Texas und Ohio ...

Es gibt 51 Antworten in diesem Thema, welches 6.136 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Harriet O'Connor.

  • ... ja und Rhode Island und Vermont, aber die scheinen niemanden mehr zu interessieren. :D


    Der [URL=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,536811,00.html]Spiegel[/URL] hat in seiner Online-Ausgabe heute auf die Tücken des texanischen Wahlrechts, von denen ich auch keinerlei Ahnung hatte, hingewiesen:



    126 der insgesamt 228 Delegierten aus Texas werden in den 31 Distrikten des Landes bestimmt. Jeder Distrikt vergibt am 4. März zwischen zwei und acht Delegierte. Wie viele, hängt nicht etwa von der Größe des Bezirks ab oder von der Zahl der Einwohner - sondern von der Wahlbeteiligung bei den letzten landesweiten Wahlen. So kommt es, dass vor allem städtische Distrikte mit vielen jungen oder schwarzen Wählern viele Delegierte entsenden und ländliche Distrikte mit vielen Hispanics wenige Delegierte. Austin mit seiner großen Uni bestimmt acht Delegierte, Houston sieben, Dallas sechs. Hidalgo County mit klassischem Clinton-Wählerstamm dagegen nur zwei. Klarer Vorteil für Barack Obama.


    Richtig kompliziert wird die Lage in Texas dadurch, dass zusätzlich zu den Delegierten, die per Wahl bestimmt werden, auch noch 67 Delegierte durch Bezirks-Caucuses bestimmt werden - Parteiversammlungen, in denen die Anwesenden durch Grüppchenbildung entscheiden, wer in ihrem Bezirk der Sieger ist. Obama schneidet bei Caucuses bisher immer besser ab als Clinton, weil sie von Aktivisten der Demokraten bestimmt werden. Bei denen liegt er meist vorne.


    Wer denkt sich denn so einen Blödsinn aus?

  • Keine Ahnung.


    Womit wir übrigens so clever sind wie die Clinton-Kampagne, die letzten Dienstag das erste Mal feststellte, dass das texanische Wahlverfahren vielleicht doch nicht so begünstigend ist, wie sie alle dachten.


    Der Wahlkampfstab von Clinton gehört, mit Ausnahme von Harold Ickes (Superdelegates) und Mr. Wolfson (Pressechef) KOMPLETT gefeuert.

  • Zitat

    Original von Leo McGarry
    Es ist immer wieder faszinierend, wie schnell solche Videos in diesem Wahlkampf viral werden.


    Bei Gelegenheit sollten wir ein Forschungsprojekt beginnen, in dem wir einfach vergleichen woher wir bestimmte Links/Videos/Ähnliches kennen und dann zu ergründen versuchen, wie genau diese Viralität funktioniert.


    Zum Vergleich: Obenstehendes Video habe ich von Dani Rodrik, einem türkisch-amerikanischem Harvard-Ökonomen, der es in seinem Blog gepostet und von einem anderen Econoblogger übernommen hat, und der hat es von ... etc. pp.


    Achja: Haben wir das hier schon irgendwo? ;)

  • Zitat

    Original von George W. Hayes
    Der [URL=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,536811,00.html]Spiegel[/URL] hat in seiner Online-Ausgabe heute auf die Tücken des texanischen Wahlrechts, von denen ich auch keinerlei Ahnung hatte, hingewiesen:


    Wer denkt sich denn so einen Blödsinn aus?


    ICh schätze mal das geht auf die Kosten eine Hollywood-Drehbuchschreibers, um die Auszählung zugleich spannender wie auch zäher zu gestalten, was den Verkauf von mehr Werbezeit gestattet :devil

  • Gestern Nacht gab es die letzte (und entscheidende?) Debatte vor den Wahlen in den vier anstehenden Bundesstaaten.


    Nach meiner Einschätzung, widerum habe ich es nicht live verfolgt, war dieses Duell etwas intensiver und härter als das vorhergehende, Clinton scheint ihre letzte (einige sagen nicht mehr vorhandene) Chance auf den Angriff zu setzen. Dabei ist die Erfahrung nach wie vor ihr Argument schlechthin, in dem sie beispielsweise Obamas Fähigkeit als Oberbefehlshaber anzweifelt. Warum das Argument, das bislang so ungenügend funktionierte, nun funktionieren soll, ist mir allerdings noch nicht vollkommen klar.


    Während Clinton mit dem Mute der Verzweifelung attackiert, kann sich Obama leisten aus der Position des Spitzenreiters heraus ein wenig gemäßigter aufzutreten. Für mich wirkte er so deutlich präsidialer als Clinton.


    Nach meiner persönlichen Einschätzung: Knapper Erfolg für Obama. Der wirkte souverän und ist den allermeisten Sticheleien von Clinton recht locker ausgewichen. Für mich konnte er in der Außenpolitik und Handel (NAFTA) punkten, Clinton dürfte abermals bei der Gesundheitsreform gepunktet haben.
    Clinton war mir in der Summe ein wenig zu .... tja, sage ich es? ... zickig. Da schien eine ganze Portion Frust mitzuschwingen. So stelle ich mir den nächsten Präsidenten resprektive die nächste Präsidentin nicht vor.


    Interessant in diesem Zusammenhang die Online-Umfrage von MSNBC (die natürlich nicht repräsentativ ist).


    Nach aktuellem Stand (88.269 Teilnehmer) hat sich dort Obama sehr klar (65 %) durchgesetzt, nur 22 % sagen Clinton habe gewonnen, 13 % haben ein Unentschieden gesehen.


    Während 30 % sagen, dass das Duell ihre Entscheidung zu Gunsten von Obama beeinflusst hat, sagen gleiches nur 11 % über Clinton.


    Nach diesen Zahlen hat Clinton also wohl ihre letzte Chance das Ruder noch herumzureißen nicht nutzen können.


    Auch die neuesten Zahlen in Ohion machen diesen Anti-Clinton-Trend deutlich, denn dort ist ihre Zustimmung eine knappe Woche vor der Wahl noch einmal gefallen. Zwar liegt sie mit 4-6 % noch vor Obama, verliert aber ihr Vorsprung schmilzt immer weiter ab.

  • So meine Tipps für heute Nacht:


    Ohio


    Clinton gewinnt


    Meiner Meinung nach hat der Obama-Effekt in Ohio nicht so gezündet, wie in Texas oder anderen Teilen des Landes, was mich durchaus überrascht hat, da ich das Profil in Wisconsin für vergleichbar halte. Clinton profitiert hier von der großen weißen Mittelklasse und Obamas eher mäßiger Preformance in Wirtschaftsfragen. Am Ende reicht es für 3-8 % Vorsprung für Clinton.


    Rhode Island


    Clinton gewinnt


    Rhode Island scheint mir ein wenig wie Massachusetts zu funktionieren: Obama kriegt nicht entscheidend den Fuß in die Tür. Natürlich spielt der Staat heute nur eine Nebenrolle - aber zwei Siege für Clinton an einem Abend wären schon mal wieder etwas. Und wenn uns dieser Vorwahlkampf eines beibringt, dann dass jede Stimme zählt. Clinton gewinnt mit 5-10 % Vorsprung.


    Texas


    Too close to call


    Texas ist, nach meiner Meinung, die unbestimmbare und wohl entscheidende Komponente an diesem Abend. Sollte Obama gewinnen, müsste Clintons Kampagne zu Ende sein. Gewinnt Clinton freut sich Clinton (und die Republikaner), denn dann müsste es weiter gehen. Die Umfragen sehen ein Kopf-an-Kopf-Rennen voraus. Ich bin der Auffassung, dass Obama vermutlich die Mehrheit der Delegierten holt, auch, wenn er vielleicht nicht die Mehrheit der in der Primary abgegebenen Stimmen holt. Das Caucus-Primary-Wahnsinns-System Texas' macht es möglich.
    Mein Tipp: Obama gewinnt mit 2-5 % und beendet Clintons Chancen auf die Nominierung.


    Vermont


    Obama gewinnt


    Was der Hillary ihr Rhode Island ist, ist dem Barack sein Vermont. Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass es hier noch deutlicher zugehen müsste. Vermont ist Obama-Land und wählt mit über 15 % Vorsprung für den Senator aus Illinois.


    Bei den Republikanern gewinnt McCain alle stattfindenden Wettbewerbe:


    In Ohio mit 18-25 % Vorsprung;
    in Rhode Island mit mehr als 25 % Vorsprung;
    in Texas mit 15-20 % Vorsprung und
    in Vermont mit bis zu 50 % Vorsprung.


    Damit steht die Kandidatur von McCain dann auch endgültig rechnerisch fest.

  • Mein Texas-Tipp: Hillary. Die Lust am Rennen ist bei den Demokraten stärker als der Charma Obamas -- ich glaube, kein Staat will die Verantwortung dafür übernehmen, dass einer der beiden historischen Kandidaten aufgeben muss.


    Journos spekulieren, dass Hillarys best-case-Szenario ein Sieg in der Primary und eine Niederlage im Caucus wäre (Texas macht beides hintereinander). Damit wären in der öffentlichen Wahrnehmung praktisch alle Caucus-Ergebnisse entwertet.


    So jedenfalls die Theorie. Am einfachsten wäre wohl ein Sieg-Sieg.

  • Ich sage: Die Wahlergebnisse sind, wenn sie im Rahmen der Vorhersagen bleiben, unerheblich. Die entscheidende Schlacht wird nach Bekanntgabe der Ergebnisse in den Medien ausgetragen, wenn es darum geht eine Version der Geschichte durchzusetzen: "Clinton beendet Obamas Siegesserie und in Texas ist alles kompliziert, jetzt ist wieder alles offen" oder "Obama gewinnt beinahe überall entscheidend, jetzt muss Clinton wohl aufhören".

  • Meine Vorhersage: Ein effektives Unentschieden in Texas, Clinton-Siege in Rhode Island und Ohio. Der darauf folgende Media-Spin: "Obamas Siegesserie beendet, Clinton kann wieder gewinnen". Damit geht sie in die Pennsylvania-Wahlen, die sie erneut deutlich gewinnt, was ihr letztlich die Nominierung einbringt.

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