Handlung
Unter tosenden Beifall betritt Vizepräsidentschaftskandidat Hsiao die Bühne und wird freundlich vom Moderator, der zuvor angekündigt hat, dass Hsiao eine Rede zum Thema „Wirtschafts- und Rohstoffförderung“ halten wird, begrüßt.
Der Chansenese winkt dem Publikum zu, aus welchem vermehrt und lauter „Monroe – Hisao“ und „Astor again“ zu hören ist.
Während die Zuschauer zu Ruhe kommen, schreitet der Repräsentant zum Rednerpult und blickt lächelnd durch die Reihen um sich im nächsten Moment konzentriert seiner Rede zu widmen.
My fellow Astorians,
ich widme mich heute einem Thema, dem das demokratische Team größte Bedeutung beimisst, einem Thema, das leider in den vergangenen Administration sehr stiefmütterlich behandelt wurde: die Wirtschaft und die Wirtschaftssimulation der Vereinigten Staaten.
Astor ist in der glücklichen Lage, über ein funktionierendes technisches System zur Wirtschaftssimulation und theoretisch auch über genügend Personal zu verfügen, um dieses System zu betreiben. Leider funktioniert in vielen Staaten der Welt die WiSim deutlich besser als hier in Astor. Das hängt in meinen Augen vor allem damit zusammen, dass die Regelungen zur WiSim nicht konsequent und einheitlich geregelt sind. Der Föderalismus ist in vielen Bereichen ein Segen, doch weil die Bundesstaaten oftmals nicht die Kapazitäten haben, um sich dem Aufwand der WiSim zu widmen, ist er in diesem Bereich eher ein Fluch.
Astors Wirtschaft kränkelt. Dafür gibt es nach meiner Ansicht zwei Hauptgründe. Der erste Grund ist die nicht richtig funktionierende Ressourcenförderung. Der zweite Grund ist, dass Unternehmer nur sehr schwer an das nötige Kapital kommen können, um wirtschaftlich tätig zu werden, und sich dafür hoch verschulden müssen. Über diese beiden Probleme möchte ich heute sprechen.
Zunächst zur Förderung von Rohstoffen. Diese sind den Vereinigten Staaten in endlicher Fördermenge von der VETO zugeteilt worden. In Astor hat man sie dann den Charakteristika entsprechend auf die verschiedenen Bundesstaaten verteilt. Die einen Bundesstaaten verfügen über Erdöl, andere können Getreide anbauen. Beides sind in der WiSim Rohstoffe. Allgemein hat sich die Idee von Konzessionen durchgesetzt; die Bundesstaaten vergeben das Recht zur Förderung dieser Ressourcen an privatwirtschaftliche Betriebe.
Dabei tritt jedoch ein verheerendes Problem auf. Die Ressourcenförderung ist abhängig von der Aktivität der Staatsregierungen, die leider oftmals sehr schwankt. Viele Gouverneure schreiben die Konzessionen nicht aus, in anderen Staaten gibt es nicht einmal Regelungen zur Konzessionsvergabe oder der Rohstoff-Förderung. Diese Rohstoffe fehlen der astorischen Wirtschaft. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Zentralisierungsversuche der Ressourcenförderung gescheitert sind, weil einige Bundesstaaten – zu Recht – auf ihren Kompetenzen hinsichtlich der Rohstoff-Förderung beharren. Dieses Recht sei ihnen unbenommen. Nichtsdestotrotz muss der Bund alles ihm Mögliche tun, um dafür zu sorgen, dass alle Rohstoffe gefördert und der Wirtschaft zugänglich gemacht werden.
Dies ist zum Beispiel im Rahmen eines Verfassungsamendments möglich, das dem Bund die Gesetzgebungskompetenz hinsichtlich der Ressourcenförderung gibt; für Bundesstaaten, die eigene Gesetze zu diesem Thema erlassen haben, gelten die Bundesgesetze dann nicht. Das Department of Trade and Treasury würde dann die Ressourcenförderung für Hybertina und Savannah übernehmen, nicht aber für Freeland und Peninsula. Der erste wichtige Schritt wäre damit getan.
Wie soll sich nun diese Ressourcenförderung des Bundes gestalten? Auch die Vergabe von Konzessionen beispielsweise in Freeland hat gezeigt, dass das System der Konzessionen zu starr und unflexibel ist. Viele halten es – nicht ganz zu Unrecht – für einen Ansatz der staatlich gelenkten Wirtschaft. Darum wird sich eine Administration Monroe dafür einsetzen, dass die staatlich vergebenen Konzessionen, wenn sie einmal durch ein Privatunternehmen erworben wurden, beliebig weiter gehandelt werden dürfen, und dass Unternehmen nicht verpflichtet sind, die gesamte zur Verfügung stehende Menge eines Rohstoffes abzubauen, sondern auch Teilkonzessionen erwerben können. Natürlich ist der Weiterverkauf von Konzessionen dem DoTT zu melden.
Eine Flexibilisierung in dieser Hinsicht wird der erste Schritt zur Entbürokratisierung und Beschleunigung des wirtschaftlichen Systems sein und damit dessen Attraktivität steigern. Im Rahmen des Council of Economic Advisors wird die Administration denjenigen Bundesstaaten, die die Rohstoffförderung selbst übernehmen, dieselbe Flexibilisierung nahelegen.
Damit ist jedoch die Funktionalität der Wirtschaftssimulation noch nicht gesichert. Nach wie vor besteht das Problem, dass privatwirtschaftliche Unternehmer wie auch Bundesstaaten nicht an das nötige Kapital gelangen können, um die Rohstoffe abzubauen und weiterzuverarbeiten. Daran droht die gesamte WiSim zu erlahmen. Bisher gibt es in Astor nur das starre System des Economic Support Loan, der von der Economic Support Bank vergeben wird. Der Kredit beträgt 10.000, maximal 15.000 A$ und wird für eine Laufzeit von einem halben Jahr vergeben, er kann maximal um 3 Monate verlängert werden. Der Zinssatz wird von der ESB festgelegt. Eine Administration Monroe wird sich der Entschlackung und Flexibilisierung dieses Systems widmen; sowohl die Höhe als auch die Laufzeit müssen in jedem Einzelfall neu vereinbart werden können, um den Bedürfnissen jedes Unternehmers gerecht zu werden. In jedem Falle sollten die Zinsbedingungen äußerst günstig sein, um potenzielle Abnehmer nicht zu verschrecken. Auch Bundesstaaten soll die Möglichkeit gegeben werden, einen Kredit bei der ESB zu beantragen. Damit steht den Staaten jede Gestaltungsmöglichkeit der Rohstoff-Förderung offen, ob sie diese nun direkt fördern, die geförderten Rohstoffe verkaufen, die Betriebe veräußern oder nur verpachten.
Eine weitere Idee zur Ankurbelung der Wirtschaft ist die Vergabe eines Startgeldes an Bürger, die sich in der Wirtschaft betätigen wollen. Das ist in vielen Staaten gang und gäbe. Eine Administration Monroe wird in diese Richtung einen Vorschlag erarbeiten. Es wäre neben Gehältern für die Bundesbeamten, auf die wir im Rahmen der Kampagne noch zu sprechen kommen werden, eine sinnvolle Ausgabe der Bundessteuern. Diese Bundessteuern werden ferner einer umfassenden Reform unterzogen werden, in deren Verlauf sie dem tatsächlichen Bedarf des Bundes an Geldmitteln gerecht werden und die Wirtschaft in ihrer freien Entfaltung nicht zu sehr beeinflussen.
Die vergangenen Administrationen haben viel hinsichtlich der Verbesserung der WiSim versprochen. Nichts davon wurde umgesetzt. Oftmals wurden nicht einmal rechtzeitig die Haushaltsgesetze in den Kongress eingebracht. Von dieser laschen Praxis wird eine Administration Monroe Abschied nehmen. Das Department of Trade and Treasury wird zu einem modernen, flexibel und unbürokratisch arbeitenden Ministerium, das die Bedürfnisse der Privatwirtschaft und des Bürgers erkennt und ihnen entgegenkommt. Helfen Sie uns auf diesem Wege, die lahmende Wirtschaft Astors wieder anzukurbeln.
Handlung
Die Zuschauer jubeln
Wählen Sie Monroe und Hsiao!
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Das Publikum skandiert wieder „Astor again“
Vielen Dank!
Handlung
Die Menge quittiert Hisao´s Rede mit gewaltigem Beifall und „Astor again“- und „Monroe - Hisao“-Rufen. Der Chansenese winkt dem Publikum, wird zur seiner Rede von Parteikollegen gratuliert und verabschiedet sich.