Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 2.765 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Sahara Senera.

  • Ich möchte hier mal ein Thema anschneiden, dass mich schon lange sauer aufstößt, wenn ich in bestimmten Threads hier im Forum oder auf astor-relevanten Seiten (gehäuft z.B. im MNwiki) auf besonders grausame Beispiele stoße:


    Den Umgang mit dem simulationsbedingten Gebrauch englischer Begriffe, bzw. deren Missbrauch und bisweilen sogar Vergewaltigung. :D


    Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mir rollen sich jedesmal die Zehennägel, wenn ich denglische Kreationen wie "Vicepresident" (es heißt nunmal "Vice President" oder "Vizepräsident") lesen muss; auch bei der gängigen Praxis, mitten im Satz des Effekts wegen ein englisches statt eines deutschen Worts zu verwenden, dieses dann aber in das Korsett der (vermeintlichen) deutschen Grammatik zu pressen ("Antrag des Representatives"), rebelliert mein natürliches Sprachgefühl.


    Eine Patentlösung, wie mit der Sprachenmixfrage umzugehen wäre, habe ich auch nicht zu bieten, aber ich wollte einfach mal darauf hinweisen, dass wir meiner Meinung nach den schmalen Grad des Erträglichen schon zu oft verlassen.


    Ich will die Verwendung englischer Begriffe damit keineswegs in Frage stellen, weil sie ein wichtiges Element zur Untermalung der kulturellen Ausgestaltung bilden. Andererseits ist beim Englischen aufgund seines Status im deutschsprachigen Raum als erster, von nahezu allen beherrschter Fremdsprache die Gefahr der Denglisierung, bzw. konkreter, des Gewahrwerdens der negativen Wirkung von Denglisch, natürlich erheblich größer als beim Gebrauch von Niederländisch in den Hollunderlanden oder von Serbisch in Severanien.


    Auch in Albernia gab es vor geraumer Zeit eine Diskussion über dieses Thema, die ich im Moment leider nicht mehr ausfindig machen kann; sobald ich den Thread finde, werde ich ihn hier verlinken, da er uns ggf. Anregungen für einen besseren, sinnvolleren Umgang mit der "Akzentsprache" Englisch liefern könnte.


    Derweilen würde mich interessieren, ob jemand meine Meinung teilt, oder ob ich der einsame Rufer im Wald bin. ;)

  • Tja, also ich muss ganz ehrlich sagen - obwohl ich weiß, dass das eine ganze Reihe von Leuten stört - dass ich mit da echt ein Ei drauf backe. So lange ich verstehe, was die Leute mit ihrem coolen Denglisch sagen wollen, ist alles in Ordnung.


    Was mich für meinen Teil viel mehr ärgert, sind die Verstümmelungen an der deutschen Sprache, die mitunter Einzug in die MN's halten. Aber da habe ich meinen Kampf gegen die Windmühlen schon eingestellt ;) ...

  • Da ich gerade in dieser Woche mit einigen Freunden zusammen viel mit Amerikanern mache (Besuch eines Chors der US-Partnergemeinde von der Gemeinde in der wir wohnen und mal mehr oder weniger aktiv waren....wobei hinzu kommt das wir mit den Leuten aus der Gemeinde gezwungenermaßen noch Kontakt haben...lange Geschichte, jedenfalls gibt es da noch Kontakte) ist das ein interessantes Thema.


    Die Amerikanerin wollte unbedingt was mit uns machen, weil sie mit einigen Freundinnen vor vier Jahren ebenso mit uns viel gemacht hat und sie uns wiedersehen wollte. Gestern kam noch ein Ami mit den wir bisher nicht kannten. Jedenfalls merke ich das dass englische in Deutschland sehr viel besser ist als das Deutsche in Amerika.


    Ich denke dass es schwer ist in einem deutschen Spiel ganz englisch zu schreiben. Mir würde das nichts ausmachen....von der Sprache her, ich kann, das weiß ich wieder seit den letzten Tagen *g*, gut Englisch verstehen und sprechen, aber die Zeit würde nicht ausreichen. Wir haben ein deutsches Spiel....wir können nicht alle Sätze Englisch ausschreiben, das würde manchmal zu lange dauern.


    Dazu kommt noch die Grammatik, ich bin in deutscher Grammatik nicht so übel, was das schreiben und sprechen angeht, aber englische Grammatik ist für mich nicht leicht. Dieses wann kommt ein s dahinter und wann nicht, ging mir immer auf den Keks. Darüber möchte ich nicht in einem Spiel nachdenken.


    Wir spielen ein Spiel und sind nicht die oberschlauen Englisch-LKler die hier für ihre nächste Klausur trainieren. Natürlich kann man versuchen es möglichst richtig zu machen, oder man lässt es halt ganz. Aber auch noch zu überlegen ob es jetzt Representatives oder Representative heißt, geht mir zu weit. Nett wenn jemand darauf aufmerksam macht, aber wenn das hier zu einem Englisch-Kurs verkommt....ne danke.

  • Ich denke, dass ist kein Problem, welches nur in Astor schwierig zu handlen (???) ist. ;)


    Man muss sich fragen, wie man es managed (???) englische Wörter ins Deutsche einzupflegen. Passt man sie an die deutsche Grammatik an? Nimmt man die englischen Konjugations- und Deklinationsformen, auch wenn es einen vom Sprachverständnis her widerstrebt?


    Hier einen allgemeinen Konsens zu finden, wäre wahrscheinlich noch schwieriger, als alle Mitspieler darauf hinzuweisen, Grundformen der Grammatik anzuwenden.



    Natürlich sollten englische Termini - wie. z.B. Vice President - auch so im Deutschen genutzt werden. Eine Genitivendung anzuhängen sehe ich jedoch als notwendig an. Mit anderen Sprachen wird es ja auch so gemacht. Man nehme nur die Hunderte von lateinische und französischen Begriffe, die schon seit Jahrhunderten im Deutschen gang und gäbe sind.

    Best regards,
    Ansel Berber-Thayer, Republican
    Former Ambassador, Secretary, Senator and Representative

  • Außerdem ist Sprache ein lebendiger Prozess und immer äußeren Einflüssen unterworfen. Und wenn es in unserem Jahrhundert halt der englische Einfluss sein soll und nicht mehr der französische, dann soll es halt sein. Und ohne Evolution wäre es hier auch ziemlich langweilig...

    Mit freundlichen Gr¸flen
    M. Gabrowski
    Governor of Astoria State


  • Es lag mir fern, hier eine Grundsatzdiskussion über das Für & Wider der Denglisierung im Allgemeinen loszutreten ;), ich wollte eigentlich nur auf unsere überschaubaren, astorischen Zustände im Speziellen eingehen.


    Um nochmal auf das Beispiel mit der Genitiv-Endung einzugehen, im Englischen wäre "ein Antrag des Abgeordneten Myers" wohl "a motion of Representative Myers", der Genitiv kommt also durch das "of" zum Ausdruck, weswegen ich persönlich es dann beim gemischen Sprachgebrauch bei der Wendung "des Representative" belassen, die englischen Termini also generell nicht der deutschen Grammatik unterwerfen würde, sonst gerät man schnell in die Kalamitäten, die Mr. Berber-Thayer so anschaulich anhand von "handlen" und "managen" vorgeführt hat ;) - es wirkt meiner Meinung nach einfach irgendwie schief.


    Ich halte es generell so, dass ich mich bemühe, eine gewisse unsichtbare Schranke, eine "respektvolle Distanz" zwischen beiden Sprachen aufrecht zu erhalten, z.B. verwende ich in von mir formulierten Gesetzestexten kaum englische Begriffe (bzw. nur in den Kapitelüberschriften, nicht im fortlaufenden Text, wie etwa in der Verfassung nachlesbar) - und falls unumgänglich, dann nicht auf Biegen & Brechen dem Regelwerk der deutschen Grammatik unterworfen.


    Abschließend doch noch was zur generellen Entwicklung der Denglisierung ;), ja, die Sprache ist ein dynamischer Prozess und ich wäre der letzte, der sich als vermeintlicher Sprachpurist gegen die Integration neuer Fremdwörter in das Deutsche sträuben würde, aber der Unterschied zu früheren "Wellen", etwa der lateinischen, französischen etc. ist, dass englische Begriffe durch die modernen Massenmedien und die Populärkultur in derart großem Ausmaß in das Deutsche einsickern, dass unsere Sprache mit deren Integration in ihr grammatikalisches System überfordert zu sein scheint - mit dem allseits geschmähten Denglisch als Folge.


    Wobei sich auch das im Lauf der Zeit wohl wieder einspielen dürfte - wenn man sich etwa ein Traktat von Friedrich dem Großen zu Gemüte führt, kann man über die Häufung grammatikalisch nur halbherzig in die deutsche Sprache integrierter französischer Wendungen ebenso in Verzweiflung geraten, wie heute über so manch denglische Texte. ;)

  • Schön, dass das Thema einmal angesprochen wird, ich habe dazu wie üblich meine exklusive und radikale Meinung, für die ich weder Verständnis, noch und geschweige denn Zustimmung oder gar Mehrheitsfähigkeit erwarte, aber ich will sie einfach mal geäußert haben ;) :


    Ich finde die Sprachpanscherei in den sog. "Kultursmulationen" in der deutschsprachigen MN-Community einfach nur nervig, albern und gaga. Nach meinem Empfinden fördert sie kein Stück weit die Authenzität, sondern weckt in mir ausschließlich erstmal zu überwindenden Widerwillen, ein Thema überhaupt aufzurufen.


    Ich persönlich würde es sehr begrüßen, wenn abgesehen von Personen- und Unternehmensnamen, geografischen Bezeichnungen und gewissen Begriffen, für die es keine sinnvolle oder wohlklingende Übersetzung gibt ("Peninsula Autobahnpolizei" klingt ausnahmsweise tatsächlich bescheuert, "Peninsula Highway Patrol" hingegen hört sich richtig gut an), ausschließlich deutsche Bezeichnungen verwendet würden.


    Es klänge in meinen Augen unendlich besser, wenn:


    Die Vereinigten Staaten von Astor von einem Präsidenten regiert würden, der von seinem Vizepräsidenten vertreten wird, und die Bundesstaaten von den Gouverneuren, die Bundesgesetze werden von einem Kongress, bestehend aus zwei Häusern, namentlich dem Repräsentantenhaus und dem Senat, beschlossen, indem zunächst ein Repräsentant oder ein Senator eine Gesetzesvorlage einbringen, welche dann in einer Aussprache beraten wird, nach deren Abschluss dann eine Abstimmung mit den Optionen "Ja", "Nein" oder "Enthaltung" stattfindet. Wer der Meinung ist, ein Bundesgesetz verstieße gegen die Verfassung ruft den Obersten Gerichtshof an, und wenn dieser das urteil für nichtig erklärt, erläutert der Präsident in seiner nächsten Rede zur Lage der Nation wie er weiter vorgehen will,


    anstatt dass:


    Die United States of Astor von einem President regiert werden, der von seinem Vice President vertreten wird, und die Federal States von den Governros, die Federal Laws von einem Congress, bestehend aus zwei Houeses, namentlich dem House of Representatives und dem Senate, beschlossen werden, indem zunächst ein Representative oder ein Senator eine Motion einbringen, welche dann in einer Discussion beraten wird, nach deren Abschluss dann eine Vote mit den Optionen "Aye", "Naye" oder "Abstension" stattfindet und wer der Meinung ist, ein Federal Law verstieße gegen die Constitution den Supreme Court anruft, und wenn dieser das Gesetz für nichtig erklärt der President in seiner nächsten State of the Union Address erläutert, wie er weiter vorgehen will.


    Da ich wie gesagt davon ausgehe, mit dieser Meinung allein auf weiter Flur zu stehen, muss eigentlich niemand darauf eingehen ;)

  • Zitat

    Original von Harriet P. Armstrong
    Wobei sich auch das im Lauf der Zeit wohl wieder einspielen dürfte - wenn man sich etwa ein Traktat von Friedrich dem Großen zu Gemüte führt, kann man über die Häufung grammatikalisch nur halbherzig in die deutsche Sprache integrierter französischer Wendungen ebenso in Verzweiflung geraten, wie heute über so manch denglische Texte. ;)


    Gott sei Dank hast Du das Beispiel noch angebracht, sonst hätte ich jetzt auf das heftigste protestieren müssen. Denn im 17. und 18. Jahrhundert war Französisch schlicht und ergreifend die lingua franca in den gebildeten deutschen Schichten. Der alte Fritz, den du ja soeben schon angesprochen hast, war aufgrund einer Amme französischer Herkunft mit der Muttersprache Französisch aufgewachsen.


    Sein deutsch war wahrscheinlich auf dem Niveau der Bauern, bei welchen er den Kartoffelanbau kontrollierte, oder des Müllers, der ihm in seiner Sommerresidenz den letzten Schlaf raubte.


    Das Eindringen des Französischen in dieser Zeit war bei weitem größer, als es heute mit dem Englischen geschieht. In größeren preußischen Städten (u.a. Potsdam und Berlin), wo sich große hugenottische "Kolonien" bildeten, war es normal, dass Produkte und Preise in deutsch und französisch ausgeschildert waren. Der Großteil aller Wörter, die heute in Kultur und Militär verwendet werden, stammen aus dem Französischen. Heute wird die Technik und Wirtschaft mit englischen Begriffen zugepflastert. Das ist in Deutschland einer der normalsten Prozesse.


    Im Gegensatz zu den Franzosen haben wir nämlich - Gott sei Dank - kein Institut, welches sich auf Deubel komm raus neue französische Wörter einfallen lässt, um nicht die Englischen ƒquivalente zu nutzen.

    Best regards,
    Ansel Berber-Thayer, Republican
    Former Ambassador, Secretary, Senator and Representative

  • Um mal auf das amerikanische Englisch zurück zu kommen. Erst vorgestern teilte mit die Amerikanerin, mit Namen Jordan, mit dass man in Amerika eine neue Sprachmode unter Jugendlichen hat. Ich kann es nur auf Englisch beschreiben...


    "They say -Rollercoaster it up- or -Picture it up-, they put a noun and transfer it into an verb." Naja doof erklärt...aber das fällt mir jetzt irgendwie schwer, vielleicht wißt ihr ja was ich meine.


    Die kommen also mit ihrer eigenen Sprache ebenso auf dumme Ideen *g*, wie wahrscheinlich bei uns einige das Deutsche.

  • Ich bin ein großer Freund der englischen Sprache, einerseits weil es die Fremdsprache ist, die ich am Besten kann ;), andererseits aber auch, weil sie Möglichkeiten bietet, mit denen Deutsch einfach nicht mithalten kann. Die Verwendung von Nomina als Verben ist eine davon. Ich weiß, dass das in englischsprachigen Ländern überwiegend für falsch gehalten wird, aber es ist schon seit längerem, nicht erst seit einigen Jahren, im Kommen (the troops were machine-gunned, the nurse chloroformed the patient), und es macht Satzkonstruktionen so viel übersichtlicher und einfacher. In deutschen (und noch mehr: in französischen) Texten müsste das deutlich umständlicher umschrieben werden. Damit habe ich kein Problem, und von Verhunzung der Sprache würde ich da auch nicht sprechen. ƒhnliches gilt für gerund-Konstruktionen, für die wir im Deutschen ebenfalls komplizierte Umschreibungen brauchen (Passing the latest bill, Congress drastically reformed the law). Da kann aber z.B. Spanisch ebenfalls mithalten.


    Im Allgemeinen stimme ich Ms Armstrong zu, dass man englische Wörter, die in einen deutschen Satz eingefügt werden, nicht nach deutschen Regeln beugen sollte. Ich selber bin aber nicht der Auffassung (wie Ms Duöanova), dass wir zuviel Englisch in Astor verwenden.

  • Zitat

    Original von Merkin D. Muffley
    Ich selber bin aber nicht der Auffassung (wie Ms Duöanova), dass wir zuviel Englisch in Astor verwenden.


    So sehr ich Dir bis zu diesem Satz, in praktisch jedem Punkt, zustimme - da haben wir offenkundig grundverschiedene Ansichten. Für mich gehört das einfach zu einer Kultursimulation dazu. Ich würde eher behaupten, wir benutzen noch zu wenig Englisch - aber nicht zuviel. Aber das ist ganz sicherlich auch eine Frage des Geschmacks.

  • Ob Denglisch oder nicht ist so nebensächlich. Es handelt sich hier um eine deutschen Simulation eines amerikanischen Staates - was solls?

    Durban Warriors: 4 x ASL-Champion, 1 x Astoria Soccer Trophy
    Assentia Generals: 1 x PABL-Champion, 2 x Northern Division
    Castle Rock Grizzlies: 1 x AHL-Champion, 3 x Conference Champion
    Freyburg Emperors: 1 x ABA-Champion
    Desperation Enforcers: 1 x Super Bowl-Sieger, 2 x AFL-Northern Conference

  • Witzigerweise hatte ich etwa zwei Stunden vor Harriets Posting einen ähnlichen Gedankengang - was dazu führte das ich den Titel meiner neuen Postille mit "Watchon'daDragon kräftig verballhornte. Sozusagen um einen chan-senesischen Slang zu kreieren - denn im Gegensatz zur Duöanova finde ich es recht witzig, wenn man sich im überschaubaren Bereich vom Deutschen entfernt.

  • Mir geht es in einem wesentlichen Punkt sehr ähnlich wie Mr. Muffley, nämlich dass auch ich großer Fan der englischen Sprache bin. Ich hatte in der Schule Englisch-Leistungskurs, habe die beste LK-Abiturklausur in Englisch meines Jahrganges geschrieben, und bis heute verbringe ich in bierseeligen Runden so manche Stunde damit, das Englische gegen Herablassungen und Abqualifizierungen von "GK-05'ern" (also Herrschaften, die ihren Grundkurs Englisch mit 05 Punkten abgeschlossen haben) in Schutz zu nehmen.


    Allerdings, und darin unterscheiden Mr. Muffley und ich uns fundamental, kann ich mich im Englischen wie im Deutschen wenig bis eigentlich gar nicht für die semantischen und syntaktischen "Innovationen" unserer Zeit begeistern, und folgerichtig verweigere ich mich Ihrem aktiven Gebrauch konsequent. Ich bin durchaus stolz darauf, eine Vielzahl von Begriffen und Wendungen, die ihren Weg aus diversen Dialekten und Soziolekten (warum z. B. "Slang" sagen, wenn es auch den Begriff "Soziolekt" gibt?) in die Hochsprache gefunden haben, durch das beharrliche weil oftmals wohl unwissentliche Wiederholen von Fehlern geprägt oder gänzlich neu komponiert worden sind, genau zu verstehen - allerdings ebenso darauf, den gleichen Gedanken im Stile des Beispielsatzes einer Stilfibel formulieren zu können.


    So wie das Englische ja einige deutsche Vokabeln integriert hat, weil es für die entsprechenden Dinge schlicht keine englische Bezeichung gab, so spricht im Einzelfalle auch nichts dagegen, einzelne englische Vokabeln ins Deutsche zu integrieren, aber ich denke, bevor man sich für den gebruach einer englischen Vokabel in einem deutschen Satz entschließt, sollte man sorgfältig prüfen, ob es nicht auch anders geht.


    Mit einzelnen, dem Englischen entnommenen Begriffen um sich zu werfen, indem man sie in Signaturen und Anreden, als Präfixe in Forenthemen oder - ganz gräulich - in eigentlich deutsche Sätze einbettet, hat für mich rein gar nichts mit der Authenzität einer "Kultursimulation" zu tun, das ist einfach nur authentische Kulturlosigkeit ;)

  • Da kann ich Ihnen in vielen Punkten rechtgeben. Aber es gibt Begriffe, welche meiner Meinung nach nicht übersetzt werden dürfen z.B. "god bless Astor", denn "Gott segne Astor" tönt einfach nicht authentisch, geschweige denn gut.


    Was die Titel angeht: Ich finde es wichtig, dass wir diese englischen Namen beibehalten! Warum sollen wir denn alles übersetzten?
    Central Intelligence Agency ist Central Intelligence Agency. NSA ist NSA. Secretary of State ist Secretary of State. Ist das so schlimm, dass wir von Amerika bekannte Begriffe nicht in`s Deutsche übersetzten? Leidet denn unser Deutsch, wenn wir diese "Formfehler", wie ein Deutschlehrer das jetzt sagen würde, begehen? Und ausserdem sagen die wenigsten im Deutsch die VSA! Real sind die USA die USA. Punkt fertig.

  • Guckst du hier ;):


    Zitat

    Original von Kristyna Duöanova
    Ich persönlich würde es sehr begrüßen, wenn abgesehen von Personen- und Unternehmensnamen, geografischen Bezeichnungen und gewissen Begriffen, für die es keine sinnvolle oder wohlklingende Übersetzung gibt ("Peninsula Autobahnpolizei" klingt ausnahmsweise tatsächlich bescheuert, "Peninsula Highway Patrol" hingegen hört sich richtig gut an), ausschließlich deutsche Bezeichnungen verwendet würden.


    Entsprechend bliebe die CIA auch die CIA und würde nicht zur "ZEA", das FBI bliebe das FBI und würde nicht zum "BEB", und das Marine Corps bleibt das Marine Corps und wird nicht zur "Marineinfanterie" ;)

  • Zitat

    Original von Kristyna Duöanova
    Guckst du hier ;):



    Entsprechend bliebe die CIA auch die CIA und würde nicht zur "ZEA", das FBI bliebe das FBI und würde nicht zum "BEB", und das Marine Corps bleibt das Marine Corps und wird nicht zur "Marineinfanterie" ;)


    Wobei das Problem des Geschmacks bleibt. Denn was ist wohlklingend? Ich ganz persönlich finde, dass sich Vice President besser anhört als Vizepräsident und auch das United Statet cooler (yeah 8) ) klingen als Vereinigte Staaten.


    Ich glaube, es ich einfach Geschmackssache, was wohlklingend ist und was nicht. Ich spreche auch privat relativ viel Englisch (viele Freunde und Bekannte in England, USA und Australien) und finde es den bisherigen Rahmen englischer Begriffe als absolut nicht zu hoch. Zumal ja tatsächlich die Frage bleibt: Wer regelt denn, was Englisch gesprochen wird und was Deutsch? Ich denke, so lange das in einem halbwegs vernünftigen Rahmen bleibt (wie etwa jetzt), ist das absolut in Ordnung.

  • Zitat

    Original von Kristyna Duöanova
    (warum z. B. "Slang" sagen, wenn es auch den Begriff "Soziolekt" gibt?)


    Die Begriffe bedeuten nicht das gleiche. Selbst wenn sie inhaltlich das gleiche aussagen, ist doch mit ihrer Verwendung nicht dieselbe Assoziation verbunden - "Soziolekt" (ein Wort, das ich zum ersten Mal höre, aber aus deinem Posting wird klar, was es heißen soll) scheint mir eher ein wissenschaftlicher Begriff zu sein, während "Slang" auch im unwissenschaftlichen Kontext verwendet werden kann, um die Umgangssprache einer bestimmten Clique zu bezeichnen. Würde ich dafür "Soziolekt" verwenden, bekäme meine Aussage eine Assoziation, die "Slang" nicht mit sich bringt, und damit macht es durchaus Sinn, bewusst das eine oder das andere Wort zu verwenden. Ein unwissenschaftliches unenglisches Synonym für "Slang" wäre vielleicht "Jargon", aber das ist ebenfalls von seinem Ursprung her ein Fremdwort, also können wir genausogut bei "Slang" bleiben.


    Es gibt in meinen Augen keine (oder nur sehr wenige) wirklichen Synonyme, in dem Sinne, dass beide Wörter hundertprozentig das gleiche bedeuten und die gleichen Assoziationen mitschwingen lassen. Damit macht es in meinen Augen durchaus Sinn, ein englisches Wort im Deutschen zu verwenden, wenn die Aussage, die damit getroffen werden soll, mit einem deutschen Wort so nicht rübergebracht werden kann.


    Eine andere Sache ist es, wenn im Deutschen englische Wörter in einer Weise verwendet werden, die im Englischen selber nicht gängig ist. Damit meine ich jetzt nicht so sehr die Standardbeispiele wie z.B. "Handy", sondern Dinge wie "Service Points" (so nennt die Deutsche Bahn ihre Informationsschalter). Das ist einfach nur dämlich, aber nicht, weil Englisch statt Deutsch verwendet wird, sondern weil das Englische falsch verwendet wird - im Englischen würde kein Mensch so etwas als "service point" bezeichnen, sondern wahrscheinlich als "information desk" ö.ä. Mein Lieblingsbeispiel in dem Zusammenhang ist die Aufschrift "Baking Center", mit denen die sehr empfehlenswerte, leider aber etwas überteuerte Fast-Food-Kette Subway ihre ÷fen ziert. Mein Gott, das Ding ist ein Ofen, kein "Baking Center"!

  • Zitat

    Original von Richard D. Coleman
    Da kann ich Ihnen in vielen Punkten rechtgeben. Aber es gibt Begriffe, welche meiner Meinung nach nicht übersetzt werden dürfen z.B. "god bless Astor", denn "Gott segne Astor" tönt einfach nicht authentisch, geschweige denn gut.


    Wobei "God" jedoch immer groß geschrieben wird.

    Best regards,
    Ansel Berber-Thayer, Republican
    Former Ambassador, Secretary, Senator and Representative

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!