*zipp*
Max: ... begrüße ich nun live bei uns im Studio den Gouverneur und Senator von Savannah, Richard Dean Templeton. Mr. Templeton, guten Abend.
Templeton: Guten Abend, Max.
Max: Mr. Templeton, Sie haben vor wenigen Minuten einen Entwurf für ein drittes Verfassungs-Amendment im Kongress vorgestellt. Können Sie uns und den Zuschauern zu Hause Ihren Entwurf kurz erläutern?
Templeton: Sehr gerne, Max.
Seit Monaten steht ein Thema sehr weit oben auf der Agenda meiner Partei: Die Lösung der Frage des Rohstoffabbaus und der Konzessionsvergabe. Bemühungen unter der Präsidentschaft von Bob O'Neill, eine einvernehmliche Lösung mit den Bundesstaaten zu finden, sind an der Ignoranz einiger Bundesstaaten und dem Festhalten anderer Bundesstaaten an einer eigenbrödlerischen Lösung gescheitert. Der status quo aber zeigt: Die Bundesstaaten haben es bislang nicht geschafft, ihren Aufgaben in diesem wichtigen Bereich nachzukommen. Einzig in Peninsula gibt es konkrete Bestrebungen, jedoch sind diese noch ganz am Anfang. In den sieben anderen Bundesstaaten, leider auch meinem eigenen, passiert aber nichts handfestes, so dass die astorischen Unternehmen weiterhin komplett auf die Rohstoffförderung des Bundes angewiesen sind.
Vor vier Monaten haben Bob O'Neill und Jerry Cotton bereits angekündigt, in dieser Legislaturperiode die Lösung der Problematik der Rohstofförderung im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit des astorischen Wirtschaftsstandortes durch eine Zentralisierung der Rohstoffförderung beim Bund - durch ein Amendment zur Bundesverfassung - zu suchen. Im Geiste dieser Ankündigung habe ich meinen heute vorgestellten Antrag erarbeitet. Er gibt dem Bund die ausschließliche Kompetenz bei der Gesetzgebung zur Förderung, Nutzung und Verwertung von Ressourcen im Gebiet der Vereinigten Staaten. Gleichwohl ist aber vorgesehen, dass die Bundesstaaten finanziell angemessen dafür entschädigt werden sollen, dass sie die lokalen Rohstoffe nicht selbst fördern, nutzen oder verwerten können.
Ich denke, dies ist ein guter Kompromiss, der sowohl die Bedürfnisse der astorischen Unternehmen nach einer unbürokratischen, zentralen und vor allem permanenten Stelle wie auch die der Bundesstaaten nach einer finanziellen Kompensation der für vor Ort geförderten Rohstoffe angemessen berücksichtigt. Ob ich mit dieser Ansicht richtig liege, wird sicherlich das anstehende parlamentarische Verfahren und das voraussichtlich daran anschließende Ratifikationsverfahren in den Bundesstaaten zeigen.
Max: Erwarten Sie Widerstände aus den Bundesstaaten, insbesondere aus New Alcantara? Dessen Gouverneur gilt ja nicht zuletzt durch das Verfahren New Alcantara vs. United States als Gegner einer bundeseinheitlichen Lösung.
Templeton: Ich kann die Gedanken von Governor Jackson nicht lesen, seine Handlungen - oder vielmehr Unterlassungen - der Vergangenheit in Bezug auf die Konzessionsvergabe in seinem Bundesstaat zeigen mir jedoch, dass er durchaus erleichtert sein dürfte, diese Kompetenzen an den Bund abgeben zu dürfen. So könnte er auch die politische Verantwortlichkeit für den dortigen Stillstand abgeben, die zuletzt - so ist mein Eindruck - arg an seiner Reputation genagt hat.
Max: Haben Sie den Entwurf mit der republikanischen Kongressfraktion abgestimmt? Können Sie sich der Unterstützung der eingenen Parteimitglieder sicher sein?
Templeton: Nein, der Entwurf ist eine private Initiative von mir. Nicht erst seit meiner Nominierung durch den Präsidentschaftskandidaten meiner Partei, Senator Scriptatore, als Kandidat für das Department of Trade and Treasury beschäftige ich mich mit der aktuellen wirtschaftlichen Situation in den Vereinigten Staaten. Ich dachte zunächst daran, meinen Entwurf in eine mögliche Administration Scriptatore einzubringen, habe mich aber deswegen dagegen entschieden, weil ich eine möglichst baldige Lösung bevorzuge, um mich in den nächsten Monaten der durchaus anspruchsvollen Umsetzung des Amendments widmen zu können.
Max: Ein Scheitern des Amendments im Kongress halten Sie für nicht wahrscheinlich?
Templeton: Ich schließe es jedenfalls nicht aus, Max. Aber ich denke, dass es insbesondere wichtig ist, wenn jemand den Stein in's Rollen bringt. Scheitert mein Vorstoß, so sind zumindest die Fronten geklärt. Ich bin aber der Ansicht, dass beinahe alles besser ist als der gegenwärtige, unbefriedigende Zustand.
Max: Wir sind sehr gespannt, wie sich die Debatte im Kongress entwickeln wird.
Ich danke Ihnen vielmals für Ihren Besuch, Senator Templeton.
Templeton: Es war mir ein Vergnügen, Max.
*zupp*