Der nette Teil meines Urteils zuerst: für einen Politiker haben Sie erstaunlich gute Manieren: Sie bitten um Verzeihung, anstatt sich (selbst) zu entschuldigen. Das ist mal was.
Aber der ganze Rest? Sie weisen Former President Scriptatore eine Mitschuld am erbärmlichen Zustand der Republikanischen Partei zu? Das kann ich mir erstens nicht vorstellen: ich kenne Former President Scriptatore eigentlich nur aus Erzählungen meiner Schwester, denen ich bei jenen familiären Treffen anlässlich solch sentimentaler Anlässe ausgesetzt war, zu denen selbst ich noch eingeladen wurde und werde, lauschen durfte. Und auch als eingefleischte Liberale muss ich sagen, mein Eindruck aus ihren Berichten war, dass Former President Scriptatore für die Republikaner stets so etwas wie die "Mutter der Kopmanie" war, der gute Geist, der sich dafür aufgeopfert hat, den Laden zusammenzuhalten.
Und zweitens: Former President Scriptatore ist vor über drei Monaten aus dem Amt ausgeschieden. Das ist eine durchaus lange Zeit, mehr Zeit als genug für die Republikaner, sich ohne ihn einzurichten und zu orientieren - zum Guten, oder zum Schlechten.
Der Präsident heißt nun schon seit bald dreieinhalb Monaten Templeton, und tut offenkundig seit ebenso langer Zeit quasi nichts. Erst jetzt, im Angesicht einer drohenden satten Wahlniederlage, fällt Ihnen und dem Rest des Kabinetts ein, mal etwas dagegen zu unternehmen? Das ist billig und unglaubwürdig! Sie haben so lange die Füße still gehalten, wie Sie Ihre Pfründe nicht ernsthaft in Gefahr gesehen haben, und haben sich ein Vorgehen gegen diese Zustände für Ihren Wahlkampf in eigener Sache aufgehoben.
Glauben Sie mir, als Held werden Sie nicht in die Geschichte eingehen - sondern als gnadenloser Opportunist, der nicht eher gehandelt hat, als dass er sowieso nichts mehr zu verlieren hatte.
Ein durch und durch peinliches und enttäuschendes Statement, Mr. Vice President.