Es gibt 31 Antworten in diesem Thema, welches 2.879 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von George W. Hayes.

  • Wo wir uns schon die Köpfe über Nummer 44 heiß reden, halte ich es für interessant, einmal die bisherigen 43 amerikanischen Präsidenten historisch einzuordnen. Wer war für euch - nach euren eigenen, subjektiven Maßstäben - bislang der beste Bewohner des Weißen Hauses? Und wer hat dem Amt und dem Land nichts als Schande gebracht?


    Ich stelle mir vor, dass hier jeder einmal seine persönlichen fünf besten und fünf schlechtesten Präsidenten der US-Geschichte postet, wenn möglich mit Rangordnung und einer kurzen Begründung. Diskussionen sind selbstverständlich erlaubt und erwünscht - aber vorher bitte eine eigene Rangliste abgeben, sonst fehlt dem ganzen Spiel die Grundlage. ;)

    Harriet O'Connor
    I wish I was in the land of cotton, old times there are not forgotten...

  • Die fünf besten Präsidenten der US-Geschichte


    1. Theodore Roosevelt (R, 1901-1909)
    Ja, ein republikanischer Cowboy und Interventionist führt meine Liste an. T.R. hat die USA in die Moderne geführt und mit der aristokratischen Tradition des 19. Jahrhunderts gebrochen. Er nahm die Arbeiterbewegung ernst, ging gegen Monopole vor und hat als erster Präsident einen Schwarzen im Weißen Haus empfangen. Er gründete die ersten Nationalparks und war klar für die Trennung von Kirche und Staat. Seine Interventionspolitik in Lateinamerika und anderswo war von demokratischem Sendungsbewusstsein geleitet, keine plumpe Interessenpolitik à la Reagan oder Bush. Und nach seiner Amtszeit ging er auf Großwildjagd und befuhr den Amazonas. Was für ein Leben!


    2. Thomas Jefferson (D, 1801-1809)
    Der große Idealist der amerikanischen Revolution. Träumte von Neutralität, Föderalismus und einer friedlichen Koexistenz mit den Indianern. Mit seiner extrem aufgeklärten Haltung zur Religion wäre er in den heutigen USA wahrscheinlich gar nicht mehr wählbar.


    3. Franklin Delano Roosevelt (D, 1933-1945)
    Steht für den New Deal und die finale Aussöhnung des Nordens mit dem Süden. Bewies Führungsqualitäten im Zweiten Weltkrieg. Außenpolitisch aktiv, ohne die Interessen der USA zu verraten. Knapp an Platz Zwei gescheitert, da seine letzten Amtsjahre etwas monarchistische Züge tragen.


    4. Bill Clinton (D, 1993-2001)
    Regierte die USA auf dem Höhepunkt ihrer Macht und während der wirtschaftlich erfolgreichsten Epoche der Nachkriegszeit. Reduzierte die Staatsverschuldung, schuf Arbeitsplätze und erweiterte die Rechte von Minderheiten. Außenpolitisch respektiert, setzte mit NAFTA Impulse für die amerikanisch-mexikanische Grenzwirtschaft.


    5. Lyndon B. Johnson (D, 1963-1969)
    Steht wie kein Zweiter für die Sozialreformen der Sechziger Jahre. Schuf Medicare und Medicaid; verabschiedete den Voting Rights Act, obwohl er wusste, dass seine Partei dadurch die Südstaaten verlieren würde. Hätte noch eine viel höhere Platzierung schaffen können, wenn da nicht dieser tiefschwarze Fleck aus Südostasien auf seiner Weste wäre.


    --------------------


    Die fünf miesesten Präsidenten der US-Geschichte


    5. Woodrow Wilson (D, 1913-1921)
    Ja, der große Wilson, Liebling der Europäer. Letzter Rassist im Weißen Haus (History of the American People, The Birth of a Nation). Führte die USA in einen Krieg, durch den ihre nationalen Interessen kaum berührt wurden. War davon so abgelenkt, dass er die Spanische Grippe übersah - die noch einmal genauso viele Amerikaner das Leben kostete. Bevormundete eine ganze Nation durch Verabschiedung des 18. Amendments.


    4. Warren G. Harding (R, 1921-1923)
    Leitete die vielleicht korrupteste Administration der US-Geschichte. Reagierte auf die sich abzeichnende Weltwirtschaftskrise, indem er - gar nichts tat. Wurde dafür in einer Umfrage des Mises-Institut von 2001 zum besten Präsidenten aus libertärer Sicht gewählt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.


    3. George W. Bush (R, seit 2001)
    Wird zukünftige Generationen von Politikstudenten mit der Frage beschäftigen, wie man einen ausgeglichenen Haushalt in ein Rekorddefizit verwandeln kann. Führte die USA in zwei Kriege und die außenpolitische Isolation. Schränkte Bürgerrechte durch den "Patriot Act" ein und schaffte es, tapfer den Klimawandel zu leugnen, während New Orleans in den Fluten versank.


    2. Andrew Jackson (D, 1829-1837)
    Ein Wort: Indian Removal Act, 1830
    "We are now about to take our leave and kind farewell to our native land, the country the Great Spirit gave our Fathers, we are on the eve of leaving that country that gave us birth, it is with sorrow we are forced by the white man to quit the scenes of our childhood... We bid farewell to it and all we hold dear." Charles Hicks, Häuptling der Cherokee


    1. James K. Polk (D, 1845-1849)
    Holte die sklavenhaltende Republik Texas, den Schurkenstaat des 19. Jahrhunderts, als 28. Staat in die Union. Provozierte damit sowohl den Amerikanisch-Mexikanischen Krieg, der das Verhältnis der USA zu seinen spanischsprachigen Nachbarn für immer beeinträchtigen sollte, als auch den Bürgerkrieg, den der Süden ohne sein Rückzugsgebiet Texas nie hätte führen können. Opferte die Ideale der Amerikanischen Revolution auf dem Altar von Großmannssucht und Sklaverei.

    Harriet O'Connor
    I wish I was in the land of cotton, old times there are not forgotten...

    Einmal editiert, zuletzt von Harriet O'Connor ()

  • Ich bin eher der weit in die Vergangenheit schauende *g* also wird die Liste bei mir wohl eher etwas ältere Präsidenten beinhalten.


    Wobei ich sagen muss dass ich kein Profi in diesem Bereich bin...mit den amerikanischen Präsidenten kenne ich mich nicht so aus...also ist die Liste auch für mich persönlich mit größter Sorgfalt zu betrachten ;)



    Fangen wir mit den Top 5 an:


    1. Abraham Lincoln (Republikaner 16. Präsident 1861-1865)


    Muss man das begründen? Sklavenbefreiung, der Sieg der Nordstaaten. Abe Lincoln, der Mann mit dem Zylinder ist der vielleicht bekannteste Präsident (bekannter als unten stehender) und hat seine Spuren in der Geschichte der USA hinterlassen. Außerdem ist er der erste Präsident der während seiner Amtszeit erschossen wurde (was natürlich kein Glanzpunkt ist, aber immerhin eine Einzigartigkeit).


    2. George Washington (parteilos 1. Präsident 1789-1797)


    Gut das klingt langweilig ich weiß. Aber Washington steht für mich als erster Präsident der USA an erster Stelle. Seine Amtszeiten sind nicht immer sehr glücklich verlaufen, das ist auch mir klar....trotzdem gilt er weiterhin als Vater Amerikas und hat sich seinen Platz in der "Ahnengalerie" verdient.


    3. Franklin D. Roosevelt (Demokrat 32. Präsident 1933-1945)


    Bekämpfte Massenarbeitslosigkeit und die Massenarmut. New Deal wurde schon genannt. Trägt zur Gründung der UN bei. Und er ist der einzige Präsident der so lange im Amt war (was mittlerweile auch gar nicht mehr möglich ist).


    4. John F. Kennedy (Demokrat, 35. Präsident 1961-1963)


    Amerikas König. Nicht unbedingt wegen seiner politischen Taten (innenpolitische Reformen bezüglich Rassentrennung beispielsweise) taucht er hier auf, sondern insbesondere wegen seiner Präsenz und seiner Beliebtheit. Auch Jahrzehnte später ist der Name seiner Familie eine Art Heiligtum. Auch im (kapitalistischen) Ausland ist er beliebt. "Ich bin ein Berliner". Die Deutschen verehren ihn...so auch meine Wenigkeit.


    5. Theodore Roosevelt (Republikaner, 26. Präsident 1901-1909)


    Begründungen wurden bereits genannt. Roosevelt hat sich für vieles eingesetzt, hat in vielen Bereichen versucht die USA voranzubringen. Und in einigen Bereichen hat er es auch geschafft. Sein Friedensnobelpreis ist vielleicht der Höhepunkt seiner Karriere.



    Flop 5


    5. Ulysses S. Grant (Republikaner, 18. Präsident 1869-1877)


    In seine Amtszeit fallen Korruptionsskandale die bis ihn seine direkte Umgebung reichen. Ihm konnte nie etwas nachgewiesen werden, aber die vorher so nicht gekannten Korruptionen geben ihm einen Platz unter meinen Flop 5. Seine militärischen Erfolge natürlich außer Acht gelassen.



    4. William McKinley (Republikaner 25. Präsident 1897-1901)


    Extrem imperialistisch. Spanisch-Amerikanischer Krieg, Annexion Hawaiis, phillipinisch-amerikanischer Krieg. Er erhöhte die Schutzzölle extrem und betrieb allgemein eine lässige Politik (Laissez-faire).



    3. Richard M. Nixon (Republikaner 37. Präsident 1969-1974)


    Flächenbombardements in Vietnam, die nicht so vielversprechend sind wie er denkt. Letztendlich hat er einige Erfolge, wie beispielsweise in der Drogenbekämpfung und auch im Bestreben die USA eher als eine Macht im Hintergrund zu definieren. Warum er überhaupt hier auftaucht? Watergate! Ein dunkles Kapitel amerikanischer Geschichte mit dem Thema des Machtmißbrauchs. Sein Name ist für immer mit der Watergate-Affäre verbunden.


    2. James Buchanan (Demokrat, 15. Präsident 1857-1861)


    Weltwirtschaftskrise, bewaffnete Konflikte mit den Briten im Norden, nach einem Gerichtsurteil können die Bundesstaaten frei über die Sklaverei entscheiden. Der erste Schritt zur Sezession und zum folgenden Bürgerkrieg.


    1. James Monroe (Republikaner, 5. Präsident 1817-1825)


    Er gründet das Bureau of Indian Affairs, die Indianerpolitik Amerikas wird somit strikt geändert. Bis dato waren die Indianer rechtmäßige Bewohner des Landes. Unter seiner Regentschaft setzt die erste große Wirtschaftskrise ein, der er nichts entgegenzusetzen hat.




    So und jetzt darf kritisiert werden ;)


    Ich habe mich am schwersten mit der Flop5 getan und falls sich jemand fragt warum Georgi-Boy nicht auftaucht. Ich habe bewußt nur bereits etwas länger beendete Präsidentschaften eingeschlossen um auch nachhaltige Auswirkungen eventuell berücksichtigen zu können.

  • Ich muss gestehen, ad hoc keine Top-5 oder Flop-5 zusammenzubekommen. Ich weiß zwar, dass ich einiges anders machen würde, als bei den beiden bisherigen Aufstellungen (einiges aber wieder auch gleich), aber noch nicht ganz genau was. ;)


    Werde mir aber die Tage dazu mal Gedanken machen.

  • Wenn jetzt noch Jefferson in deinen Top Five erschienen wäre, hättest du Mount Rushmore komplettiert. ;)


    Abraham Lincoln wäre bei mir vermutlich auf Platz Sechs oder Sieben gekommen. Sein großes Verdienst war natürlich die Sklavenbefreiung; allerdings kann man seine Entscheidung, zwei zu diesem Zeitpunkt extrem verschiedene Landeshälften mit Waffengewalt zusammenzuhalten, durchaus auch kritisch hinterfragen. Und die Plantagenwirtschaft wäre auch in einer unabhängigen Konföderation über kurz oder lang zusammengebrochen... Aber das ist natürlich History Fiction.


    Zu Washington kann man wenig sagen, der steht irgendwie über den Dingen. Beurteilt man ihn als General der Kontinentalarmee? Oder doch als Präsident? Letztendlich ein Sonderfall, dessen Einstufung ich aber trotzdem nachvollziehen kann.


    Außerdem finde ich, dass Nixon bei dir etwas schlecht weg kommt. Er steht immerhin für die ersten Zeichen einer Entspannungspolitik im Weißen Haus sowie für eine neue Politik gegenüber China, und auch den Vietnamkrieg hat er - nach Flächenbombardements, die falsch und verwerflich waren - letztendlich beendet. Watergate war natürlich ein schlimmer Fehler, aber in 50 Jahren, wenn China auf Augenhöhe mit den westlichen Wirtschaftsnationen steht, wird man ihn wahrscheinlich ganz anders als heute beurteilen.

    Harriet O'Connor
    I wish I was in the land of cotton, old times there are not forgotten...

  • Das mit Mount Rushmore war mir gar nicht bewußt...aber jetzt wo du es sagst *g*.


    Naja mit der Flop5 hab ich mich wie gesagt schwer getan. Im Nachhinein ist Platz 3 unter den Flops vielleicht was hart. Besonders schwer fand ich die Beurteilung der Präsidenten die kaum was geleistet haben und da gab es unglaublich viele. Bush senior und Jimmy Carter hatte ich ebenfalls für die Flops angedacht...allerdings habe ich sie dann doch aus einigen Gründen weggelassen.

  • Zitat

    Original von John Robert Waller
    Besonders schwer fand ich die Beurteilung der Präsidenten die kaum was geleistet haben und da gab es unglaublich viele.


    http://www.simpsoncrazy.com/do…ic/mediocrepresidents.mp3


    All: We are the mediocre presidents.
    You won't find our faces on dollars or on cents!


    There's Taylor, there's Tyler,
    There's Fillmore and there's Hayes.
    There's William Henry Harrison,
    Harrison: I died in thirty days!


    All: We... are... the...
    Adequate, forgettable,
    Occasionally regrettable
    Caretaker presidents of the U-S-A!


    The Simpsons, I Love Lisa


    :D

    Harriet O'Connor
    I wish I was in the land of cotton, old times there are not forgotten...

  • Ich muss gestehen, ich kriege wohl auch keine fundierte Top/Flop Liste zusammen. Ich bin ohnehin beeindruckt von der Detailkenntnis, die ihr einige in der US amerikanischen Politik haben und fühle mich da als VSA Gründer ganz unwürdig ;)


    Dennoch einige Anmerkungen zu genannten und nicht genannten Präsidenten:


    Kennedy:
    Ich glaube das die Europäer bei der Bewertung von Kennedy ein falsches Bild haben. Ich habe mal gelesen, daß die Mehrheit hier denkt, er sei der beliebteste Präsident des 20. Jahrhunderts gewesen. War er aber nicht. Das war Reagan. Lange Rede kurzer Sinn: Kennedy wird m.E. überbewertet, auch wenn er mir auch sympathisch ist.


    Nixon:
    Es mag nicht alles bei Nixon schlecht gewesen sein, aber für mich ist Nixon schon ein Symbol für die moralischen Abgründe von Politik. Ich kann daher eine negative Einordnung teilen.


    Jimmy Carter
    Um mal einen neuen Namen in die Debatte zu werfen. Ich glaube, daß der "Erdnussfarmer" i.d.R. unterschätzt wird. Wahrscheinlich würde es nicht für eine Top-5 Platzierung reichen, aber sein Einsatz im Nahen Osten war zumindest produktiver als der vieler seiner Nachfolger.


    Lincoln
    Wird moralisch m.E. auch überbewertet. Die Sklavenfrage war ja im Endeffekt gar nicht das Hauptmotiv im Krieg, sondern wurde eher hinterher zum moralischen Moment.


    Wilson
    Würde von mir auch eine schlechte Bewertung bekommen. Zahlreiche Gründe wurden genannt. Seine außenpolitischen Vorstellungen waren idealistisch, zu weiten Teilen auch normativ richtig, aber im Grunde eine Ilusion, die mit den Realitäten in Europa nichts gemein hatte. "Er hat sich bemüht" würde ich ihm wohl ins außenpolitische Zeugnis schreiben


    Da wir gerade dabei sind, vielleicht noch zwei Präsidenten aus deutscher Sicht:


    Harry S. Truman
    Landet aus dieser Sicht m.E. auch ganz unten, weil er von Europa keine Ahnung hatte und zugelassen hat, daß die Russen sich den halben Kontinent einverleiben.


    George Bush Senior
    Dem können wir im Grunde sehr dankbar sein, für die Unterstützung, die den Deutschen während der Wiedervereinigung zu Teil wurde.

  • Gut, auch ich mach mit.


    Tops:


    1. Herbert C. Hoover - Der Staatsmann!
    Ein Mann von wahrhaft staatsmännischer Größe. Leitete umfassende Maßnahmen zur Senkung der Arbeitslosenzahlen und zur Steigerung des Volkseinkommens ein, zeigte Feingefühl und Weitsicht in der internationalen Finanzverflechtung.


    2. William Clinton - Der Konsolidierer!
    Er war der Präsident der USA auf ihrem Zenit. Mit seinem Nachfolger endete das Goldene Zeitalter.
    Er schafft das, was alle in Europa versuchen: Kontinuierlich vermindert er das Haushaltsdefizit, bis er schließlich einen Überschuss aufbaut, ebenfalls kontinuierlich.
    Er entbürokratisiert die Verwaltung und schafft viele unnötige Normen ab. Sein Vize macht das Internet zivilfähig. Fazit: "Besser könnten die USA nicht auf das neue Jahrhundert vorbereitet sein ..." (aus seiner Abschlussrede zu Lage der Nation)


    3. Andrew Johnson - Der Kitter des Scherbenhaufens!
    Er folgt Lincoln ins Amt des Präsidenten unmittelbar nach dem Bürgerkrieg. Er erbt einen riesen Scherbenhaufen, den er kitten soll und bekommt es sogar ganz gut hin. Überdies kauft er Alaska - ein unschätzbarer Vorteil wegen späteren Goldfunden und noch später der Nähe zum sowjetischen Machtbereich ... ein Mann, der aus seinem schweren Erbe enorm viel macht und ähnlich aus seinem Amt verbannt wird wie Themistokles aus Athen ...


    4. Ronald W. Reagan - Der faule Schauspieler!
    "Fleißige dumme Menschen haben in Führungspositionen nichts zu suchen, weil sie fleißig dumme Sachen machen. Nicht ganz so schlimm sind faule dumme Menschen, die selbst für Dummheiten zu faul sind. Intelligente fleißige Menschen sind schon besser, sie machen zwar viel, aber es ist meistens gut. Das Beste für einen Staat sind aber faule intelligente Menschen, die alle machen lassen, die machen wollen."
    Reagan war faul und er war intelligent. Er hat sich meistens rausgehalten und es hat Amerika überhaupt nicht geschadet. An ihm könnten sich unsere Bundestagsabgeordneten ein Beispiel nehmen, denn in unserem Parlament sitzen fleißige dumme Menschen ...
    Er war vielen als Schauspieler bekannt. Er war symphatisch.


    5. George Washington - Der Vater der Nation!
    Ich mag ihn nicht, aber eine Regierung aus dem Boden zu stampfen, dazu gehört erstmal einiges, wobei es für ihn wohl nicht schwer war, da er ja in der Führung eines Stabes geübt war. Großer Respekt verdient er für den Verzicht auf eine 3. Amtszeit, die wegweisend wird für alle anderen Präsidenten außer einen ...




    Flops:


    5. Richard Nixon ... "Ich lass mich begnadigen"
    ohne Worte ...


    4. Goerge W. Bush - "Der Wahlbetrüger und Kriegsverbrecher!"
    Ein Kind der Lobbyisten, perfider christlicher Fundamentalist, Texaner (sagt - denke ich - alles über seine Interessen (Öl) und seinen IQ (weit unter 80) aus!), der Wahlbetrüger, macht aus einem satten Haushaltsüberschuss ein Rekord-Defizit durch Rüstung, versucht nicht einmal, den Weltsicherheitsrat ernsthaft zu täuschen - mit gefakten Bildern eines Uni-Studenten ...
    Er gehört vor den internationalen Strafgerichtshof, denn wie man es auch sieht, der Zweck heiligt nicht die Mittel, der Angriff auf den Irak war ein Angriffskrieg und nichts anderes! Erst als es um das Geld des Wiederaufbaus ging, da werden auf einmal die Verbündeten ernsthaft kontaktiert ... "Wir haben es zwar kaputt gemacht, aber ihr baut das doch wieder auf ... nicht wahr, Deutschland?!" ...


    3. Woodrow Wilson - Das Völkerrad!
    Diesem Spinner hat Deutschland die Abdankung des Kaisers zu verdanken und damit auch den braunen Ösi, denn hätte Deutschland einen Kaiser gehabt, wäre der Ösi nie in diesem Ausmaß an die Macht gekommen.
    Und die Prohibition erwähne ich besser gar nicht ... Da könnte ich leidenschaftlich werden, ähnlich der Raucherdiskriminierung in Deutschland ... Wir haben in Deutschland staatstechnisch echt die falschen Vorbilder ...


    2. Harry S. Truman - Der Schlächter von Japan!
    Er führte den II. Weltkrieg weiter, obwohl Japan Bereitschaft zu Verhandlungen zeigte. Warum? Nur aus einem einzigen Grund: Die Atombombe sollte öffentlich eingesetzt werden, um die Russen (!) zu beeindrucken. Hauptbegründer des Kalten Krieges, obwohl ich den nicht als eigenen Krieg definiere; vielmehr ist er für mich Teil des II. Weltkrieges, denn dieser war ein Krieg zwischen 3 Seiten. Und wie führt man einen solchen Krieg? Zwei tun sich zusammen, machen den 3. platt, um dann den Kampf unter sich auszumachen ...


    1. Franklin D. Roosevelt - Der heuchelnde Möchtegern-König!
    a) nicht nur wegen der Haltung "Naja, Washington hat zwar gesagt, ein Präsident soll nur 2x ins Amt gewählt werden, aber diese Nation braucht mich, also lasse ich mich 4x wählen ..."
    b) Roosevelt war zu feige, Japan aktiv den Krieg zu erklären, also provozierte er den Angriff auf Pearl Harbour durch ein Ölembargo sowie den Abzug fast jeder Verteidigung auf den Hawaii-Inseln ...
    c) Das Hinauszögern der Invasion in der Normandie. Lässt sich aber auch einfach erklären: USA und GB gingen beide davon aus, dass die Deutschen gegen die Russen gewinnen. Und wenn die Deutschen im Osten stehen, wird Europa vom Westen her aufgerollt. Beide Gegner weg und Russland muss nicht unterstützt werden. Tja, einfach mal verrechnet ...

  • Absolut subjektiv:


    1. FDR
    Wer sich in das Amt des Präsidenten wählen lässt, hat nun einmal ein Ego wie ein... naja, wie ein Präsident eben. Er hat sich viermal wieder wählen lassen? Naja, an hätte ihn ja nicht wählen müssen.
    Aber seine Sache hat er gut gemacht.
    Er hat den Isolationismus seines Volkes ausgespielt, indem er Japan in den Krieg gezogen hat. Zuvor hat er die USA, vielleicht die ganze Welt aus der bis dahin größten und bescheuertsten Wirtschaftskrise gezogen. Er hatte Ideen, er hörte auf Leute die es besser wussten und er hat es als Behinderter geschafft dieses bedeutende Amt unter großen körperlichen Schmerzen auszufüllen.


    2. Kennedy
    Hat Marilyn Monroe gepoppt. Konnte einen Satz in deutsch aussprechen. Reicht für Platz zwei.


    3. Bill Clinton
    Hätte besser Marilyn gepoppt, aber die war ja leider schon tot. Cooler President, coole Wirtschaftspolitik, leider etwas zu sehr an den Meinungsumfragen angehängt.
    Haushalt ausgeglichen, eine somalische Pharmafabrik in Schutt und Asche gelegt um von einer fehlplatzierten Zigarre abzulenken. Großartiges Entertainment, ich hoffe mit Hillary erleben wir eine adäquate Fortsetzung.


    4. Ronald Reagan
    Gott, wie habe ich ihn gehasst. Seine gestrige Politik, seine stumpfe Rhetorik, diese Aufrüstung sondergleichen. Aber er war entschlossen und hat daran nie einen Zweifel gelassen: Hier stehe ich und weiche nicht - auch wenn ich Dank Alzheimer manchmal vergesse, warum ich hier stehe.
    Er hat die UdSSR in den wirtschaftlichen Abgrund gerüstet und trotzdem Gorbatschov freundlich die Hand geschüttelt.
    Dank ihm leben wir heute in einer friedlichen Welt, in der es keine Kriege mehr gibt und alle sich lieb ha... ähm... naja...


    5. Andrew Johnson
    Krieg führen kann jeder, ein Land aber nach einem Krieg, gar nach einem Bürgerkrieg wieder auf eine Linie zu bringen, das schafft nur ein großer Politiker.
    Überlebte das erste Impeachment der US amerikanischen Geschichte nur knapp - und berechtigt.


    6. Jimmy Carter
    Ich mag Erdnüsse. Ich mag Abwechslung - und ein Politiker, der ehrlich ist und sagt was er meint ist eine angenehme Abwechslung. War nach Nixon/Ford genau das, was die USA gebraucht hat. Großartiger Mensch, auch nach seiner Präsidentschaft. Und er hat die Grundlage gelegt für Reagans späteren Erfolg.


    Flops:


    1. George W Bush
    Beinahe an einer Bretzel erstickt. Reicht das als Begründung? Zuerst ein 30 Stunden-Woche Präsident, dann, zu seinem Glück, flogen ein Haufen Saudis ein paar Flugzeuge in ein paar Häuser. Für dieses saudische Ding wurden abwechselnd Afghanen, Pakistanis, Iraker und ganz viele gemischte Muslime auf ganz fantastische High-tech Art getötet, gefoltert oder einfach nur... verschwunden.
    Weltmeister im Fehlinterpretieren der eigenen Verfassung.


    2. James Madison
    Mag ja sein, das er einer der Väter der Verfassung war. Aber wie kann man sein junges Land in einen solch bescheuerten Krieg führen? Okay, klar, der Kerl auf Platz 1 könnte das mühelos erklären.
    Außerdem mag ich keine Hypochonder.


    3. Franklin Pierce
    Ein depressiver Alkoholiker. Legte den Grundstein für den späteren Bürgerkrieg. Vielleicht gehört er hier sogar auf Platz 1.


    4. Ulyssus Grant
    Derber General, der keine Opfer scheute... besonders wenn diese Opfer von anderen erbracht wurden. Hatte als Präsident wie auch als Unternehmer danach kein glückliches Händchen für Mitarbeiter. Korruption, Korruption, Korruption und überhaupt nichts auf der Haben-Seite. Wurde trotzdem einmal wiedergewählt.
    Naja, jedes Volk hat den Herrscher den es verdient.


    5. Nixon.
    Hat immerhin China auf der Haben-Seite. Hat den Vietnam Krieg nicht beendet sondern schlichtweg verloren. Fügte dem Amt des Präsidenten mit der Watergate Affäre unendlichen Schaden zu.


    6. Danny Quayle
    War nie Präsident, und das ist auch gut so. Selbst als Reagan operiert werden musste, übernahm Nancy die Amtsgeschäfte. Und ich hatte richtig Angst das der dritte Weltkrieg ausbricht, wenn der Typ auch nur fünf Minuten an diesen Bombenkoffer kommt...

  • Zitat

    Original von Andriz
    6. Danny Quayle
    War nie Präsident, und das ist auch gut so. Selbst als Reagan operiert werden musste, übernahm Nancy die Amtsgeschäfte. Und ich hatte richtig Angst das der dritte Weltkrieg ausbricht, wenn der Typ auch nur fünf Minuten an diesen Bombenkoffer kommt...


    Wie immer lese ich gerne Deine Beiträge - sie sind irgendwie anders. :D


    Allerdings: War Danforth nicht Vize unter Bush sen.? Meines Erachtens saß der vorher auch "nur" im Senat oder?


    Sein Spruch mit der Kartoffel ist allerdings bis heute legendär... ;)

  • Zitat

    Original von Andriz
    6. Danny Quayle
    War nie Präsident, und das ist auch gut so. Selbst als Reagan operiert werden musste, übernahm Nancy die Amtsgeschäfte.


    Warum? Vizepräsident war George Bush Sr., nicht Quayle.

  • Zitat

    Original von Andriz
    2. Kennedy
    Hat Marilyn Monroe gepoppt. Konnte einen Satz in deutsch aussprechen. Reicht für Platz zwei.


    :D

    Harriet O'Connor
    I wish I was in the land of cotton, old times there are not forgotten...

  • Da ich gerad zu faul bin, um mich dem Büro-Alltag zu widmen, werd ich mal ein paar Zeilen hier schreiben. Ich bin noch immer nicht dazu gekommen, wir wirklich Gedanken um meine Top/Flop-Five zu machen, auch wenn sie immer mehr Gestalt annehmen. Mir fallen aber so ein paar Sachen zu den genannten Namen auf:


    Ich stimme mit Waller überein: George W. Bush in eine Liste aufzunehmen halte ich derzeit für falsch, weil man die wirklichen Auswirkungen / Bedeutungen seiner Amtszeit erst im Laufe der Zeit wird ermessen können. Sollte sich der Irak evtl. doch noch anders entwickeln als Vietnam, und seine (zu spät gekommene) Nahost-Innitiative Früchte tragen, dann wird die Geschichte gnädiger mit ihm umgehen, als es viele jetzt tun. Das Argument Haushaltsdefizit zählt auch nur begrenzt: Unter Ökonomen herrscht weitestgehende Einigkeit darüber, dass auch ein Bill Clinton heute kein ausgeglichenen Haushalt mehr präsentieren könnte, geschweige denn einen Überschuss. Ob das Defizit dabei so groß sein muss wie bei Bush? Sicherlich nicht. Auch die direkte Verantwortung an der US-Immobilienkrise ist unter uns Ökonomen hier in Hamburg zumindest heiß umstritten.
    Ich würde denjenigen, die ihn auf die Liste der Flops setzen (oder zumindest ganz nach oben) spontan eher durchschnittliche Geschichtskenntnisse bzw. eine allergische Reaktion auf den Namen Bush unterstellen. Wer sich die mehr als 40 Präsidenten vor ihm anschaut wird bei gerechter Betrachtung wohl sogar mehr als fünf finden, die sich problemlos hinter Bush stellen lassen. Und wer heute mit den miesen Umfragen argumentiert, der möge dran denken, dass die Anfang 2004 auch nicht wirklich besser waren. Und im November gewann Bush die Wahl sehr souverän. Und auch das Bild eines gewissen Nixon wird heute durchaus von der Mehrzahl positiver beurteilt, als zum Ende seiner Amtszeit. Ich würde daher Wetten halten, dass Bush in acht Jahren bei einer Umfrage in den USA nicht zu den fünf schlechtesten Präsidenten gehört hat.
    Was aber zweifelsohne stimmt: Bush hat das Bild der USA in der Welt schwer beschädigt. Daran wird man sich immer erinnern, unabhängig davon, wie gut oder schlecht die Geschichte ihn einst bewerten wird.


    Ferner bin ich der Überzeugung, dass Bill Clinton und John F. Kennedy heute in Deutschland und Europa deutlich beliebter sind, als sie es in den USA sind und zu den am meisten überschätzten Persönlichkeiten im Weißen Haus zählen.
    Clinton, der zwar einen Haushaltsüberschuss ausweisen konnte, was aber nicht daran lag, dass seine Wirtschaftspolitik herausragend war, sondern im wesentlichen am normalen Konjunkturzyklus und seinem keynianischen Finanzminister Rubin (zudem hält sich die Theorie, dass er von den "Reaganomics" stark profitierte), steht aber genauso für eine unentschlossene Haltung nach den Anschlägen auf US-Botschaften (was das Wachstum von Al-Quida durchaus begüngstige) und, zumindest im konservativen Amerika, auch für einen Sittenverfall und durch seine Affäre mit anschließendem (falschem) Schwur auch eine Beschädigung des Amtes des Präsidenten.
    Kennedy vergleiche ich gerne mit Gorbatschow. Beide werden in Europa und vor allen Dingen in Deutschland verehrt - und beide sind im eigenen Land im besten Fall umstritten. Kennedy steht sicherlich für Dialog und Versöhnung, aber auch für das Schweinebucht-Fiasko und eine Außenpolitik, die die USA letztendlich nach Vietnam geführt hat. Man mag ihm zugute halten, dass er in seinen drei Jahren Amtszeit kaum etwas nachhaltiges bewirken konnte. Das gilt aber im negativen Sinne ebenso wie im positiven. Kennedy ist der Strahle-Mann der Präsidentschaftsgeschichte, und der in Europa am meisten überbewertete.


    Auf der anderen Seite kommen Johnson und Nixon in der Regel deutlich schlechter weg, als sie es verdient haben. Johnson wird zwischen dem Heroen Kennedy und dem Buhmann Nixon schlicht und einfach gerne vergessen, obwohl er viel bewegen konnte. Seine Taten sind bereits angesprochen worden.
    Nixon hat den Vietnam-Krieg beendet und verloren - aber er hat das Fiasko von Kennedy/Johnson geerbt - verloren hätte auch jeder andere Präsident. Seine sonstige Außenpolitik hat, speziell natürlich im Bezug auf China, auch spätere Adminstrationen beider Parteien geprägt. Bleibt Watergate. Man kann es ihm nicht genug vorwerfen, der angerichtete Schaden ist unvergleichlich groß. Aber Nixon ist eben mehr als Watergate.


    Von den jetzt angeprochenen fünf bin ich mir fast sicher, dass es keiner auf eine der beiden Listen von mir schafft, ich wollte nur mal meine Gedanken zu den Herrschaften loswerden.

  • Bewusst habe ich mein Posting mit "Vollkommen subjektiv" überschrieben. Und wir sind im hier und jetzt, und das gestattet uns einen direkten Ausblick auf das Schaffen und Versagen des Dabbel-U.
    Natürlich finden sich einige Nieten in der präsidialen Historie und kein einziger Präsident, der ohne Fehler ist. So habe ich auch meinerseits Abraham Lincoln nicht auf die Top-Liste gesetzt, auch wenn er gut im Marketing war, ein gewitzter Diplomat und - am Ende - ein im rechten Augenblick erschossener Sieger eines Bürgerkrieges. Aber er hat eben auch das seine dazu beigetragen, dass vier Jahre lang US-Amerikaner auf US-Amerikaner schossen.


    Hat Bill Clinton hingegen versagt, als er nur "halbherzig" auf dieAttentate auf die US-Botschaften reagierte? Was ist halbherzig? Das er keine Folter gestattete, kein Guantanamo, keinen Auftragsmord auf Verdacht hin? Du hast Recht - unter reinen historischen Besichtspunkten gehört er vielleicht nicht auf die Liste der Tops, weil seiner Amtszeit einfach der funkelnde Diamant fehlt. Aber, ich hatte es ja bereits erwähnt - wir dürfen hier als Nicht-Historiker unsere persönliche Sicht einfließen lassen.


    Andererseits - wäre Bush sr. vielleicht ein Top-Präsident? Immerhin brach während seiner Ägide die UdSSR zusammen, auch der Maßnahmen wegen, die er als Vize von President Ronald "The Alzheimer" Reagan bereits verantwortete. Immerhin war er der Diplomat, der ehemalige CIA-Chef, der Mann fürs Internationale.
    Aber er war halt eben kein Mann fürs Taktische, eher ein Stratege. Die Kleinigkeiten des Alltags entglitten ihm (Read my lips - no new taxes, der Aufkleber auf der Stoßstange meines Wagens 1990 in NJ, den mein Onkel mir geliehen hatte), Kuwait befreit, Panama besetzt. Und statt Marilyn Barbara. Neee, kein Vergleich.

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