Grippepandemie?

Zitat

Original von John E. Prescott
In die FDP. Das war wirklich nach dem Krieg so, als die Partei sich in die Tradition der Nationalliberalen aus der Weimarer Zeit stellte. Was natürlich nicht heißt, daß nicht auch welche bei CDU/CSU gelandet sind.

Dafür kann aber die CDU nichts.

Zitat

Original von Norman Howard Hodges

Dafür kann aber die CDU nichts.

Wie sagte schon Adenauer: Man kann das schmutzige Wasser nicht wegschütten, wenn man kein sauberes hat

Entscheidend ist, was hinten rauskommt. Das ist halt meistens braun. Jetzt aber Schluss mit den schlechten Wortspielen.

Zitat

Original von John E. Prescott
In die FDP. Das war wirklich nach dem Krieg so, als die Partei sich in die Tradition der Nationalliberalen aus der Weimarer Zeit stellte. Was natürlich nicht heißt, daß nicht auch welche bei CDU/CSU gelandet sind.

Die dann später in Bundesregierungen (!) saßen. Welche FDP-Politiker meinst du jetzt genau?

Zitat

Original von Norman Howard Hodges

Dafür kann aber die CDU nichts.

Doch, weil aufgenommen und sogar in hohe Positionen kommen lassen, sogar als Spitzenkandidaten hingestellt. Einer wurde sogar Bundeskanzler.

Zitat

Original von John E. Prescott

Wie sagte schon Adenauer: Man kann das schmutzige Wasser nicht wegschütten, wenn man kein sauberes hat

Naja es gab schon sauberes, nur die waren nicht so ganz sein Spektrum...

Der letzte Satz war gemein wie treffend.

---wem das zu viel zu lesen ist der braucht nur das zusammenfassende Fazit unten zu lesen---

Also, da ich mich rein zufällig auf diesem Themengebiet derweil für eien Prüfung vorbereite muss ich einiges klarstellen:
- Nationalliberale sind nicht wirklich mit Nazis gleichzusetzen. Ich würde da tatsächlich eher "Neokonservativ" zu sagen - auch wenn der Begriff "neokonservativ" natürlich selbstredent ein neues Wort ist, dass es damals nicht gab
- Ich will nicht in Abrede stellen, dass es Altnazis (und das stelle ich nicht mit dem Begriff des Ex-NSDAP-Mitglieds gleich - man denke an den Papst) auch in die CDU gegangen sind, sicherlich aber auch in andere Spektren: Was Hodges hier nämlich macht ist analytischer Blödsinn. Das ist eine zweidimensionale Sicht auf das Parteiensystem, die davon ausgeht, dass Leute immer zu der Partei gehen, die ihnen im Spektrum am nächsten steht. Jetzt war aber nach dem zweiten Weltkrieg das Parteiensystem nicht in dieser Dimension "links"-"rechts" aufgeteilt, sondern die Parteien bildeten noch sogenannte Massenparteien, die große gesellschaftliche Gruppierungen repräsentierten. Das heißt:
Arbeitermilieu - SPD
Katholisch/Konervative Landbevölkerung - CDU
Proptestantische Stadtbürger - FDP
Ich erinnere an die 68er und die APO: Heutige Konfliktlinien, wie doppelte Staatsbürgerschaft, Homo-Ehe, Atomausstieg, Leitkultur und und und, gab es damals nicht. Die Ex-NSDAPler sind größtenteils unparteiisch geblieben, ansonsten haben sie sich nicht ach "links"-"rechts"-Kalkülen auf die Parteien verteilt, sondern nach gesellschaftlichen Milieus - erst in den 80ern kam die Erosion dieser Milieus. Nun könnte ich Hodges ärgern und die Mitgliederstruktur der NSDAP auseinandernehmen, beschränke mich jedoch auf den Hinweis, dass der Nationalsozialismus durch nahezu alle gesellschaftlcihen Gruppierungen gedrungen ist.
Manhat übrigens viele Nationalsozialisten in der KPD gefunden: Streng gläubige Nazis hatten nie einen Sinn für Ökonomie, sondern lediglich für die Struktur des Staats, daher kam Ihnen die Demokratiefeindlichkeit der KPD ganz recht - klingt unlogisch, ist es auch, war aber damals so.
- Zuletzt würde ich gerne daran erinnern, dass das insbesondere das Zentrum und andere Konservative auch wärend der nationalsozialistischen Herrschaft massiv Opposition gegen die Nazis gemacht haben - insb. Adenauer.

---FAZIT: Man kann nicht leugnen, dass Nazis in die Parteien aufgenommen wurden, jedoch kann man nicht einzelnen Parteien vorwerfen dies exklusiv getan zu haben. NSDAPler finden sich in allen Parteien - sowohl Überzeugte als auch Mitläufer - Die vorstellung NSDAP rechts = CDU ist auf Grund massiver Umwälzungen im Parteiensystem, die so von John Rawls erst n den 70ern das erste mal beschrieben wurden, einfach falsch!---

PS: Ich entschuldige mich für Rechtsschreib- udn Flüchtigkeitsfehler... Ich bin in Eile.

...Grippepandemie???

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Original von Declan Fitch
...Grippepandemie???

Stimmt ja darum ging's

Gestern in den Nachrichten gehört: Jetz will die Regierung die Impfung ab Oktober für alle Versicherten kostenlos anbieten.
Allerdings noch davor für uns "Risikogruppen": Chronisch Kranke, Feuerwehrleute, Polizisten. Ob die Impfung wirklich was bringt ist aber weiterhin offen.

Und auch hier, kanns ja nicht sein, dass Feuerwehr und Schule die einzigen sind die profitieren: Es gibt noch etwas Infomaterial zur Schweinegrippe, zwei der Infobriefe geb ich mal weiter, für Rückfragen steh ich zur Verfügung:

Dokument 1
Dokument 2

Einfach mal anschauen, vielleicht hilfts was, sonst fragen, dann antworte ich oder geb die Fragen an die entsprechenden Fachleute weier.

Was ich viel - unterhaltsamer - finde ist die Frage, was in Deutschland mit einiger Wahrscheinlichkeit los sein könnte, wenn es im Herbst tatsächlich zu einer Pandemie "katastrophenfilmartigen" Ausmaßes kommt, und es für 82 Millionen Menschen in der Bundersepublik 35 Millionen Impfdosen gibt!

Wie werden die dann verteilt? Es wird die grausame Frage gestellt werden müssen, wie viel Humanismus sich ein Kollektiv in Krisenzeiten leisten kann, wenn es überleben will. Jede Impfung eines schlecht qualifizierten Hartz IV-Empfängers, der Zeit seines Lebens voraussichtlich keinen relevanten Beitrag zur Volkswirtschaft mehr wird leisten können, bedeutet eine mögliche Impfung für einen Berufstätigen, der im Jahr Tausende von Euro Beitrag zum BIP, an Steuern und Sozialbeiträge erwirtschaftet, weniger. Jede Impfung für einen alten, kranken oder behinderten Menschen bedeutet eine Impfung für einen voraussischtlich noch Jahrzehnte voll produktiven Menschen weniger. Nicht nur vom rechten Rand, sondern wenn man die Rechtsextremismusdebatte zum Maßstab nimmt auch weit aus der Mitte der Gesellschaft heraus, wird die Frage gestellt werden, ob sog. "Sozialflüchtlinge" und "Scheinasylanten" geimpft werden sollten, während noch nicht alle "Volksdeutschen" geimpft sind.

Um Missverständnsise zu vermeiden: ich befürworte oder begrüße Diskussionen über solche "Selektionen" in KEINER Weise!

Ich prophezeie nur, dass sie kommen können, je nach Verlauf der Ereignisse kommen werden. Denn die Zivilisation und der Humanismus sind letztlich erschreckend dünne Häute, die der einzelne Mensch schnell abstreift, wenn es um sein ganz individuelles Überleben gilt. Und wenn das genug Menschen tun, ist es auch mit der entsprechenden Gesinnung ihres Kollektivs schnell dahin. Umso schneller, wenn erst dessen Führer - im Falle der Bundesrepublik Deutschland also der demokratisch im Ansatz weder legitimierte noch kontrollierte "Unterbau" der Staatsorgane - ihre Stellung bedroht sehen.

Mit dem fadenscheinigen Argument, es verstieße gegen die "Menschenwürde" und sei "jugendgefährdend", Filme zu gucken in denen Zombies abgeknallt werden, hat man in der Bundesrepublik viele künstlerische Auseinandersetzungen mit diesem Thema - v. a. die apokalytischen Splatterfilme der 1970-er und 80-er Jahre - verdammt und zensiert.

Vielleicht holt ihre Botschaft uns bald ein, und staatlich deklariertes und oktroyiertes Gutmenschentum rettet uns dann nicht mehr. Schon deshalb nicht, weil selbst der Staat um sein Überleben wird kämpfen müssen, und dabei die Maske fallen lassen wird.

Die Überlebenden werden sich vielleicht über die Bezeichnung des vierten Quartals 1977 als "heißer Herbst" nur noch amüsieren können. Fraglich allein, in was für einer Welt...