Ich möchte hier mal ein Thema anschneiden, dass mich schon lange sauer aufstößt, wenn ich in bestimmten Threads hier im Forum oder auf astor-relevanten Seiten (gehäuft z.B. im MNwiki) auf besonders grausame Beispiele stoße:
Den Umgang mit dem simulationsbedingten Gebrauch englischer Begriffe, bzw. deren Missbrauch und bisweilen sogar Vergewaltigung.
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mir rollen sich jedesmal die Zehennägel, wenn ich denglische Kreationen wie "Vicepresident" (es heißt nunmal "Vice President" oder "Vizepräsident") lesen muss; auch bei der gängigen Praxis, mitten im Satz des Effekts wegen ein englisches statt eines deutschen Worts zu verwenden, dieses dann aber in das Korsett der (vermeintlichen) deutschen Grammatik zu pressen ("Antrag des Representatives"), rebelliert mein natürliches Sprachgefühl.
Eine Patentlösung, wie mit der Sprachenmixfrage umzugehen wäre, habe ich auch nicht zu bieten, aber ich wollte einfach mal darauf hinweisen, dass wir meiner Meinung nach den schmalen Grad des Erträglichen schon zu oft verlassen.
Ich will die Verwendung englischer Begriffe damit keineswegs in Frage stellen, weil sie ein wichtiges Element zur Untermalung der kulturellen Ausgestaltung bilden. Andererseits ist beim Englischen aufgund seines Status im deutschsprachigen Raum als erster, von nahezu allen beherrschter Fremdsprache die Gefahr der Denglisierung, bzw. konkreter, des Gewahrwerdens der negativen Wirkung von Denglisch, natürlich erheblich größer als beim Gebrauch von Niederländisch in den Hollunderlanden oder von Serbisch in Severanien.
Auch in Albernia gab es vor geraumer Zeit eine Diskussion über dieses Thema, die ich im Moment leider nicht mehr ausfindig machen kann; sobald ich den Thread finde, werde ich ihn hier verlinken, da er uns ggf. Anregungen für einen besseren, sinnvolleren Umgang mit der "Akzentsprache" Englisch liefern könnte.
Derweilen würde mich interessieren, ob jemand meine Meinung teilt, oder ob ich der einsame Rufer im Wald bin.