtig (wenn auch aus anderen Gründen als sie). Aber ich glaube, dass Obama leichter als Clinton gewinnen kann.


    Zitat

    Naivlinge haben in der Politik keine Chance. Hillary hat diese Lektion 1972 gelernt, als "ihr" Kandidat McGovern von Richard Nixon massakriert wurde. Damals lag Obama mit Surfbrett und Schulranzen am Strand von Honolulu.


    Obama ist sicher vieles, aber nicht naiv. Es ist brilliant, wie er weiter als Saubermann gilt, obwohl er keiner ist (ja, ich habe für diesen PR-Macchiavellismus große Anerkennung ;)).

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